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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Sie war sicher, dass keiner von ihnen erdbeerfarben gewesen war, aber aus irgendeinem Grund hatte sie an Erdbeeren gedacht. Zumindest passte er zu den halb transparenten und mit Erdbeermotiven übersäten Schutzanzügen, die nun alle trugen – auch sie selbst. Ganz zu schweigen von den diversen Schüsseln mit Erdbeeren, die sie bereitgestellt hatte für den Fall, dass jemand hungrig wurde. Und den Erdbeervorhängen vor den mit Blei verklebten Glasfenstern.
    »John hat recht«, sagte sie. »Wir können ihn nicht hierlassen. Bitte wartet und habt ein wenig Geduld. Ich werde nicht lange fortbleiben. Hier drinnen seid ihr in Sicherheit, denke ich. Es gibt einen Dekontaminationsraum, richtige Luftfilter und hinter dieser Tür einen ziemlich komfortablen Wohnraum mit Fernseher und Bibliothek. Und einen Kühlschrank. Ich fürchte allerdings, er enthält vor allem Erdbeeren, Groanin.«
    »Warum muss bloß immer alles rosa sein?«, beklagte sich John durch das erdbeerfarbene Visier seiner Kunststoffhaube. »Alles, was sie macht, ist rosa. Du weißt, was ich von Rosa halte, Philippa. Hätte ich keinen gelben Anzug bekommen können? Oder einen blauen?«
    »Die Sachen sind nicht rosa«, beteuerte Philippa. »Sie sinderdbeerfarben.« Ungeduldig schüttelte sie den Kopf. »Und ich habe dafür jetzt keine Zeit. Ich muss los, um Dybbuk zu suchen.«
    Philippa sah ihren Onkel an, der ihr zunickte und sie dann so herzlich umarmte, wie es ihre voll belüfteten, gasdichten Anzüge zuließen.
    »Bitte sei vorsichtig«, sagte Nimrod.

Gespaltene Persönlichkeit

    Während Dybbuk darauf wartete, dass Macreeby mit der Scheibe zurückkam, vertrieb er sich die Zeit damit, einige Stücke der Inkakleidung anzuziehen, die sie in Paititi gefunden hatten, und mit einer Streitaxt einen imaginären Kampf auszutragen. Die Axt war nicht besonders scharf, fand er. Keine der Äxte oder Lanzen war besonders scharf und Dybbuk fand es offensichtlich, warum die Spanier Südamerika so leicht hatten erobern können. Die Waffen der Inka waren Schrott.
    Das einzige Stück, das ihm gefiel, war eine Art Keule mit langem Holzgriff und einer Kupferkugel am Ende, aus der acht Stacheln ragten. Sie wirkte auf eine fast drollige Art einfach, aber effektiv genug, um damit Köpfe zu Brei zu schlagen. Dennoch nahm er an, dass nicht einmal sie die spanischen Rüstungen hätte durchschlagen können. Kein Wunder, dass sich Ti Cosi nach einer anderen Waffe umgesehen hatte, mit der er die Spanier vernichten konnte.
    Als er es leid wurde, die Keule zu schwingen, versuchte sich Dybbuk an einer Steinschleuder und amüsierte sich eine Viertelstunde lang damit, eiergroße Steine auf das in die Wand gemeißelte Konterfei eines Gottes oder eines Königs abzufeuern.Er wurde sogar ziemlich gut darin, und es dauerte nicht lange, bis er in seinem jungenhaften Leichtsinn das uralte Bild fast völlig zunichtegemacht hatte.
    Auf der Suche nach etwas anderem, was er zerstören konnte, stieß Dybbuk auf einen Bogen und vergnügte sich eine Weile damit, Pfeile auf einen Schild und einen Harnisch aus Bronze zu schießen, die jenen ähnelten, mit denen sich Macreeby gegen die Vampirpflanzen gewappnet hatte. Und es stellte sich bald heraus, dass keines von beiden gegen einen Pfeil viel Schutz bot.
    Wie würde es ihnen wohl mit einem Giftpfeil ergehen?, fragte sich Dybbuk.
    Um diese Frage zu beantworten, ging er zurück in die Schutzkuppel, um sich Macreebys Rucksack noch einmal anzusehen – jenen Rucksack, der von einem Pfeil der Vampirpflanzen getroffen worden war. Überrascht stellte er fest, dass der Pfeil das straffe Cordura-Nylongewebe des Rucksacks durchstoßen und mehrere Zentimeter tief eingedrungen war und dabei unter anderem auch Macreebys Tabaksdose durchschlagen hatte. Diese letzte Entdeckung, das Loch in der Tabaksdose, überzeugte Dybbuk, dass es keinen Zweck hatte, auf Macreebys Rückkehr zu warten.
    »Armer alter Macreeby«, sagte er laut, weil die tiefe Stille und Einsamkeit von Paititi ihm langsam aufs Gemüt zu schlagen begannen. »Die Pfeile müssen spitzer und härter gewesen sein, als wir dachten.«
    Mit dieser Annahme lag Dybbuk jedoch falsch. Das Loch in Virgil Macreebys Tabaksdose war nicht durch den Pfeil derVampirpflanze entstanden, sondern durch sein Schweizer Messer, das sich hineingebohrt hatte, als er auf den Weg gestürzt war.
    Dybbuk sah ungeduldig auf seine wertvolle goldene Uhr – sie war so ziemlich das Einzige, was er nach der Jonathan-Tarrot-Affäre nicht

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