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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Millionen Kindern eilten nach Hause. Natürlich war der Lärm ohrenbetäubend. Wann hätte sich eine Horde Kinder jemals leise fortbewegt? Es war das Spektakel von Abermillionen Poltergeistern. Doch es war ein glückliches, erleichtertes und hoffnungsvolles Spektakel – der laute, ausgelassene Klang des Lebens selbst. Er war so laut, dass die ganze Pyramide erzitterte wie bei einem Erdbeben und alle, die nicht an die Wand gefesselt waren, zu Boden stürzten.
    Philippa rappelte sich wieder hoch und suchte nach der goldenen Tafel, die ihr in dem Tumult, den das Umlegen des Schalters verursacht hatte, aus der Hand gefallen war. Doch sie lag nicht mehr auf dem Boden. Jemand hatte sie aufgehoben.
    Iblis.

Der Große Khan

    »Na, wenn alle Stricke reißen, kann man sich immer noch aufhängen«, sagte Groanin. »Das war’s dann wohl, du Tollpatsch.«
    »Reißen?«, sagte Iblis. »In Stücke reißen. Das gefällt mir, James, altes Haus. Eine prächtige Idee. Ich glaube, genau das werde ich tun. Euch von den Dongxi in Stücke reißen lassen. Das wird dann eine Variation dessen, was die Chinesen
Lingchi
nennen. Tod durch tausend Schnitte. Nur dass es ein Tod durch tausend Risse sein wird. Meine Kriegerteufel werden euch zuerst zehn Fingernägel ausreißen, dann zehn Fußnägel, zehn Finger und zehn Zehen. Dann kommen die Ohren, Augenlider und Haare an die Reihe. Ihr werdet es noch bitter bereuen, euch in meine Pläne eingemischt zu haben, ihr lästiges Pack.«
    »Ich bereue es jetzt schon«, stöhnte Groanin.
    »Gut gemacht, Mr   Groanin.« Finlays Stimme troff vor Sarkasmus. »Schön, dass Sie ihn auf die Idee gebracht haben.«
    Jemand räusperte sich höflich. Es war Mr   Blunt.
    »Bitte verzeihen Sie die Störung«, sagte er. »Wenn Sie nichts dagegen haben, gehe ich jetzt. Ich hatte nichts damit zu tun. Ich habe nur unter Zwang gehandelt und daran war dieses goldene Tafeldings schuld. Das verstehen Sie sicher. Als Mitglied des diplomatischen Korps Ihrer Majestät bin ich verpflichtet, michaus den Angelegenheiten anderer souveräner Mächte herauszuhalten. Daher wünsche ich Ihnen einen Guten Tag und   …«
    »Sie bleiben, wo Sie sind«, sagte Iblis. Und da er die goldene Tafel in der Hand hielt, musste Mr   Blunt ihm natürlich gehorchen.
    Iblis wandte sich zu Nimrod um. »Was ist los mit dir, Nimrod? Hat sich die Katze deine Zunge geholt?« Er lachte. »Das wird sie bald. Darauf kannst du wetten.«
    Aber Nimrod sagte deshalb nichts, weil einer der Kriegerteufel ihm immer noch mit seiner Terrakottahand den Mund zuhielt.
    »Lass ihn los!«, befahl Iblis auf Chinesisch. »Ich will dich um dein Leben winseln hören, Nimrod. Und leg dich ordentlich ins Zeug. Flehe mich an, als ob es dir wirklich ernst wäre.«
    »Was bist du doch für ein Langeweiler«, sagte Nimrod.
    »Hast du meinen Dad nicht gehört?« Rudyard trat vor Nimrod und verdrehte ihm die Nase. »Du sollst ihn anflehen.«
    »Du bist sogar ein noch größerer Trottel als er«, sagte Nimrod. »Seht ihr denn nicht, dass es vorbei ist? Hört auf, solange ihr noch könnt. Und erteilt keine weiteren Befehle. Wenn ihr beide nicht schleunigst umkehrt, landet ihr am Ende noch dort, wo ihr hinsteuert. Das ist mein Rat.«
    »Dort landen, wo wir hinsteuern? Was soll das heißen?«, schnaubte Rudyard.
    »Du bist wirklich nicht in der Position, mir Ratschläge zu erteilen, Nimrod«, sagte Iblis. Er winkte einen der Kriegerteufel zu sich und deutete dann auf Nimrod. »Reiß ihn zuerst in Stücke.«
    Als nichts geschah, machte Iblis ein erstauntes Gesicht. Dann betrachtete er die goldene Tafel in seiner Hand und sah, dass sie angefangen hatte zu glühen wie ein Holzscheit im Feuer. Instinktiv ließ er sie fallen. »Was, zum Teufel   …«, sagte er. »Was ist damit? Das dürfte eigentlich nicht passieren, oder?«
    »Ich glaube, das werden wir gleich herausfinden«, sagte Nimrod.
    Schwarzer Rauch begann aus der goldenen Tafel aufzusteigen. Doch es war kein Rauch von einem Verbrennungsvorgang oder einer chemischen Reaktion. Er erinnerte alle, außer Mr   Blunt, der es noch nie miterlebt hatte, an den Rauch einer Dschinn-Transsubstantiation.
    Einige Sekunden später bestand kein Zweifel mehr: Im Innern der Befehlszentrale der Jadepyramide nahm ein Dschinn menschliche Gestalt an. Und je mehr sich der Rauch verzog, desto deutlicher wurde, dass es sich um die Gestalt eines überaus großen, bärtigen und ziemlich dicken Chinesen handelte, der weiße Seidengewänder trug und

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