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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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mit viel Humor geprägte Umgang der beiden, waren ihm eine Wohltat gewesen und hatten ihm einige erholsam unbeschwerte Momente geschenkt.
    Über Cecils Verbleib an diesem Tag war ihm nichts bekannt. Sie waren sich erst vor wenigen Augenblicken in diesem Raum wieder begegnet – dem abgesprochenen Treffpunkt vor dem endgültigen Aufbruch.
    Dessen entspannte Gesichtszüge ließen in ihm aber die Vermutung aufkommen, dass er die Zeit vor allem zum Schlafen genutzt hatte. Cecil wirkte ausgeruht und erholt. In seiner Haltung war die wiedererwachte Tatkraft deutlich zu erkennen – was Arn sich für sie alle wünschte. Diese Eigenschaft würden sie in der nächsten Zeit im Überfluss brauchen.
    Cecil bemerkte Arns wohlmeinende aber ausdauernde Musterung offenbar und hob fragend die Brauen.
    Arn setzte gerade zu einer Antwort an, als ein Klopfen an der Tür sie erwartungsvoll dorthin blicken ließ.
    Es war Gareth, gefolgt von seiner Gemahlin und......
    Cecil sog pfeifend die Luft ein.
    Arn stockte der Atem.
    Sanjo entging die offenkundige Fassungslosigkeit der beide Männer natürlich nicht – sie lächelte amüsiert.
    „Ich sehe, ihr seid ebenso überzeugt wie ich davon, dass Biraner ihr Handwerk verstehen.“
    Das war eine Untertreibung.
    Mit offenen Mündern starrten sie Saya und Kaeli an.
    Kaelis neues Kleid war eines Meereswesens würdig. Über einer Lage weicher weißer Baumwolle, aus dem die kurzen Ärmel und der runde Ausschnitt genäht waren, floss ein zart glänzender, dunkelblauer Stoff in zahlreichen Raffungen ihre sanften Rundungen umspielend, bis zu ihren Knien.
    Zwei filigrane Perlmuttringe fassten die beiden Stoffe an ihrer Schulter zusammen, verbanden sie zu einem Kleidungsstück.
    Die ungewöhnliche Kürze des Kleides, ein Tribut an die Bewegungsfreiheit, wurde gemildert durch die hellgrauen Wildlederstiefel, die über ihre Knie bis an den Saum des Kleides reichten und vergleichbare Raffungen an der Vorderseite aufwiesen. Perlmuttknöpfe an den Seiten der Stiefel sorgten für den Halt der weichen Bahnen. Kaelis Handgelenke hatten einen Schutz aus dem Material des Schuhwerks erhalten, die Halia mit einem sorgfältig gefalteten Band aus dem blauen Stoff des Kleides verziert hatte.
    Ihre silberblonden Haare wieder ordentlich an den Seiten hochgesteckt und in seidigen Wellen weit über den Rücken fallend, wirkte sie in der zierlichen Feinheit ihrer kleinen Gestalt wie ein ätherisches Wesen, das eben dem schäumenden Wasser entstiegen war.
    Unfassbar, diesem zarten Geschöpf die innere Stärke und den Mut zuzutrauen, den es ihnen allen bereits ausreichend und sehr beeindruckend bewiesen hatte.
    Saya in ihrem neuen Gewand dagegen, bedeutete einen Kontrast, als läge zwischen ihnen mehr als eine andere Abstammung unter Paxias Mutterschaft.
    Ihr Kleid, soweit man es so nennen konnte, bestand aus einem tiefschwarzen feinen Netzstoff, ähnlich ihrem zerstörten Kleid. Die langen Hemdärmel verschwanden kurz unterhalb der Ellbogen in den schwarzledernen Armschonern, welche mit vier Wildledergürteln gewickelt, durch silberne Schnallen geführt und an versteckten Nieten geschlossen wurden.
    Das Kleid selbst war ebenfalls gewickelt und oberhalb eines Oberschenkels geschlitzt. Vorne bedeckte es gerade ihre Hüfte, hinten lief es unterhalb der Knie spitz zu.
    Die Durchsichtigkeit des Netzstoffes hatte Halia dazu veranlasst, ihr in Zusammenarbeit mit Jeb ein hüftlanges Mieder aus festem schwarzen Stoff zu schneidern, das, statt einer durchgängigen Schnürung, gegürtelt wurde. Analog zu den Armschonern, erfolgte die Befestigung an Schultern und Oberkörper, einzig an der Hüfte befanden sich zwei Schlitze, die mit Lederbändern geschnürt worden waren.
    Unter dem kurzen Kleid trug sie eine knielange Hose aus demselben Stoff wie das Mieder. Diese war kreuz und quer in einem wilden Durcheinander gegürtelt, für Waffen, Beutel und andere nützliche Dinge wie einer Kettenpeitsche, die Sanjo ihr überlassen hatte und die nun an einer Schlaufe in Hüfthöhe befestigt war.
    Ihre Stiefel waren aus schwarzem Wildleder gefertigt und reichten bis an ihre Knie, so dass zwischen Hose und Schuhwerk ein schmaler Streifen silbrig weißer Haut zu sehen war. Auch an diesen hatte Jeb sich kreativ ausgetobt und einen Schließmechanismus aus Schnürung und Gürteln entwickelt.
    Düster, bedrohlich, mystisch und wild, entsprach es treffsicher der Persönlichkeit seiner Trägerin.
    Komplex, fügte Arn ergänzend in Gedanken hinzu –

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