Die Klimafalle - die gefährliche Nähe von Politik und Klimaforschung

Wirtschaft, Gesellschaften oder gar der geophysischen Umwelt, sondern ein gemeinsames Bemühen, nachhaltiger zu agieren und Verletzlichkeiten zu reduzieren. Dabei spielen Vernetzungen und sich immer stärker ausbildende globalisierende Interaktionen eine immer wichtigere Rolle, sei es über elektronische Netze, Handel zwischen Regionen, eine gemeinsame Schuldenpolitik oder über soziale Bewegungen wie zum Beispiel die „Occupy-Bewegung“ oder solche, die wir noch gar nicht kennen.
    Vielleicht gelingt es, die Erhöhung der Lufttemperatur zu begrenzen, wenn der Klimawandel als ein wichtiger Faktor in alle Modernisierungsaktivitäten eingebracht wird. Wenn am Lagerfeuer auch Geschichten vom Gelingen erzählt werden, von Möglichkeiten und nicht nur von Sünde gesprochen wird, wenn neue Perspektiven von Wissenschaft und Technologie aufgezeigt werden, wenn Politik mehr Forschung ermöglicht und die Sorgen und Möglichkeiten der Regionen wahrnimmt. Mit anderen Worten, wenn die Welt Beispiele wie Nordfriesland ernst nimmt.
    Unser Rat ist einfach: Die Frage des Umgangs mit dem Klimawandel ist eine politische Frage. Wissenschaftler sollten sich darauf beschränken, Zusammenhänge herauszuarbeiten, Optionen zu finden, Möglichkeiten zu erweitern. Der Klimawandel ist keine Sache von richtig oder falsch, sondern eine Frage, wie wir leben wollen, und das ist und bleibt ein kontroverses und heißes Thema.
    Es wird sicher noch einige Jahre dauern, bis wirklich anerkannt sein wird, dass sowohl das Klima als auch seine Erforschung eine politische, soziale und kulturelle Geschichte haben. Dies erfordert einen Perspektiven- und auch einen Stilwechsel. Es braucht den Mut, den Klimawandel nicht nur auf seine Daten reduziert zu verstehen, sondern als Fortsetzung einer großen Klimaerzählung, die uns in immer neuen Formationen am Lagerfeuer zusammenbringt.

    hosted by www.boox.to

Danksagung
    Wir danken Hanna Leitgeb und Christian Koth für ihre Hilfe beim Bewältigen der Klippen der Manuskripterstellung. Beate Gardeike bereitete zwei Abbildungen vor. Dank auch an Dorle Dracklé, Friedrich von Storch, Katharina Phillip, Insa Meinke, Beate Ratter und Eduardo Zorita, die uns in diversen Einzelfragen berieten.