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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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eine schwarze Kappe aufhatte, die seinen gewaltigen Nacken verdeckte. Auf seinen Sandalen, die aus kleinen hölzernen Plattformen bestanden, schwebte er mehr als zehn Zentimeter über dem Quecksilber. Was vielleicht erklärte, warum seine Dschinnkraft intakt war. Das Seltsamste an ihm jedoch waren seine Fingernägel, die mindestens zwölf Zentimeter lang sein mussten. Einer von ihnen deutete nun auf Iblis.
    »Wer wagt es, eine meiner goldenen Tafeln für böse Zwecke einzusetzen?«, fragte die Gestalt. Er sprach zwar Chinesisch, doch als beflissener Diplomat fühlte sich Mr   Blunt verpflichtet, für alle, die nur Englisch verstanden, zu dolmetschen.
    »Iblis vom Stamm der Ifrit«, sagte Iblis mutig. »Und wie nennen sie dich zu Hause, Dickerchen?«
    »Ich
bin
zu Hause«, erwiderte der chinesische Dschinn. »Ich bin Borjigin vom Stamm der Borjigi. Auch bekannt als Khiyad. Ebenfalls bekannt als Setsen Khan. Aber noch besser bekannt unter meinem Khan-Namen: Kublai Khiyan, Khan der Mongolen, Kaiser von China in der Yuan-Dynastie und Enkel des großen Herrschers Temudschinn oder Dschingis Khan.«
    »Temudschinn?«, sagte Iblis.
    »So ist es.
Temud Dschinn

    »Dschingis Khan war ein Dschinn?« Iblis klang überrascht.
    »Selbstverständlich«, sagte Kublai Khan. »Wie hätte er sonst ein so großes Reich erobern können?«
    »Und das heißt   …«
    »Dass auch ich einer bin. Du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst.«
    Kublai Khan lächelte. Doch es war kein Lächeln, das Iblis froh machte. Ganz und gar nicht.
    »Ja, ich bin ein Dschinn«, sagte der Große Khan. »Wie hätte ich sonst ein so großes Reich regieren können? Wie hätte ich sonst wissen können, wie zerstörerisch die in den Dongxi enthaltene Dschinnkraft wirken kann, wenn sie in die falschen Hände gerät? Warum hätte ich sonst fünf goldene Tafeln zurücklassen sollen, um sie an den Willen einer gutherzigen Person zu binden?«
    Iblis schluckte hörbar.
    Der lange Fingernagel deutete auf Philippa. »Sie hat ein gutes, mutiges Herz«, sagte Kublai Khan. »Aber du nicht. Deshalb bin ich hier. Um dich zu bestrafen.«
    »Und wie kommst du darauf, dass du mich bestrafen kannst?«, wollte Iblis wissen. »Woher nimmst du das Recht dazu?«
    »Dieses Recht, wie du es nennst, erhielt ich im Jahr 1290 von niemand anderem als dem Blauen Dschinn von Babylon persönlich«, sagte der Große Khan. »Meine Transsubstantiation ist okkulter Natur. Was bedeutet, dass ich dank ihrer Kraft zu euch gestoßen bin, nicht durch meine eigene.«
    Iblis lachte. »Tja, dann war deine Reise womöglich umsonst, Khan. Mein Sohn und ich sind in diesen Rüstungen aus Jade gegen Dschinnkraft gefeit. Du kannst uns nichts anhaben. Komm, Rudyard. Lassen wir diese verrückten Dschinn allein, damit sie mit ihren irdischen Spielzeugen spielen können.«
    Kublai Khan befahl den Kriegerteufeln mit einem Wink, den beiden Ifrit den Ausgang zu versperren.
    »Es ist wahr, dass euch diese Jadeanzüge vor meiner Macht schützen. Daher ist es nur angebracht, dass sie auch die Welt vor Männern wie dir schützen, Iblis. Diese Rüstungen werden euer Gefängnis sein. Und wenn die Zeit gekommen ist, auch euer Grab.«
    »Wovon redest du?«, fragte Iblis.
    »Haltet sie fest«, sagte der Khan mit befehlsgewohnter Stimme.
    Die Krieger ergriffen Iblis und Rudyard und hielten sie an den Armen gepackt.
    »Legt sie auf den Boden«, befahl der Khan.
    »Was hast du vor mit uns?«, wollte Iblis wissen. »Hilfe! Nimrod. Bitte sag was zu meiner Verteidigung, alter Freund. Ehe dieser übergewichtige Wahnsinnige irgendwas Schlimmes anstellt.«
    »Ich wüsste nicht, was ich sagen sollte, Iblis«, erwiderte Nimrod betrübt. »Wie soll man jemanden verteidigen, der leichten Herzens bereit war, Millionen Kinder zu opfern? Was auch immer der Große Khan als Strafe vorgesehen hat, ist vermutlich weniger, als du verdienst hast.«
    »Das war doch alles nur ein Scherz«, sagte Rudyard. »Ein Scherz, der aus dem Ruder gelaufen ist. Mehr nicht.«
    »Hier lacht aber niemand«, sagte Groanin. »Wirklich niemand.«
    Der Große Khan hob die goldene Tafel auf. Sie sah viel zu heiß aus, um mit bloßen Händen angefasst zu werden, doch das schien ihn nicht weiter zu stören. Er hielt sie über Rudyards Jaderüstung und ein Teil des Goldes begann zu schmelzen und in die Ritzen zwischen den einzelnen Jadesteinen zu laufen, sodass sich die bewegliche Rüstung nach und nach in einen starren Sarkophag verwandelte.
    »Ich kann mich nicht

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