Die Knickerbocker Bande 02 - Ein Ufo namens Amadeus
Polizei diese Geschichte glauben?
Die halten mich bestimmt für eine spinnende Alte, überlegte sie. Das hat keinen Sinn. Nach kurzem Nachdenken fiel ihr schließlich eine andere Lösung ein.
Gleich morgen rufe ich ihn an, beschloß sie. Gleich um sieben Uhr in der Früh, da erwische ich ihn best imm t. Der Gedanke daran beruhigte sie ein wenig. Und so kam sie schließlich doch noch zu einigen wenn auch unruhigen Stunden Schlaf.
Der Außerirdische unter der Dusche
Es war kurz vor sieben Uhr in der Früh. Im dritten Stock eines Wohnhauses in Linz tappte ein Junge verschlafen ins Badezimmer. Seine kurzen, roten Haare standen wirr nach allen Seiten. Die Augen konnte er noch immer nicht richtig öffnen. Der Krimi gestern im Fernsehen war einfach zu spannend gewesen. Dummerweise hatte er fast bis Mitternacht gedauert.
Der Junge warf einen flüchtigen Blick in den Badezimmerspiegel und streckte die Zunge heraus.
„Bääää! Ich kenne dich zwar nicht, aber ich putze dir trotzdem die Zähne!“ sagte er zu seinem Spiegelbild.
„Axel! Beeilung! Tempo! Tempo! Sonst kann ich dich nicht bis zur Schule mitnehmen. Ich muß heute pünktlich im Geschäft sein!“ rief seine Mutter aus der Küche.
„Jaaaa!“ antwortete Axel und sprang unter die Dusche. An dem Duschkopf baumelte ein kleines, gelbes Radio. Absolut wasserdicht. Darauf war Axel sehr stolz. Es war ein Geburtstagsgeschenk seines Vaters. Er drehte den Knopf auf volle Lautstärke, damit er im Rauschen des Wassers noch etwas hören konnte.
Boing! Der Radiogong verkündete die volle Stunde. „Sieben Uhr. Heute ist Mittwoch, der 7. April“, ertönte die Stimme des Nachrichtensprechers. Von einem Staatsbesuch, einer Preiserhöhung und einem interessanten Fund hatte er heute zu berichten.
Die letzte Nachricht ließ Axel erstaunt aufhorchen.
„Salzburg: In der vergangenen Nacht wurde abermals von mehreren Augenzeugen ein UFO am Rande der Stadt Salzburg beobachtet. Es wird als flache, graue Scheibe mit einer aufgesetzten Kuppel beschrieben. Über die Größe des Flugobjekts schwanken die Angaben. Zum vierten Mal in den vergangenen drei Wochen ist damit ein unbekanntes Flugobjekt über der Stadt Salzburg aufgetaucht.“
Viele Grüße von Mr. Spok und Käpten Kirk, dachte Axel. Er ließ das Shampoo auf seinem Kopf aufschäumen und formte aus den Haarsträhnen viele kleine Stacheln. Die beiden Duschhauben seiner Mutter befestigte er an den Ohren. Nun hatte er große Ähnlichkeit mit einem Elefanten im Punkerlook.
„Axel?“ Frau Klingmeier riß die Badezimmertür auf, um nach ihrem Sohn zu sehen. Sie war an diesem Morgen äußerst nervös.
„Gamma Delta Überraum Kommandant Axel X Ypsilon meldet sich zur Stelle“, schnarrte jemand blechern hinter dem Duschvorhang.
„Axel?“ Seine Mutter warf verwundert einen flüchtigen Blick hinter den Vorhang. Waren dort vielleicht die Außerirdischen gelandet?
Als sie den rotzackigen, schlappohrigen Axel erblickte, stieß sie einen spitzen Schrei aus und zuckte zurück. Am nun folgenden Gekicher erkannte sie dann ihren Sohn unter der Maske des UFONAUTEN.
„Du Mondkalb, ich habe dir mindestens siebenmal mitgeteilt, wie eilig ich es heute habe“, schimpfte sie.
Frau Klingmeier kannte aber einen Trick, mit dem sie Axel sofort aus der Dusche holen konnte. Langsam ließ sie ihre Hand hinter den Duschvorhang zum Wasserhahn gleiten. Ihr Sohn war so mit sich beschäftigt, daß er nicht merkte, wie sie das Kaltwasser voll aufdrehte.
„Ahhh ... ist das kalt!“ schrie er eine Sekunde später. Er hechtete aus der Badewanne und prallte gegen seine Mutter. Der Erfolg: Nun war auch sie von oben bis unten naß!
„Jetzt kann ich mich wieder umziehen! Dabei muß ich in drei Minuten los. Du ... du ... du bist unmöglich!“ rief sie und rannte wütend aus dem Bad.
Axel blickte ihr mitleidig nach. Das hatte er nicht gewollt.
Im Vorzimmer klingelte das Telefon. Der Junge schlüpfte in seinen Bademantel und stürmte hinaus.
„Axel Klingmeier, hallo?“ rief er in den Hörer.
„Guten Morgen, Axel. Ich bin's. Oma!“
„Tag, Oma, was verschafft uns das frühe Vergnügen?"
„Nun reicht es mir. Schau selbst, wie du in die Schule kommst. Ich fahre jetzt.“ Frau Klingmeier riß wutschnaubend ihren Mantel vom Haken und verließ die Wohnung.
Axel rief ihr noch nach: „Servus, Mami, bis heute abend!“ Aber das hörte sie nicht mehr. Ihre Nerven waren zurzeit sehr gereizt.
„Was war denn? Hat es Ärger gegeben?“ erkundigte
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