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Die Katze, die für Käse schwärmte

Die Katze, die für Käse schwärmte

Titel: Die Katze, die für Käse schwärmte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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kommt, daß man sie erkennen könnte. Das war ihr Fehler.«
    »Und sein Fehler war, daß er Blumen kaufte; er hat die falsche Frau getötet«, sagte Brodie grimmig. »Es scheint Aubrey Spaß zu machen, die Geschichte zu erzählen.«
    »Es tut ihm gut. Vor ein paar Stunden war er total deprimiert und wollte sich umbringen. Jetzt plappert er wie ein Gast in einer Fernseh-Talkshow mit Millionen Zuschauern. Ich glaube, die Aufmerksamkeit gefällt ihm. Seit er aus der Marine ausgetreten ist, hat er ein sehr einsames Leben geführt.«
    »Seltsamer Kerl. Seltsame Situation.«
    Als Aubrey zurückkam, sagte er, er sei um die Scheune herumgegangen, und daß er noch nie eine runde Scheune gesehen hätte. Qwilleran bot ihm noch eine Tasse Kaffee an und sagte: »Erzählen Sie uns, wie Vic am nächsten Wochenende wieder herkam.«
    »Ja. Ich hab’ ihn wieder in Lockmaster abgeholt. Er sagte, zwei Leute hätten ihn der Polizei beschrieben – das hat in der Zeitung gestanden. Er wollte wissen, ob ich an die Waffen des alten Mannes herankam.«
    »Woher wußte er von ihnen?«
    »Er hatte sie am vorhergehenden Wochenende gesehen – die Bibel auch – und die Kuckucksuhr. Die Uhr hat ihm gefallen. Haben Sie schon mal eine Kuckucksuhr gesehen, Andy?«
    »Meine Schwiegermutter hat eine«, sagte der Polizeichef finster.
    »Okay«, sagte Qwilleran. »Erzählen Sie uns von der Pistole.«
    »Ja. Vic hat eine genommen und geladen, und ich habe ihn zum Blumengeschäft an der Main Street gebracht. Er wollte hinfahren. Es war niemand da. Alle waren beim Feuerwerk. Als er herauskam, wollte ich bleiben und mir das Feuerwerk anschauen, aber er wollte weg. Und da hat er mir gesagt, daß ich die Pistole loswerden müsse, sonst würde man mich verhaften. Ich wußte nicht, was ich tun sollte.«
    »Wessen Idee war es, sie in dem Truthahn zu verstecken?«
    »Wir haben darüber gesprochen. Ich mußte um Mitternacht zur Arbeit. Sie mußten ‘ne Lieferung für den Süden unten fertigmachen. Vic sagte, es wäre lustig, wenn jemand einen Truthahn kauft und eine Pistole darin findet.«
    »Sehr lustig«, knurrte Brodie.
    »Als ich von der Arbeit heimkam, mußte ich schlafen. Ich weiß nicht, was Vic getan hat, aber er hat sich alles überlegt. Er sagte, jetzt müßten wir den Hotelangestellten erwischen. Das war Lenny. Wenn die Radfahrer vorbeifuhren, müßten wir uns im Wald verstecken und ihn mit einem Gewehr abknallen. In der Zeitung waren Lennys Startnummer und eine Karte mit der Route abgedruckt. Dann sagte er, jetzt sei ich an der Reihe, weil ich gut mit einem Gewehr umgehen kann. Er hat Whiskey getrunken, und ich dachte, er meint es nicht ernst, aber er hat es ernst gemeint. Ich sagte, ich könne niemanden umbringen, und er sagte, ich müsse es tun.«
    »Weil du in seiner Schuld standest«, warf Brodie ein.
    »Ja. Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Mir wurde ganz heiß und ich schwitzte, also bin ich zum Fluß runtergegangen und hab’ mit den Bienen geredet. Als ich zurückkam, war die Whiskeyflasche leer, und er trank jetzt den Schnaps des alten Mannes. Bald darauf war er total blau. Ich mußte ihn in meinem Auto zur Hütte runterbringen und ins Bett legen. Dort war eine Patchwork-Decke, die meine Mama gemacht hat – mit roten Sternen und grünen Kreisen –, aber er hatte Schüttelfrost, und deshalb gab ich ihm die schwere deutsche Decke des alten Mannes. Er wird sie nicht mehr brauchen. Er wird den Löffel abgeben.«
    »Und hat die Decke etwas genützt?« fragte Qwilleran drängend.
    »Ich weiß nicht. Er hatte sich übergeben, und der Gestank in der Hütte war furchtbar. Ich habe ein Fenster aufgemacht und bin abgehauen.«
    »Und am nächsten Morgen?«
    »Er ist nicht heraufgekommen, um Cornflakes zu essen, also bin ich runter zur Hütte, und er war tot. Seine Hände und sein Gesicht waren ganz geschwollen. Ich bin aus der Hütte gelaufen und habe geweint. Ich habe geweint, weil ich Lenny nicht erschießen mußte.«
    Die beiden Zuhörer sahen einander an. Brodie sagte: »Hättest du Lenny erschossen, wärst du das nächste Opfer gewesen. Vic hätte deinen Wagen gestohlen und wäre verschwunden. Niemand außer dir wußte, daß er hier war, und niemand außer dir wußte, warum er hier war. Du kannst dich bei deinen Bienen dafür bedanken, was sie getan haben.«
    »Sie sind weg«, sagte Aubrey. »Ich hab’ sie ausgeräuchert.«
    »Sie können einen neuen Schwarm wilder Bienen einfangen«, sagte Qwilleran und stellte sein neu erworbenes Wissen

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