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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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es sicher peinlich, wenn er zurückkommt und dich hier antrifft. Wir wollen doch nicht, dass Blair einen Strafzettel kriegt.«
    »Richte Blair aus, dass Ned ihn in der First Virginia erwartet.« So hieß Neds Einheit. Die Nachsteller der historischen Schlachten achteten fanatisch auf jedes kleinste Detail, bis hin zum letzten Knopf.
    »Mach ich.« Harry küsste sie auf die Wange. Susan revanchierte sich mit einem Luftkuss, dann fuhr sie los.
    Als der Porsche in Sicht kam, lehnte Harry wieder am Streifenwagen. Rick Shaw saß strahlend am Steuer.
    »Sie hätten so einen Wagen verdient, Sheriff.«
    »So was habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gefahren«, sagte Rick mit Verzückung in der Stimme. Er wollte gar nicht aussteigen. Er war wie ein kleiner Junge, der unter dem Christbaum sein Lieblingsgeschenk an sich drückt.
    »Ich musste ihn einfach haben.« Blair lächelte. »Das Kind im Manne, wie Harry sagen würde.«
    »Ich mag mich gar nicht von dem Schätzchen trennen.« Rick riss sich endlich vom Lenkrad los. Er schritt die Vorderseite des Wagens ab und fuhr mit dem Finger über die anmutigen Kurven. »Bisschen wie ein Ei, das auf der Seite liegt.«
    »Stimmt.«
    Rick öffnete die quietschende Tür des Streifenwagens. »Blair, halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung.«
    »Ja, Sir.«
    »Harry, kein Sterbenswörtchen darüber.«
    »Okay.« Sie lächelte Rick zu, den sie mochte, obwohl er sie immer in die Schranken wies, wenn sie sich als Amateurdetektivin betätigte. Er nannte sie Wühlmaus.
    Rick schaltete das Funkgerät ein.
    »Wagen eins. Wagen eins.«
    »Wagen eins«, antwortete er.
    »Wo sind Sie gewesen, Chef?« Cynthia Coopers Stimme knackte.
    »Bei Sir H. Vane-Tempest. Seine Frau sagt, Archie Ingram habe ihrem Mann mit Körperverletzung gedroht. H. wimmelt ab. Er sagt, es handele sich bloß um eine Auseinandersetzung über heikle Umweltangelegenheiten.«
    »Oh, là, là!«, ließ Coop sich vernehmen.
    »Wir sehen uns in zehn Minuten. Ende.« Rick ließ den Motor an, und Harry trat von seinem Fenster zurück. Rick blinzelte ihr zu, wendete und fuhr auf die 250.
    Blair verschränkte die Arme vor der muskulösen Brust. »Der Mann hat sich direkt vor meinen Augen verknallt.«
    »Tun das nicht alle?« Harry gefiel die zweideutige Anspielung. Blair war so umwerfend attraktiv, dass es den Frauen den Atem verschlug – und übrigens auch einigen Männern.
    »Und nun zu dir!« Er hielt die Tür auf der Fahrerseite auf und schob Harry hinein.
    Sie saß da und atmete den üppigen Lederduft ein, während sie nach dem Schlüssel zu ihrer Linken griff. Blair schloss die Beifahrertür.
    »Dann mal ran, Mann.« Sie drehte den Zündschlüssel um.
    »Lass den Tiger aus dem Sack.«
    »Wie bitte?«
    Blair lachte. »Vielleicht war’s auch ›Lass den Tiger aus dem Tank‹.«
    Gesagt, getan. Sie röhrten nach Greenwood hinein, um die kleine Stadt herum und auf jeder abgelegenen Bergstraße, auf die Harry sich besinnen konnte, wieder zurück nach Crozet. Als sie schließlich in Harrys Zufahrt einbogen, stürmte Tucker aus der Tierpforte, dann stieß sie die Fliegentür auf und begrüßte freudig ihre Mutter.
    Mrs Murphy wandte sich Pewter zu; sie ruhten beide auf dem Küchentisch, der ihnen verboten und damit umso verlockender war. »Dieser Hund lernt’s nie.«
    Pewter tippte sich mit einer ausgefahrenen Kralle an den Schädel. »Hundeverstand.«
    Mrs Murphy sprang zum Fenster über der Küchenspüle. »Sie kommen. Runter vom Tisch.«
    Pewter wartete, bis sie die Fliegentür zuschlagen hörte, bevor sie den Tisch verließ.
    »Hallo, Kinder«, begrüßte Harry ihre Katzen, die sie ignorierten.
    »Sie soll leiden, weil sie uns hiergelassen hat.« Mrs Murphy schlich ins Wohnzimmer.
    Pewter, die wusste, dass irgendetwas Essbares auf den Tisch kommen würde, entschied sich für moderate Freundlichkeit.
    Harry erspähte die Katzenhaare auf dem Tisch und wischte sie mit einem nassen Spültuch weg. »Ihr wart auf dem Tisch.«
    »War ich nicht«, rief Mrs Murphy aus dem Wohnzimmer.
    »Warst du wohl«, petzte Tucker.
    »Halt’s Maul, du kleine Schleimscheißerin«, brüllte Mrs Murphy den Hund an.
    »Blair, danke noch mal für die traumhafte Spritztour.« Harry machte den Kühlschrank auf, holte Maisbrot und Butter heraus. Das Brot hatte sie durchaus nicht selbst gebacken; Miranda hatte ihr am Freitag nach der Arbeit einen Laib mitgebracht.
    »Gern geschehen.«
    »Ach, fast hätte ich es vergessen: Susan kam vorbei, als ich

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