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Die Katze, die den Dieb vertrieb

Die Katze, die den Dieb vertrieb

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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ihr Alter in der Schlagzeile zu lesen… und Bürgermeister Blythe war einer der wenigen Menschen, die sie gänzlich verabscheut hatte. Dann überlegte er: Wie wird Ernie Kemples Tochter reagieren, wenn sie erfährt, daß Carter Lee wieder als Junggeselle im Rennen ist? Wird sie trotzdem zu Lenny Inchpots Verteidigung aussagen? Ist es zu spät, nicht auszusagen? Ihrer Mutter hat sie ihre Mittäterschaft gestanden; G. Allen Barter hatte sie jedoch noch nicht informiert – er war am Freitag nach St. Paul abgereist. Sie hatte noch immer Zeit, ihr Geständnis zurückzuziehen; sie könnte zu ihrer Mutter sagen, sie habe in einem wahnsinnigen Anfall von Rache gelogen… All diese Gedanken gingen Qwilleran durch den Kopf. Fortsetzung folgt, sagte er sich, als er durch die Pfützen zum Rathaus stapfte.
    Brodie erwartete ihn bereits. Vor ihm auf dem Schreibtisch lag der Moose County Dingsbums. »Furchtbare Neuigkeiten!« sagte er und tippte auf die Titelseite. In der Hierarchie von Pickax hatten die Brodies den Duncans stets Respekt entgegengebracht, und er hatte bei Lynettes Hochzeit Dudelsack gespielt. »Wie muß wohl ihrem neuen Ehemann zumute sein?«
    »Das werden wir bald erfahren«, sagte Qwilleran.
    »Wenn er will, werde ich beim Begräbnis Dudelsack spielen. Ich habe auch bei Camerons Begräbnis gespielt. Über fünfzig Autos sind damals zum Friedhof gefahren. Wird die Leiche heute überführt? Der Flughafen wird bald gesperrt sein.«
    »Ihr Mann hat sich für eine Verbrennung entschieden.«
    »Was? Habe ich recht gehört? Als Cameron starb, sagte Lynette zu mir, daß es noch eine Grabstätte gäbe, und die warte auf sie. Sie sagte, es würde sie mit Stolz erfüllen, bei ihren Vorfahren auf dem Hügel zu liegen. In bezug auf ihren Clan war sie sentimental… Nette Lady!«
    »Sie kann trotzdem ihr Begräbnis haben«, sagte Qwilleran, »angefangen mit einem Gedenkgottesdienst in der Kirche, einem Trauerzug zum Friedhof bis zur Beisetzung ihrer Urne mit allen Begräbnisfeierlichkeiten am Hügel.« Das Schweigen des Polizeichefs verriet, daß er davon nicht gerade begeistert war.
    Schließlich sagte Brodie: »Sie müssen diesen James ja recht gut kennen; Sie waren schließlich sein Trauzeuge. Warum hat er ihre Wünsche nicht erfüllt?«
    »Glauben Sie, so etwas bespricht man in der ersten Woche nach der Hochzeit?« Bis jetzt war Qwilleran mit dem Strom geschwommen; jetzt änderte er seinen Kurs. »Ich kenne Carter Lee überhaupt nicht! Ich habe auf Lynettes Bitte hin den Trauzeugen gespielt. Ursprünglich hat ihn Willard Carmichael über die Weihnachtsfeiertage hierher eingeladen, weil seine Frau Heimweh hatte; angeblich ist er ihr Cousin. Die drei haben Lynette im Bridgeclub kennengelernt, und sie hat sie eingeladen, sich ihr Haus anzusehen. Das war der Anfang des Pleasant-Street-Projekts, wie es genannt wird.«
    »Ich habe davon gehört«, sagte Brodie, »aber in der Zeitung wurde nichts darüber berichtet.«
    »Es hat sich durch Mundpropaganda herumgesprochen. Carter Lee sagt, das sei die richtige Methode. Die Hausbesitzer zahlen ihm zwanzigtausend im voraus für seine Beratertätigkeit, die Bauaufsicht und die Aussicht, ins Register für historische Gebäude eingetragen zu werden. Alle, die sich entschlossen haben, mitzumachen, sind Feuer und Flamme – und jene, die nicht mitmachen, werden von ihren Nachbarn praktisch geächtet. Der Mann hat ein einnehmendes Wesen und eine vertrauenerweckende Art.«
    Der Polizeichef nickte. »Ich habe auf der Hochzeit mit ihm gesprochen. Er machte einen vernünftigen Eindruck.«
    »Ich habe sogar vorgeschlagen, daß ihn der Klingenschoen-Fonds für die Renovierung des Hotels und des Limburger-Herrenhauses engagiert… und da ist dann der Lack abgeblättert! Sie haben seine Referenzen überprüft, und das Ergebnis war ziemlich ernüchternd: Alles erstunken und erlogen! Und doch behauptet er, an der gesamten Ostküste bedeutende Gebäude renoviert zu haben. Ich habe die Mappe gesehen, die er potentiellen Klienten zeigt, und ich bezweifle, daß sie echt ist. Ich kenne auch das Verfahren, das für eine Eintragung ins Register erforderlich ist, und kein Restaurierungsberater kann seinen Klienten irgend etwas garantieren. Er kann ihnen nur Hoffnungen machen.«
    Brodies Miene wurde beim Zuhören immer finsterer. »Hört sich wirklich nach gewaltigem Betrug an. Damit sollte sich der Staatsanwalt befassen.«
    »Nichts überstürzen, Andy. Am Mittwoch kommt Bart Barter zurück und wird uns

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