Die Knickerbocker Bande 02 - Ein Ufo namens Amadeus
ehemaligem Zimmer. Im ersten Stock, neben der Treppe die zweite Türe rechts. Die Buben haben das Gästezimmer, eine Tür weiter. Bitte hinaufgehen und Koffer auspacken. Danach gibt es Mittagessen.“
Während seine Freunde ihr Gewand in die Kästen schlichteten, schlüpfte Axel in die Küche. Er ließ sich auf den dreibeinigen Hocker fallen und sah seine Oma fragend an.
„Oma, hast du etwas? Irgendetwas stimmt doch nicht.“ Axel wartete gespannt auf die Antwort.
Pauline Pomassl aber sagte nichts. Ungerührt bearbeitete sie einen Berg Kartoffeln weiter. Erst als alle klein gehackt waren, drehte sie sich zu ihrem Enkel um. „Du darfst es niemandem weitersagen. Bitte versprich mir das.“
Axel nickte und hob zwei Finger zum Schwur. Seine Knickerbocker Kollegen waren davon selbstverständlich ausgenommen.
„Axel, ich glaube, ich bin nicht ganz normal.“
„Oma, wie kommst du denn darauf?“
„Du weißt, meine Augen waren schon immer mein ganzer Stolz. Ich sehe so gut wie ein Luchs. Brillen kenne ich nur von anderen Leuten. Aber ... aber ... seit kurzer Zeit... sehe ich ... Gespenster. In der vergangenen Nacht ... da hatte ich es sogar mit einem Irrlicht zu tun.“
Axel verstand nicht ganz. „Irrlicht, was soll das sein?“ „Auf dem Grundstück neben meinem Haus befindet sich doch diese alte Villa, in der seit über 13 Jahren niemand wohnt. Sie hat früher einem gewissen Herrn Silberstein gehört. Angeblich hat er den Grund vor kurzem verkauft. Auf jeden Fall steht das Haus leer und verfällt. Der Garten ist völlig verwildert.“
Frau Pomassl erzählte ihrem Enkel vom Spuk auf dem Dachboden und dem grünen Wesen am Fenster. Doch es hatte sich schon wieder etwas Neues ereignet: „Gestern in der Nacht bin ich wach geworden und zum Fenster gegangen. Ich wollte es öffnen, weil mir zu warm war. Dabei habe ich nebenan zwischen den Bäumen und Sträuchern ein Licht umherhuschen gesehen. Plötzlich ist es dann verschwunden. Als wäre es verlöscht oder im Boden versunken ...“
„Vielleicht ein Landstreicher, der einen Unterschlupf gesucht hat ... „, vermutete Axel.
Pauline schüttelte energisch den Kopf. „Nein, Axel, sicher nicht. Das war etwas anderes. Dieses Licht war allein. Es hat sich kein menschliches Wesen in der Nähe befunden.“
Ein UFO, schoß es Axel durch den Kopf. Um seine Großmutter nicht noch mehr zu ängstigen, sprach er seinen Verdacht aber nicht laut aus.
„Ich habe dich gebeten zu kommen, damit du mir sagst, ob ich übergeschnappt bin oder ob es in diesem Haus tatsächlich nicht mit rechten Dingen zugeht.“
„Ich werde die Augen offen halten und versuchen, etwas herauszufinden, Oma“, versprach der Enkel. „Ich glaube, ... “
Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick stürzte Dominik in die Küche. Er starrte Axel mit weit aufgerissenen Augen an und keuchte aufgeregt „Weißt du, was unter meinem Bett liegt?“
„Nein!“ Axel war plötzlich sehr beunruhigt. Hatte Dominik vielleicht schon den ersten Hinweis auf den Spuk oder das UFO entdeckt?
Dominik senkte die Stimme und murmelte geheimnisvoll und leise: „Ein Toter!“
Zum Glück hatte Pauline Pomassl in diesem Moment gerade mit den Töpfen geklappert und es überhört. Axel schob seinen Freund hastig aus der Küche auf den Gang.
„Wir kommen gleich, Oma!“ rief er über die Schulter. „Sag das noch einmal. Aber leise ... „, flüsterte er Dominik zu.
„Unter meinem Bett liegt ein Toter.“
„Wer ... wer ist es?“
„Keine Ahnung, es ist nur noch Staub von ihm übrig!“ Dominik lachte laut auf und schlug sich begeistert auf die Schenkel. Axel war wirklich auf den alten Scherz hereingefallen.
Allerdings schien er heute keinen Spaß zu verstehen. „Hahaha, ich lache übernächstes Jahr! Da habe ich noch einen Termin frei!“ stellte er trocken fest. Am liebsten hätte er Dominik jetzt kurz in den Schwitzkasten genommen. Er mußte es aber auf später verschieben, denn Pauline rief zum Essen.
Es gab Axels Lieblingsspeise: Kartoffelpuffer.
Sie schmeckten ihm heute nicht so gut wie sonst. Er mußte die ganze Zeit an die Beobachtungen seiner Großmutter denken. Hatten sie mit den UFOS zu tun? Einige Minuten lang war nur das genüßliche Schmatzen und Kauen der Kinder zu hören. Dann meldete sich Poppis piepsende Stimme mit einer Frage, die alle überraschte: „Frau Pomassl, haben Sie Angst vor Mäusen oder anderen kleinen Nagetieren?“
Die alte Dame stutzte einen Moment. „Nein, ich gehöre
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