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1219 - Die Abrechnung

1219 - Die Abrechnung

Titel: 1219 - Die Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Abgesehen von ihrem eigenen Herzschlag hörte sie nichts.
    Kein Laut, weder ein bekanntes noch unbekanntes Geräusch durchdrang die Stille im Keller. Okay, er lag unter der Erde, aber so ruhig hatte Sendrine ihn noch nie erlebt. Außerdem hielt sie sich hier unten allein auf, und das gefiel ihr ebenfalls nicht.
    Es war ihr nicht klar, wie lange sie unbeweglich auf dem Gerät gesessen und den Atem angehalten hatte, denn in der Stille und der Dunkelheit relativierte sich die Zeit einfach. Da wurden aus Sekunden Minuten. Das Körperliche trat zurück und schuf dafür den Gefühlen Platz, die sich stärker meldeten.
    Bei ihr mit einer leichten Gänsehaut!
    Noch saß sie auf dem Rad. Das Fahren hatte sie angestrengt.
    Sie schwitzte unter dem dünnen, ärmellosen Shirt. Aber zugleich fror sie auch, denn ein kalter Schauer wehte über ihren Rücken.
    Die dünne Hose bestand aus elastischem Material und umschloss ihren Körper ebenfalls eng.
    Sendrine wartete. Sie gehörte nicht zu den ängstlichen Menschen, doch allein in der Dunkelheit zu hocken, war alles andere als ein Spaß. Zudem konnte sie nicht unbedingt davon ausgehen, dass noch jemand um diese Zeit den Fitness-Keller betrat. Die übrigen Benutzer kamen immer erst am Abend.
    Die Stille zerrte an ihren Nerven. Sie wollte nicht nachdenken. Es war eigentlich alles ganz einfach. Sie kannte den Weg auch in der Dunkelheit. Sie musste sich nur aus dem Sattel schwingen und auf die Tür zugehen, um den Raum zu verlassen.
    Es war ihr seltsamerweise nicht möglich. Sendrine blieb auf dem Rad sitzen, als wäre es ein Teil von ihr.
    Das Herz schlug schneller, was nicht an ihren letzten Trimmübungen lag. Sie ging davon aus, dass es durch das klamme Gefühl beschleunigt wurde. Sie ärgerte sich, dass sie keine Streichhölzer bei sich trug. Sie konnte kein Licht machen, aber sie wusste, wo der Schalter war. Auch im Dunkeln würde sie den Platz dicht neben der Tür finden. Es war für sie wichtig, vom Rad zu steigen, zum Lichtschalter zu gehen und alles wieder in Ordnung zu bringen. Oder?
    Es ging um das Oder. Das Licht war plötzlich erloschen. Da mussten irgendwelche Sicherungen durchgebrannt sein. Wenn sie jetzt den Schalter umlegte, erreichte sie gar nichts. Da würde sich keine der Leuchtstoffröhren unter der Decke erhellen. Es sah nicht gut aus. Das braune Haar hatte Sendrine durch ein Stirnband gebändigt. Sie wischte unter ihm über die Stirn hinweg und putzte dort den kalten Schweiß ab.
    Sie hatte das Gefühl, auf dem Bike festzukleben. Es kostete sie schon eine gewisse Überwindung, vom Rad zu steigen.
    Sendrine bewegte sich dabei recht vorsichtig. Es lag daran, dass die Furcht noch immer nicht gewichen war und sie nach wie vor das Gefühl hatte, dass der Stromausfall nur ihretwegen geschehen war und man etwas von ihr wollte. Aber wer?
    Bestimmt kein Hausbewohner. Allerdings kamen ihr Geschichten in den Sinn, die immer wieder in den Zeitungen zu lesen waren. Dass es Einbrecher gab, die auch bei Tageslicht heimlich in die Häuser einstiegen und sich an alleinstehende Frauen heranmachten. Es war da zu Vergewaltigungen gekommen, sogar zu Morden, denn Perverslinge gab es leider zu viele auf dieser Welt.
    Dass ihr ausgerechnet jetzt diese Gedanken kamen, passte ihr überhaupt nicht. Sie konnte sich auch nicht dagegen wehren und nahm sie einfach hin. Trotzdem beeinflussten sie ihr Verhalten. Neben dem Trimmrad war sie stehen geblieben.
    Den Kopf hatte sie in Richtung Tür gedreht. Sie lauschte mit angehaltenem Atem.
    Sekundenlang blieb sie in dieser Haltung. Hinter ihr drückte das Rad gegen ihren Rücken. Da erhielt sie das Gefühl einer trügerischen Sicherheit. Vor ihr sah es anders aus. Da ballte sich die Dunkelheit zusammen. Da war die Leere, wobei Sendrine nicht genau wusste, ob es tatsächlich so leer war.
    Vielleicht hatte es jemand auf sie abgesehen. Einer dieser Irren, der sich jetzt versteckt hielt und nur darauf wartete, dass sie reagierte und ihm im Dunkeln in die Arme lief.
    Wenn das zutraf, dann hatte er es leicht, denn es gab nur einen Weg. Sie hatte nicht die Chance, durch irgendein Fenster zu klettern, denn die waren gar nicht vorhanden. Hier unten gab es nur Mauern und die Decke.
    Der Schweiß war noch kälter geworden. Er klebte überall auf ihrer Haut. Das so eng wie ein Trikot sitzende Shirt reichte nicht bis zum Rand der Hose. Zwischen Anfang und Ende schimmerte die Haut in einem breiten Streifen durch, und auch dort klebte der Schweiß fest.
    Wie ein

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