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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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nicht wahr? Es hat irgendetwas mit dem Betreten des Inkaportals zu tun. Etwas, das bedeutet, dass Sie es nicht wagen, Ihre Kraft einzusetzen.« Macreeby kicherte. »Du meine Güte, was für ein Pech für euch alle.«
    »Hören Sie mir zu, Macreeby«, sagte Nimrod. »Nur einen Augenblick, bitte.«
    »Es geht um Leben und Tod, nicht wahr?« Macreeby klang spöttisch.
    »Nein, es ist wichtiger als das. Bitte hören Sie mir zu.«
    »Wie? Keine weiteren Drohungen, mich in eine Kröte zu verwandeln? Das war nicht besonders höflich, wissen Sie? Ganz und gar nicht.«
    »Hören Sie mir zu, Macreeby. Es mag Ihnen nicht bewusst sein, aber diese ganze Gegend hier ist ein einziger Klumpen Uran. Die gelben Steine, auf denen Sie stehen, sind ebenfalls aus Uran. Die Kraft, die Sie mit dem
Kutumunkichu -Ritual
heraufbeschwören, ist Atomkraft. Dieser ganze Berg ist ein natürlicher Kernreaktor, in dem seit Jahrhunderten eine fortwährende Kettenreaktion im Gange ist. Ich glaube, dass die drei Tränen der Sonne aus Polonium, Lithium und Stahl bestehen. Der Inkastab, den Sie bei sich haben, besteht ebenfalls aus Uran. Das wahrscheinlich sogar reiner ist als das Zeug, auf dem wir beide hier stehen.«
    Macreeby kicherte immer noch. »Machen Sie weiter. Das gefällt mir. Es ist sehr unterhaltsam. Wie eine gute Radiokomödie.«
    »Ich vermute, dass es eine Art Fass oder Rohr gibt, in das Sie die anderen beiden Scheiben hineinstecken müssen. Die dritte Scheibe muss wahrscheinlich am Inkastab befestigt werden, den Sie dann durch das Rohr schießen, direkt ins Herz dieses Uranberges.«
    »Wirklich brillant«, sagte Macreeby. »Ich bin beeindruckt.Sie sind nicht nur ein ziemlich mächtiger Dschinn. Sie haben auch mächtig viel Fantasie.«
    »Bitte hören Sie auf ihn, Virgil«, sagte Zadie. »Es stimmt, was er sagt.«
    »Wenn der Stab in dieses Massiv aus Urangestein eindringt, wird der ganze Berg zu einer kritischen Masse«, erklärte Nimrod weiter. »Die Uranmoleküle werden dermaßen angeregt, dass sie anfangen zu kochen.«
    »Und dann explodieren sie. Hab ich recht?«
    »Nicht ganz. Hier kommen die Tränen der Sonne ins Spiel. Allein würde der gesamte Berg zwar radioaktiv werden, aber es käme zu keiner atomaren Reaktion. Um die herbeizuführen, sind die drei Scheiben erforderlich. Hören Sie, Macreeby, ich bin kein Nukleartechniker. Für sich genommen sind die einzelnen Bestandteile völlig harmlos, aber wenn man sie zusammenbringt, gibt es in der Tat einen gewaltigen Knall. Ich vermute, dass die Tränen der Sonne eine Kettenreaktion auslösen und die Uranmasse – also den Berg – in die Luft sprengen. Und nicht nur den Berg. Das ganze Land. Ja, die ganze Hemisphäre. Wir reden hier von einer Explosion, die eine Million Mal gewaltiger wäre als die erste Atombombe.«
    »Ach, dummes Zeug. Wollen Sie mir wirklich weismachen, dass die Inka das Geheimnis der Atomenergie kannten, Nimrod? Sie müssen mich für einen Idioten halten, alter Knabe.«
    »Manco Cápac war ein sehr mächtiger Dschinn. Das sollte selbst Ihnen bekannt sein, Macreeby. Es hat in der Geschichte eine ganze Reihe von Dschinn gegeben, die das Geheimnis der Kernspaltung kannten, Jahrhunderte bevor die Menschen dahinterkamen.Und Ihr Vorhaben, das
Kutumunkichu -Ritual
zu vollziehen wie Manco Cápac, war Ti Cosis Idee, um sich an den spanischen Eroberern zu rächen. Um das Pachakuti hervorzurufen. Die große Zerstörung. Darum geht es hier nämlich. Sie vollziehen kein Ritual, das Ihnen die Macht verleihen wird, Gold herzustellen, oder Dybbuks Dschinnkraft wiederherstellt. Sie bauen eine Atomwaffe, die die Welt zerstören wird.«
    »Mir ist nicht klar, was das mit der wirklichen Welt zu tun hat. Schließlich sind wir in einer anderen Dimension, nicht wahr?«
    »Es gibt noch einen anderen Weg hier hinein, auf dem man nicht durch das Auge des Waldes gehen muss«, sagte Nimrod. »Diese Welt und unsere sind miteinander verbunden. Und das bedeutet, dass beide in Gefahr sind, zerstört zu werden.«
    Mit theatralischem Gehabe sah Macreeby auf die Uhr. »Nimrod   … was soll ich sagen? Das war wirklich faszinierend. Ich würde wirklich gern noch länger mit Ihnen plaudern, aber ich muss mich sputen. Dybbuk wartet auf mich und die dritte Scheibe.«
    Und damit drehte er sich um und ging.
     
    »Wir müssen ihn unbedingt davon abhalten, das Ritual zu vollenden«, erklärte Nimrod, als sie zusahen, wie Macreeby mühsam den Hügel zur verlorenen Stadt Paititi wieder hinaufzusteigen

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