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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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das Telefon funktioniert nicht«, sagte Macreeby.
    Nimrod musterte das Telefon und schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht liegt es an den Gestaltslippern?«, sagte Philippa.
    »Ja, vielleicht«, erwiderte Nimrod.
    »Hören Sie«, sagte Macreeby. »Es ist nur ein Gedanke, aber der gute Dybbuk ist nicht gerade das, was ich einen geduldigen Menschen nennen würde. Man könnte sogar sagen, er ist ein ziemlich impulsiver und leichtfertiger Bursche. Um nicht zu sagen starrköpfig.«
    »Und ob er das ist«, murmelte Groanin.
    »Warum ich das erwähne, hat folgenden Grund: Ehe ich Paititi verließ, um hier herunterzukommen und die dritte Scheibe zu suchen, hat Buck mich gefragt, ob wir das
Kutumunkichu - Ritual
nicht auch ohne die dritte Scheibe vollenden können. Ich habe ihm natürlich gesagt, dass das unmöglich ist. Ein Glück, dass ich ihn aufgehalten habe, nicht? Aber das war sicher nicht die Antwort, die er hören wollte. Ehrlich gesagt wurde er sogar ziemlich ärgerlich.«
    »Sie haben ihm gezeigt, was er tun muss?«, fragte Nimrod.
    »Die Einzelheiten zur Vollendung des Rituals sind in einer Inschrift im Hauptgebäude festgehalten«, sagte Macreeby. »Ichhabe sie nur vorgelesen. Ich habe ihm nichts gezeigt, was er nicht selbst hätte lesen können. Trotzdem kam mir gerade der Gedanke, Sie zu fragen, was passiert, wenn der Junge einfach weitermacht und den Uranstab nach den ersten beiden Tränen der Sonne durch die Röhre in das Urangestein jagt?«
    »Das Uran im Gestein würde anfangen zu britzeln«, sagte Nimrod. »Es gäbe keine Explosion, aber eine hohe radioaktive Strahlung.«
    Macreeby verzog das Gesicht. »Könnte das nicht erklären, warum das Telefon nicht funktioniert? Und warum die Uhren stehen geblieben sind?«
    »Bei meiner Lampe, Sie haben recht«, sagte Nimrod. »Elektromagnetische Strahlung. Hätten wir doch nur einen Geigerzähler.«
    »Du meinst, ein Gerät, mit dem man radioaktive Strahlung messen kann?«, fragte John.
    »Meinst du so etwas?« Philippa stampfte mit den Füßen und überreichte Nimrod ein erdbeerfarbenes elektrisches Gerät mit einem Anzeigenfeld und einem rosa getönten Röhrchen, das etwa so groß war wie eine Ententröte.
    »Das ist es«, sagte Nimrod. »Das ist ein Geigerzähler.«
    Er nahm Philippa das Gerät aus der Hand, schaltete es an und hielt das kleine Rohr in die Luft. Die Nadel auf dem Anzeigenfeld bewegte sich vom einen Ende der Skala ans andere, sobald das Röhrchen die in der Umgebung vorhandene Strahlung erfasste. Nimrod schüttelte den Kopf und zerbiss sich fast die Unterlippe.
    »Dieser Narr«, sagte er. »Dieser kleine Idiot.«
    »Sie meinen, er hat es wirklich getan?«, sagte Macreeby. Abrupt stand der Zauberer auf, schlang die Arme um den Leib und sah sich mit wachsender Unruhe und Besorgnis um. »Oh, Himmel, was habe ich angerichtet?«
    »Er muss ohne die Poloniumscheibe weitergemacht haben«, sagte Nimrod. »Diese ganze Gegend ist radioaktiv. Wir müssen sofort von hier verschwinden. Je eher, desto besser.«
    »Oha«, sagte Macreeby.
    Groanin räusperte sich. »Damit ich das richtig verstehe«, sagte er. »Sie wollen also sagen, dass wir Tausende von Kilometern hierhergereist sind, um die verlorene Stadt Paititi zu finden – und dafür Kopfjäger, Riesentausendfüßler und was weiß ich noch alles überlebt haben   –, und am Ende werden wir sie gar nicht zu Gesicht bekommen?«
    »Ich fürchte, so ist es, alter Freund«, sagte Nimrod. »Radioaktive Strahlung ist eine üble Sache. Man kann sie zwar nicht sehen, aber sie ist absolut lebensgefährlich. Es könnte jetzt schon zu spät für uns sein.«
    »Und was ist mit Buck?«, sagte John. »Wir können ihn doch nicht einfach oben in Paititi lassen. Wir müssen ihn retten und nach Hause bringen.«
    »Ich fürchte, das ist völlig ausgeschlossen«, sagte Nimrod. »Wir müssen
jetzt
fort, sonst schaffen wir es überhaupt nicht mehr. Es tut mir leid, aber es kann gut sein, dass es für ihn bereits keine Hilfe mehr gibt. Selbst für uns ist es vielleicht schon zu spät.«
    Philippa stampfte mit ihren Erdbeerslippern auf. »Nein«, sagte sie. »Nein, nein, nein.«
    Ihre Stimme klang seltsam im Innern des Atombunkers aus Beton und Blei, den die Gestaltslipper im Bruchteil einer Sekunde erschaffen hatten. In der Schule hatten sie den Kalten Krieg durchgenommen und dabei hatte Philippa Bilder von Atombunkern gesehen. Daher nahm sie an, dass ihnen dieser hier ziemlich genau entsprach; abgesehen von der Farbe natürlich.

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