Die Katze, die den Dieb vertrieb
hier ist eine Reis-Lammfleischmischung, die sie anscheinend bevorzugt«, erklärte MacMurchie, »aber sie mag auch Popcorn und Bananen. Auf der Pferdedecke schläft sie, und die Socken sind ihr Spielzeug. Im Fernsehen schaut sie sich gerne Naturfilme und die Hundefutterwerbung an.«
Qwilleran sagte: »Es sieht aus, als wären Sie selbst auch zum Umzug bereit. Was wird dann aus dem Haus?«
»Die Renovierungsarbeiten werden erst im Frühling, nach der Schneeschmelze beginnen, aber das ist okay. Bis dahin werden sich mehr Hausbesitzer zum Mitmachen entschlossen haben, und das wird die Arbeitskosten senken. Die Arbeiten werden von einem auswärtigen Bauunternehmen durchgeführt, das sich auf solche Renovierungen spezialisiert hat.«
»Darüber wird die hiesige Bauindustrie aber nicht gerade hocherfreut sein«, meinte Qwilleran.
»Aber es ist vernünftig. Für die kleinen Unternehmen hier ist der Auftrag zu groß. XYZ Enterprises könnten ihn übernehmen, aber Carter Lee James hält nicht viel von ihrer Arbeit. Er wohnt ja in einem ihrer Wohnhäuser.«
»Ich weiß genau, was er meint, Gil. Ich wohne auch in Indian Village.«
Cody lag bäuchlings auf dem Boden und hörte zu.
»Auf die Beine, mein Mädchen«, befahl Qwilleran. »Wir unternehmen eine Spritztour.«
Auf dem Weg hinaus aufs Land saß Cody vorne auf dem Beifahrersitz. Sie hatte sich auf die Hinterbeine gesetzt und sah zu, wie die verschneite Landschaft vorbeiflitzte. Die Split Rail Farm lag in den Hummocks, wo der Schnee zu grotesken Formen verweht worden war, so daß die vertraute Landschaft nicht wiederzuerkennen war. Der Zaun, von dem die Farm ihren Namen hatte, war unter den Schneebergen verschwunden, die die Pflüge der Bezirksverwaltung aufgeworfen hatten, und die lange Auffahrt war eine enge weiße Schlucht. Das viktorianische Farmhaus mit seinem bedrohlich aussehenden Turm wirkte vor dem weißen Hintergrund fast surreal. Am seltsamsten war die Stille.
Mitch Ogilvie kam aus einem Stall auf sie zu, um sie zu begrüßen. Mit seinem zotteligen Bart und der dicken wetterfesten Kleidung sah er sehr rustikal aus. Vor einigen Jahren hatte er noch makellos gepflegt und korrekt gekleidet im Pickax Hotel hinter der Rezeption gearbeitet. Danach war er der legere, aber immer noch schicke Leiter des Farmmuseums gewesen. Jetzt stellte er auf einer Ziegenfarm Käse her.
»Kristi ist beim Melken«, sagte er, »aber sie läßt Sie grüßen. Sie freut sich riesig auf den Hund. Wie heißt er denn?«
»Cody ist eine Sie. Sie werden sie gern haben«, sagte Qwilleran. Er trug sie ins Haus und sagte: »Da wären wir! Braver Hund! Schönes neues Zuhause!«
Mitch stellte ihr Gepäck mitten auf den Küchenboden. »Lassen wir sie in Ruhe alles erkunden«, sagte er. »Wir werden eine Kleinigkeit essen, während sie sich überlegt, ob sie hier leben will. Was sie wohl von Ziegenkäse hält?«
»Meiner bescheidenen Meinung nach wird ein Hund, der Popcorn und Bananen frist, nichts gegen Ziegenkäse haben, Mitch.«
Sie tranken Kaffee, kosteten etliche Käsesorten und lauschten den Geräuschen, die der Hund in den verschiedenen Teilen des Hauses von sich gab. Ab und zu hörten sie ein melodisches Stöhnen, wenn Cody irgendeiner merkwürdigen Entdeckung wegen Selbstgespräche führte.
Nach einer Weile erkundigte Qwilleran sich, was Mitch getan hatte, um das Haus ins Register der historischen Gebäude eintragen zu lassen. Es war von einem Helden des Bürgerkriegs erbaut worden und das einzige Gebäude in Moose County, das offiziell als historisches Bauwerk anerkannt war. Eine Bronzeplakette in der Auffahrt zeugte von dieser Ehre.
»Das war eine Menge Papierkram«, erwiderte Mitch, »Kristi und ich haben uns wirklich ganz schön herumgeplagt damit. Zum Glück hatten wir die Experten des Klingenschoen-Fonds, die uns dabei zur Seite standen. Ein Computerausdruck von dieser Behörde war sechs Meter lang, und da bin ich dann wirklich ausgerastet. Für mich klang das alles wie Fachchinesisch… Warum fragen Sie, Qwill? Wollen Sie Ihre Scheune registrieren lassen?«
»Nein, die ist bereits modernisiert worden, und das soll auch so bleiben. Aber in Pickax gibt es eine ganze Straße, von der sich die Anwohner erhoffen, daß sie als historische Straße anerkannt wird. Ich frage mich, wie wohl in einer solchen Angelegenheit verfahren wird. Haben Sie diesen Ausdruck noch, von dem Sie eben sprachen? Ich würde ihn gerne mal lesen.«
»Natürlich. Ich suche ihn für sie heraus. Bei
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