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Die Katze, die den Dieb vertrieb

Die Katze, die den Dieb vertrieb

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Art Gedenkstätte für sie machen.«
    »Hat er etwas über das Begräbnis gesagt? Es gibt einen wunderschönen Friedhof, auf dem vier Generationen der Familie bestattet sind. Und die letzte Grabstätte wartet auf die letzte Duncan. Weiß er davon?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte sie.
    »Ein großes Begräbnis für eine große Persönlichkeit ist in Pickax Tradition.«
    »Darüber hat er nichts gesagt.«
    »Ich verstehe. Nun, wenn ich irgend etwas tun kann, rufen Sie mich an.«
    »Er hat gesagt, ich solle es Polly beibringen, aber ich weiß nicht, wie ich es anfangen soll.«
    »Das ist schon erledigt«, sagte Qwilleran hastig und nicht der Wahrheit entsprechend. »Darüber brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen.«
    Von dieser Mischung aus Halbwahrheiten und Notlügen gestärkt, straffte Qwilleran die Schultern, plante seinen Tagesablauf, trank seinen Kaffee, fütterte die Katzen, bürstete ihr Fell, duschte und rasierte sich und wartete, bis es sieben Uhr war.
    Dann rief er bei den Rikers an. Mildred sagte, Arch stünde unter der Dusche.
    »Sag ihm, er soll sich ein Handtuch nehmen und schleunigst ans Telefon kommen. Es ist wichtig!«
    Murrend, aber neugierig, kam Riker ans Telefon.
    Qwilleran sagte: »Reserviere die heutige Titelseite für eine wichtige Neuigkeit.«
    »Ich hoffe, sie ist gut«, sagte Arch. »Ich stehe hier in einer Wasserpfütze.«
    »Sie ist nicht gut. Wir haben gerade Nachrichten aus New Orleans bekommen. Lynette wurde gestern nacht ins Krankenhaus gebracht und ist heute morgen gestorben.«
    »Was? Was hast du gesagt?… Was ist denn passiert?«
    »Gastrointestinale Komplikationen. Dr. Diane hat mit dem Krankenhaus da unten gesprochen.«
    »Mit anderen Worten, Lebensmittelvergiftung«, sagte Riker zynisch. »In der Stadt der Gastronomen nennt man das natürlich nicht so. Weißt du Genaueres?«
    »Nur, daß sie Polly ein paarmal angerufen und gesagt hat, das Essen sei ihr zu stark gewürzt.«
    »Wie können wir Carter Lee erreichen?«
    »Er ist schon auf dem Rückflug. Danielle holt ihn vom Flughafen ab.«
    »Ich hoffe, der WPKX bekommt nicht Wind davon. Ich hätte gern einmal als erster eine solche Neuigkeit.«
    »Schön!… Und jetzt geh wieder unter die Dusche, Arch. Ich hoffe, du tropfst nicht auf Mildreds neuen Teppich.«
    Das war leicht gewesen. Polly die Neuigkeit beizubringen würde hart werden.

»Ist es okay, wenn ich auf ein paar Minuten rüberkomme?« fragte Qwilleran Polly am Telefon. »Ich muß etwas mit dir besprechen.«
    »Hast du Lust, mit mir zu frühstücken?« fragte sie. »Die Bibliothek ist heute geschlossen, ich hätte also Zeit.«
    »Nein, danke. Ich muß eine Kolumne fertig schreiben.«
    Beim Hinübergehen überlegte er sich, wie er vorgehen würde: wie er auf die schlimme Nachricht zu sprechen kommen konnte, ohne sie allzusehr zu erschrecken.
    Sie erwartete ihn an der Tür und wirkte sehr interessiert, aber nicht besorgt.
    »Setzen wir uns auf das Sofa«, sagte er. »Ich muß dir etwas gestehen.« Sie gingen ins Wohnzimmer, und er nahm zärtlich ihre Hand in die seine. »Ich gestehe, daß ich versucht habe, dir Sorgen und Schlafmangel zu ersparen, und deshalb habe ich dich nicht ganz auf dem Laufenden gehalten.«
    »Ist das denn so ein schweres Vergehen?« fragte sie leichthin.
    »Nun… vielleicht. Als Lynette am Sonntag abend anrief, hat sie über einen verdorbenen Magen geklagt. Es war schlimmer, als sie dachte. Carter Lee mußte sie ins Krankenhaus bringen.«
    »Ach, du liebe Güte!« sagte sie beunruhigt. »Woher weißt du das?«
    »Er hat Danielle angerufen und gebeten, uns zu benachrichtigen. Es war nach ein Uhr, zu spät, dich noch zu stören, also habe ich Dr. Diane angerufen und sie um ihre Hilfe ersucht. Sie hat in dem Krankenhaus angerufen und erfahren, daß Lynettes Zustand kritisch war, es gab gastrointestinale Komplikationen. Diane hat im Laufe der Nacht mehrmals angerufen und sich nach den neuesten Entwicklungen erkundigt, und beim letzten Mal erfuhr sie dann die schlimme Nachricht.«
    »O Qwill! Was willst du mir damit sagen?« rief Polly und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Sie ist heute morgen gegen halb vier Uhr gestorben.«
    Polly stöhnte auf. »Sie war doch erst vierzig! Sie war gesund! Gibt es da vielleicht etwas anderes, was sie uns verschweigen?«
    »Das weiß ich nicht.« Im Augenblick wollte er ihr noch nichts von dem Alkoholmißbrauch erzählen. Das hatte Zeit. »Wenn man das zu verstehen versucht, könnte man verrückt werden«, sagte

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