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Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Titel: Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Wir werden ersticken!“
    Poppi und Lilo stürzten ins Zimmer der Jungen. Sie hatten nasse Handtücher vor dem Gesicht. „Wir können doch nicht aus dem dritten Stock ins Wasser springen! Das sind fast zehn Meter!“, rief Lilo.
    Da fiel Axel das Seil ein. Es baumelte noch immer draußen. „Los . bindet euch etwas um die Hände! Wir lassen uns am Seil ins Wasser!“, krächzte Axel und schob seine Freunde zum Fenster.
    Sie fetzten die Überzüge von den Kissen und Decken und wickelten sie um die Hände.
    Lilo rutschte als Erste. Ihr folgten Dominik und Poppi. Endlich konnte auch Axel sich aus dem Zimmer schwingen. Er glitt in die Tiefe und sah die Flammen hinter den Fenstern des zweiten Stockes hochschlagen. Als er beim ersten Stock angelangt war, fiel ihm Fräulein Linda ein. Was war nur mit ihr los? Warum rief sie nicht nach Hilfe?
    Der Junge tat nun, was er vorhin nicht hatte ausführen können: Er stieg durch das offene Fenster in ihr Schlafzimmer.
    Auch hier war alles voll Rauch.
    Axel hielt sich die Hand vor das Gesicht und kämpfte sich zum Bett vor, in dem das Fräulein schlummern musste.
    Er tastete nach dem Schalter einer Stehlampe, um Licht zu machen, zog dann aber erschrocken die Hand zurück.
    Das Metallgestell glühte.
    Neben Axel zischte es. Ein rötlicher Schein stieg an der Wand empor. Ein Schwall von Funken quoll aus der Steckdose.
    Endlich hatte der Junge das altmodische Bett erreicht. Er konnte es nicht fassen: Fräulein Linda trug tatsächlich eine Nachthaube - mit Spitzen am Rand!
    Das Fräulein hustete im Schlaf, wachte aber nicht auf. Axel rüttelte seine „Schreckschraube“, bekam aber nur ein unwilliges Brummen zu hören.
    Endlich schlug das Fräulein die Augen auf und lallte: „Ja, was ist denn?“
    „Schnell, Sie müssen aufstehen. Das Haus brennt!“, rief Axel.
    Fräulein Linda hatte Mühe, die Augen offen zu halten. „Das Haus brennt ... schrecklich ... Feuerwehr!“, japste sie benommen. Vermutlich hatte sie Schlaftabletten geschluckt.
    Auf Axels Schulter gestützt schaffte es die Frau bis zum Fenster. Widerspruchslos stieg sie auf das Fensterbrett. In ihrem langen weißen Nachthemd sah sie wie ein Gespenst aus. Mit einem hohen Schrei sprang sie ins Wasser.
    Axel folgte ihr und zog sie im Rettungsschwimmergriff zur Brücke.
    Aus allen Fenstern des schmalen Hauses schlugen mittlerweile die Flammen. In den Nachbargebäuden waren die Lichter angegangen. Menschen beugten sich aus Fenstern, Stimmen gellten durch die Nacht. Eine Feuerwehrsirene kam näher.
    Die vier Knickerbocker standen triefend nass auf der Brücke und atmeten schwer. Fräulein Linda war total geschockt und brachte kein Wort heraus. Axel ließ sich zu Boden sinken und wollte sich mit dem Rücken gegen einen Holzpfeiler lehnen. Dabei sah er ihn.
Dominiks Beobachtung
    Er stand am anderen Ende der Brücke und wandte den Kopf vom Feuer zu den Knickerbockern und wieder zurück - der Mann ohne Gesicht!
    „Dort, dort steht er!“, keuchte Axel und stieß Lieselotte an.
    Der Unheimliche schien ihre Blicke zu spüren und ergriff die Flucht.
    „Wir müssen ihn stellen!“, japste Axel. Aber er hatte keine Kraft. Alle seine Reserven waren aufgebraucht.
    Lilo zögerte einen Augenblick und nahm dann die Verfolgung auf.
    Der Mann ohne Gesicht hatte ungefähr 70 Meter Vorsprung. Er rannte mit gleichmäßigen großen Schritten. Mehrfach schlug er einen Haken und bog in eine Nebengasse ein. Lieselotte verlor ihn wiederholt aus den Augen, konnte aber am Klappern seiner Schuhe die Richtung feststellen, in die er gelaufen war.
    Doch dann stürzte der Mann. Eine weggeworfene Getränkedose war ihm zum Verhängnis geworden.
    Lilo näherte sich dem Unbekannten. Je kleiner der Abstand wurde, desto größer wurde ihre Angst. Was sollte sie tun, wenn sie dem geheimnisvollen Mann gegenüberstand?
    Ihre Schritte wurden langsamer. Schließlich blieb sie stehen und starrte die rätselhafte Gestalt an.
    Diese war mittlerweile wieder auf den Beinen und rüttelte an den Fahrrädern, die an das Geländer der Gracht gelehnt standen. Beim neunten hatte der Mann Glück. Es war nicht abgesperrt. Er schwang sich auf den Sattel und trat in die Pedale.
    Je weiter er sich entfernte, desto klarer konnte Lilo denken. Sofort wollte sie die Verfolgung aufnehmen. Es war jedoch zu spät! Der Mann ohne Gesicht war verschwunden.
    Über Amsterdam ging bereits die Sonne auf, als die Knickerbocker endlich ins Bett krochen. Die vier waren völlig erschöpft und sanken

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