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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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wischte vorüber, dann Mirador (Misfits große Schwester), dann schaltete Blair herunter, bog rechts ab und steuerte auf die Schule von Greenwood zu. Es war eine gewundene Straße, und das Auto nahm alle scharfen Kurven, ohne zu schwanken, zu schlingern oder zu rutschen.
    Blair lachte laut auf. »Ist das nicht traumhaft?«
    Sie seufzte. »Ein Traum.«
    Eine kurze ebene Strecke lockte. Blair schaltete geschmeidig. Die Tachonadel überschritt die hundertsechzig; als dann eine Rechtskurve heranrollte, schaltete er gekonnt herunter.
    Leider rollte auch Sheriff Shaw heran, und zwar aus der Einfahrt von Sir H. Vane-Tempest. Er schaltete die Sirene und das Blaulicht ein.
    »Verdammt«, flüsterte Blair.
    »Was macht der hier draußen in der Pampa? Der ist doch sonst auf der Route 29.« Harry sah in den Rückspiegel.
    »Ist es Rick oder Cynthia?«
    »Rick. Cynthia behält nicht im Streifenwagen ihren Hut auf.«
    »Sehr vernünftig. Einmal den Kopf drehen, und die Krempe klebt an der Scheibe.«
    »Du darfst nicht vergessen, dass Rick allmählich kahl wird.«
    »Stimmt.« Blair lächelte halb, als er an den Rand fuhr. Butterweich kam der Porsche zum Stehen. Blair ließ das Fenster herunter und griff in der Seitentasche der Tür nach den Zulassungspapieren, als Rick langsam herangeschritten kam.
    »Da sieh mal einer an – Blair Bainbridge.« Rick beugte sich vor. »Und unsere verehrte Posthalterin. Führerschein, bitte«, trällerte er.
    »Oh.« Blair fingerte in seiner Gesäßtasche herum, zog seine Krokodillederbrieftasche heraus und reichte Rick den Führerschein.
    »Blair, haben Sie eine Ahnung, wie schnell Sie gefahren sind?«
    »Äh – ja.«
    »Aha. Und natürlich wissen Sie, dass die Höchstgeschwindigkeit in diesem unserem Staate Virginia neunzig Stundenkilometer beträgt. Ich halte dies zwar nicht für die sinnvollste aller Vorschriften, aber ich muss dafür sorgen, dass sie eingehalten wird.«
    »Ja, Sir.«
    »Seit wann haben Sie diesen Wagen?«
    »Seit heute Morgen.«
    »Aha. Steigen Sie mal eben aus.«
    Solidarisch klinkte Harry ihren Sicherheitsgurt auf und stieg ebenfalls aus.
    »Lassen Sie mal den Motor sehen.«
    Rick klappte die hintere Haube auf und gab den Blick auf ein riesiges Gebläse frei, das den Motor verbarg.
    »Das ist ja ’n Ding«, grummelte der Sheriff.
    »Das ist das Kühlgebläse, es fördert Kühlluft zu den Zylindern« – Blair zeigte nach unten. »Hier sind links und rechts die beiden Abgasturbolader. Sie steigern die Leistung auf vierhundertacht PS.«
    »Vierhundertacht PS?«, flüsterte Rick ehrfürchtig.
    Blair lächelte, wusste er doch, dass er den Sheriff am Haken hatte. »Die Abgasluft wird in die Turbolader gesaugt, verdichtet und strömt dann an den Drosselklappen vorbei direkt zu den Einlassventilen in den Zylinderköpfen.« Er hielt inne, als er merkte, dass er zu technisch wurde. »Der Schadstoffausstoß bleibt unter den behördlichen Vorschriften, und das ist gut so. Wer einen Turbo fährt, tut etwas für die Umwelt.«
    »Aha.« Rick fuhr mit der Hand über den hinteren Kotflügel, der eine leichte Ähnlichkeit mit einem Pferdehintern aufwies, dann steckte er den Kopf auf der Fahrerseite hinein. »Nicht viel Platz da hinten.«
    »Es reicht für Mrs Murphy, Tucker und Pewter.« Endlich sagte Harry etwas.
    »Erstaunlich, dass sie nicht bei Ihnen sind.« Rick schob sich den Hut wieder auf den Kopf. »So, um die Dinge richtig einschätzen zu können, muss ich ein bisschen mehr über diesen Wagen wissen. Passen wir alle rein?«
    »Klar«, sagte Blair.
    »Wisst ihr was, Jungs, ich bleib beim Streifenwagen. Fahrt ihr mal los«, sagte Harry.
    Rick sah sich verstohlen um. »Hm -«
    »Niemand wird es merken. Wenn jemand anhält, sage ich, Sie sind einem Viehdiebstahl auf der Spur und ich bin mit Ihnen rausgefahren. Sie sind draußen auf der Weide.«
    »Schön – in Ordnung«, sagte Rick. »Wenn H. Vane-Tempest zufällig vorbeikommt, sagen Sie kein Wort.«
    »War er mal wieder von der Rolle?«, fragte Harry beiläufig.
    Rick grunzte. »Er ist ein bisschen eigen.«
    »Eigen!« Harry kicherte. »Er hat mehr Geld als Gott, und er benimmt sich, als wäre er Gott.«
    »Er und Archie Ingram nerven mich mit mehr Anrufen als irgendwer sonst in diesem Bezirk, der sowieso schon voll von Irren ist.«
    Der Bezirksabgeordnete Ingram, ein gut aussehender Mann, der die Frauen stets hofierte, stand in derart heftiger Opposition zu den meisten Erschließungsvorhaben, dass er radikale Kritiker und ebenso

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