Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen
vorüberzog. Matthew besaß sogar die Frechheit hinauf zu winken. Als das Brummen des Motors verklungen war, meinte er: “Bleibt besser noch eine Weile in der Höhle. Die gibt nicht so schnell auf.”
Er behielt recht. In der nächsten Stunde tauchte die Maschine noch dreimal auf. Danach kehrte endgültig Ruhe ein.
“Und jetzt marschieren wir zu dem Haus!” entschied der Ureinwohner.
“Aber wie kommen wir hinein?” fragte Axel.
“Das werden wir feststellen, wenn wir an Ort und Stelle sind. Gib die Suche nach einem Bumerang, der nicht zurückkehrt, nie auf! Er könnte etwas getroffen haben!”
Die Sonne brannte unerbittlich vom Himmel, und die Temperatur stieg von Stunde zu Stunde. Die vier schwitzten und keuchten. Glücklicherweise hatte Matthew genug Wasser mit, um ihren Durst zu stillen. Am frühen Nachmittag hatten sie es dann geschafft. Sie erreichten die Baumgruppe, von der aus sie die Scheune beobachtet hatten. Das Gebäude lag unverändert vor ihnen. Das Windrad drehte sich, ohne zu quietschen, und die Sonnenkollektoren glänzten im Licht.
Lieselotte überlegte: “Das Windrad betreibt entweder eine Pumpe oder erzeugt Strom. Und es quietscht nicht. Das bedeutet, es wird gewartet und geölt. Aber der Spuk ... woher kommt der?”
Matthew wischte sich übers Gesicht und meinte: “Auf keinen Fall von irgendwelchen Dämonen. Es muß jemand etwas eingebaut haben, um ungebetene Gäste fernzuhalten.”
“Aber was ... was? Ich sehe weder einen Projektor noch sonst etwas!” rief Dominik. “Außerdem ist es für Projektionen hier viel zu hell!”
Lieselotte zwirbelte ihre Nase und dachte laut: “Es kann auch keine Projektion sein. Schließlich haben die Angstvisionen mit jedem einzelnen von uns zu tun gehabt. Wir fürchten Waffen und haben große Angst vor dem Krieg. Unsere Ängste sind hier plötzlich zum Leben erwacht. Das heißt, es muß jemand etwas mit unseren Köpfen angestellt haben!” Das Superhirn öffnete seinen Rucksack und kramte ein winziges Fernglas hervor. “Besonders klein, besonders stark. Heißt übrigens Adlerblick!” erklärte Lilo und setzte es an. Stück für Stück suchte sie die Scheune ab, aber ohne Erfolg. “Es muß irgend etwas ...”, brummte das Mädchen, als es das Fernglas absetzte. “Halt... vielleicht hat der Spuk nichts mit dem Haus, sondern mit dem Gelände davor zu tun. Da gibt es einige Termitenhügel, die mir seltsam vorkommen. Normalerweise laufen sie spitz zusammen, diese aber haben eine Art Beule.” Lilo stutzte, schaute noch einmal durchs Fernglas und wandte sich dann an Matthew: “He, jetzt zeig einmal, wie gut du in der Schule warst!”
Im Bergwerk
Lilo deutete auf einen der Termitenhügel und sagte: “Schau dir den einmal an! Der ist nicht echt. Oben ist etwas eingebaut. Eine Art Lautsprecher. Klein und eckig. Ich habe so ein Ding schon einmal gesehen, bei einem Popkonzert. Aber wieso bekommt man dadurch verrückte Vorstellungen?”
Es war anzunehmen, daß sich in den anderen Termitenbauten ebenfalls solche Lautsprecher befanden. Matthew studierte sie genau und dachte angestrengt nach. “Ich bin kein Tontechniker”, sagte er schließlich. “Ich habe von solchen Sachen wenig Ahnung.” Die Hoffnung der vier, eine Antwort zu finden, schrumpfte. “Aber ich kann mir etwas vorstellen.” Schon wuchs die Hoffnung wieder. “Paßt auf! Es gibt Töne, die so tief sind, daß das menschliche Ohr sie kaum noch hören kann. Die Schallwellen dieser Töne sind langgezogen und schwingen wie in Zeitlupe. Lilos Hinweis auf ein Popkonzert hat mich an etwas erinnert. Ich habe einmal gelesen, daß einige Popgruppen diese Töne bei ihren Konzerten einsetzten, um bei ihren Fans einen rauschartigen Zustand zu erzeugen. Versteht ihr, es war, als hätten sie Drogen genommen und würden in eine Traumwelt eintauchen. Allerdings können diese Töne noch mehr. Sie verursachen manchen Leuten Herzprobleme und sind einfach ungeheuer schädlich. Deshalb wurde dieser Unsinn auch verboten.”
“Wir bekamen durch die Töne Angst, weil wir in der Scheune etwas Böses, Kriminelles vermuteten”, setzte Dominik Matthews Gedanken fort.
“Fragt sich nur, wie wir dieses Zeug austricksen!” sagte Lieselotte. “Jedenfalls muß einer von uns über den Zaun klettern und die Lautsprecher zerstören. Bestimmt sind die Kabel nur mit etwas Erde bedeckt, und man kann sie leicht herausreißen.”
Axel bot sich für diese Aufgabe an. “Ich mache das. Ich kann am schnellsten
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