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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
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»Nicht ärgern, Alter«, redete ich mir gut zu. Weit vor mir rotierten die Radarschirme des Flughafens vor dem blauen Himmel; eine Maschine nach der anderen zog dicht über unsere Köpfe hinweg und setzte zur Landung an. Ich stieg aus, umrundete meinen roten Jaguar und trat seitlich auf das plattgefahrene Bankett. Die Autoschlange vor mir war nicht sehr lang, aber vorn schien es gerade an einer Baustelle, die den Highway einengte, einen Unfall gegeben zu haben. Da stand einer der Flughafen-Zubringerbusse quer, und mitten auf der Fahrbahn rotierte das Rotlicht eines Streifenwagens. Ich sah auf die Uhr.
    Bei der inzwischen üblich gewordenen Verspätung der Übersee-Jets hätte ich es vielleicht gerade noch schaffen können, vor meinem schottischen Kollegen auf dem Flugplatz einzutreffen, aber jetzt war alle Hoffnung dahin. Zwar hatte auch ich eine rote Blinkleuchte auf dem Dach und eine Sirene vor dem Kühler. Aber dann überlegte ich, ob hier ein Notfall vorlag, der zum Gebrauch dieser beiden Alarminstrumente berechtigte oder nicht, und ich kam zu dem Schluß, daß Mr. Perth auch ohne meinen Beistand auf dem Flughafen keineswegs in irgendeiner Gefahr war. Entweder würde er auf mich in der Cafeteria warten oder eine Nachricht am Informationsschalter hinterlegen.
    Vorn schienen die Cops inzwischen Herr der Lage geworden zu sein. Die Wagenschlange löste sich auf und wurde über die Seitenstreifen rechts und links von den Fahrbahnen zurückgeleitet. Es dauerte genau meine Zigarettenlänge, bis ich dran war und mit hart eingeschlagenem Steuer fast auf der Stelle wendete. In einer langen Kette von Fahrzeugen fuhr ich zurück, wurde über eine leicht abfallende Böschung auf eine andere Zufahrtsstraße geleitet und schnurrte etwas weiter rechts als beabsichtigt auf den Flughafen zu. Auf einem der Parkplätze fand ich eine freie Stelle, nicht so ganz innerhalb der Begrenzungslinien, aber auch nicht so verkehrsstörend, daß die Kollegen von der Verkehrspolizei Anstoß nehmen würden.
    In dem riesigen Empfangsgebäude herrschte ein Gemisch aus allen Düften des internationalen Reiseverkehrs und der klimatisierten Luft solcher Räume. Bis zum Informationsschalter waren es vielleicht zweihundert Yard, und ein bißchen klebte mir das Hemd an den Schultern, als ich vor der dort amtierenden eisgekühlten Schönheit in ihrem nachtblauen Kostüm stand.
    »Womit kann ich Ihnen helfen?« fragte sie gewohnheitsmäßig. Und ebenso gewohnheitsmäßig antwortete ich: »Das wissen Sie schon, Blondie, aber Sie dürfen es nicht, zumindest nicht während der Dienststunden. Aber eine andere Frage: Haben Sie eine Nachricht für Cotton, FBI New York, von einem Mr. Perth?«
    Ihre Augen glitzerten ein ganz klein wenig, aber dann fragte sie unterkühlt: »Mit welcher Maschine ist Mr. Perth angekommen, oder womit will er abfliegen?«
    »Soviel ich weiß, kommt er mit der um 12.45 Uhr von London herüber.«
    Sie nickte freundlich, nahm den Hörer ihres Telefons und fragte irgendein unbekanntes Wesen in dieser weiten, großen Anlage: »Honey, ist die BOAC 724 von London schon gelandet?« Sie wartete eine Weile, legte den Hörer nieder und bedachte mich mit ihrem zweitschönsten Lächeln: »Die Maschine ist schon vorplanmäßig gelandet, Mr. Cotton. Wahrscheinlich haben sie auf dem Flug eine schnelle Luftströmung erwischt, und der Platz war auch gerade frei. Bedaure, aber ein Mr. Perth hat keine Nachricht für Sie bei mir hinterlassen. Vielleicht versuchen Sie es einmal am Schalter von BOAC?«
    Ich bedankte mich, wanderte zum Flugschalter der BOAC hinüber und erntete dort nichts als die gleiche Auskunft, daß ein Mr. Perth keine Nachricht hinterlassen habe. Ich bat, in den Fluglisten nachzusehen, ob er überhaupt an Bord gewesen sei. Er war tatsächlich an Bord gewesen. So sah alles danach aus, als wäre er mir entwischt. Ich marschierte hinaus zu meinem Parkplatz und stieg in den Jaguar, um ins Hauptquartier zu fahren. Denn dort mußte sich Mr. Perth einfinden, wenn er das Mindestmaß von Logik und Verstand besaß, daß ich ihm als schottischem Kollegen von vornherein zubilligte. Auch jetzt schien es mir noch nicht notwendig, der Zentrale Bescheid zu sagen.
    ***
    Schon am Eingang unseres Distriktgebäudes fing mich der diensttuende Kollege mit der Nachricht ab, daß der Chef auf mich warte.
    »Hat Mr. High Besuch?« fragte ich.
    »Ja. Zumindest hat jemand nach ihm gefragt und ist dann hinaufgebeten worden. Ein… sehr englischer Gentleman, wenn

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