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Die Klinik

Die Klinik

Titel: Die Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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Facharztanwartschaft etwas Komisches passiert Ich bin aus dem chirurgischen Dienst ausgetreten.«
    Es gab Adam einen Stich; er hatte fest an Spurgeons chirurgische Begabung geglaubt. »In welches Fach gehst du?«
    »Geburtshilfe. Ich habe gestern Gerstein darum gebeten, und glücklicherweise hat er einen Platz für mich. Kender hat mir seinen Segen gegeben.«
    »Warum? Bist du überzeugt, daß du das wirklich willst?«
    »Ich weiß, daß ich ohne das nicht leben kann. Ich muß Dinge wissen, die mich die Chirurgie nicht lehren kann.«
    »Zum Beispiel?« sagte Adam, bereit, mit ihm zu streiten.
    »Zum Beispiel alles, was ich über Empfängnisverhütung lernen kann. Und über den Embryo.«
    »Wozu?«
    »Mensch, es ist der Fötus, in dem der ganze verdammte Mist verewigt wird. Wenn schwangere Mütter unterernährt sind, entwickeln sich die fötalen Gehirne nicht genügend, um später, nachdem die Babies geboren sind, entsprechend lernen zu können. Und dann steigt die Zahl der Holzfäller und Wasserträger. Wenn ich schon in diese Sache einsteige, dann lieber gleich bis zur Quelle vordringen.«
    Adam nickte und mußte sich zugestehen, daß es etwas für sich hatte.
    »Hör mal, Dorothy hat eine Wohnung für uns gefunden«, sagte Spurgeon.
    »Hübsch?«
    »Nicht schlecht. Billig und in der Nähe der Klinik in Roxbury. Wir machen am 3. August ein großes Einstandsfest. Merk dir den Termin vor.«
    »Wir kommen, falls nicht etwas in diesem wundervollen Haus passiert, das mich fernhält. Du weißt ja, wie das ist.«
    »Ja«, sagte Spurgeon.
    Im Krankenwagen brummte der Lautsprecher.
    »Das ist für uns, Dr. Robinson,« sagte Brady.
    Spurgeon stieg in den Wagen. »Weißt du, was mir soeben eingefallen ist?« sagte er, durch das Fenster herausgrinsend. »Vielleicht kann ich bei der Entbindung deines Babys schon assistieren.«
    »Wenn ja, dann pfeife Bach«, sagte Adam. »Gaby liebt Bach.«
    Spurgeon sah verletzt aus. »Bach pfeift man doch nicht.«
    »Wenn du Gerstein bittest, läßt er dich dort vielleicht ein Klavier aufstellen«, sagte Adam, als der Krankenwagen anfuhr. Er entführte das Gelächter des Spitalsarztes.
    Adam lächelte ihnen nach, zu müde und zu zufrieden, um sich zu rühren. Er wußte, daß er die Zusammenarbeit mit Spurgeon Robinson vermissen würde. Wenn in einem großen Lehrkrankenhaus die Dinge brenzlig wurden, konnten die Leute der verschiedenen Stationen genauso gut auf verschiedenen Kontinenten sein. Sie würden einander gelegentlich sehen, aber es würde nicht mehr dasselbe sein; sie waren am Ende eines guten Zwischenspiels angelangt.
    Für jeden von ihnen war es aber auch der Beginn von etwas Neuem, und er war überzeugt, daß es etwas Gutes sein würde.
    Morgen würden die neuen Spitalsärzte und Facharztanwärter über das Krankenhaus hereinbrechen. Die alte Regierung dankte ab, aber die Herrschaft Kenders begann soeben, und es würde genauso befriedigend sein, unter Kender zu arbeiten, wie unter Longwood, genauso schwierig und herausfordernd, wann immer die Exituskonferenz zusammentrat. Morgen würden alle Leute des Stabs da sein, und diesmal gehörte er zu ihnen. Er würde die Hausärzte in der Abteilung und im Operationssaal bis September Chirurgie lehren, bis seine ersten Studenten in der Medizinischen Schule eintrafen.
    Er stand in dem leeren Hof, rieb den Stress-Stein und dachte an die entscheidende erste Unterrichtsstunde und an alle folgenden Vorlesungen, ein Band, das ihn künftig mit Männern wie Lobsenz und Kender und Longwood verknüpfen würde. Er erinnerte sich leicht verlegen, daß er Gaby ungeheuere Leistungen seitens der Medizin versprochen hatte, Lösungen für Probleme wie aplastische Anämie und ordinären Schnupfen. Und dennoch war es nicht unwahrscheinlich, daß er durch die namen und gesichtslosen jungen Ärzte, deren Leben er beeinflussen würde, vor eindrucksvollen Errungenschaften stehen konnte. Ich habe Gaby nicht angelogen, dachte er, als er sich umdrehte und in das Gebäude zurückging.
    Oben in dem ausgeräumten Büro setzte er sich auf den Stuhl, legte den Kopf auf den Schreibtisch und döste einige Minuten lang.
    Wenig später fuhr er, wachgerissen, zusammen. Die Knallfrösche platzten wieder, diesmal in einer längeren unterlaubten Explosionsfolge, und im letzten Knall hörte er durch das offene Fenster das erste unheilverkündende Jammern einer weit entfernten Sirene, einen einfahrenden Krankenwagen, aber das alles war es nicht, was ihn geweckt hatte.
    In dem

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