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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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hervor. Der Detektiv riß sie an sich und schlug dem Mann mit der Handkante ins Genick. Er taumelte und sank zusammen.
    „Ist er jetzt... tot?“ flüsterte Poppi ganz entsetzt.
    Lieselotte schüttelte den Kopf. „Nur bewußtlos. Das war ein Karateschlag, mit dem man seinen Gegner für kurze Zeit außer Gefecht setzten kann.“
    Die Kinder blickten Herrn Selibor erwartungsvoll entgegen. Er war wirklich ein toller Kerl. Aber was befand sich in den Stoffbeuteln?
    Der Detektiv sprang in das Auto, startete den Motor und trat fest auf das Gaspedal.
    „He, wollen Sie uns nicht zuerst herauslassen? Wozu nehmen Sie diesen Wagen? Ihr eigener parkt doch dort drüben!“ rief Axel.
    „Schnauze!“ fuhr ihn Herr Selibor an. Ihr habt es eurer verdammten Schnüffelei zuzuschreiben, daß ihr nun für eine Weile auf Tauchstation gehen müßt. Von euch lasse ich mir die Tour nicht mehr vermasseln. Mich trickst keiner mehr aus.“
    Die Kinder sahen sich erschrocken an.
    Mit quietschenden Reifen bog er aus dem Parkplatz auf die Straße und gab Gas. Der Motor heulte laut auf.
    „Herr Selibor, bitte... was ist... Sagen Sie uns, was Sie vorhaben? Was soll das?“ schrie Lieselotte und schüttelte ihn an der Schulter. Der Detektiv schlug ihr auf die Hand, und Lilo zuckte zurück.
    „Schnauze habe ich gesagt, und falls sich einer von euch auffällig benehmen sollte, mache ich kurzen Prozeß.“
    Die Kinder schwiegen entsetzt.
    „Nur zu eurer Information: Ich bin kein Detektiv. Ich bin das Gegenteil...“
    „Ein...“ Axel traute sich nicht weiterzureden.
    „Ein Profi-Gauner! Du kannst es ruhig sagen. Anruf genügt, ich komme sofort. Ihr seid doch so neugierig. Ich erzähle euch jetzt alles.“ Herr Selibor lachte laut auf. Es klang verrückt und beängstigend.
    „Vor zwei Wochen wurde ich von einem Unbekannten beauftragt, die Prunkstücke der Ausstellung von diesen ,Tränen des Drachens’ zu stehlen. Eine Kleinigkeit für mich. Als Anzahlung hat er mir 100.000 Scheine zukommen lassen. In der Ausstellung lag – wie vereinbart – der Schlüssel zu einem Schließfach, wo eine weitere Million auf mich warten sollte. Aber als ich sie abholen wollte, mußte ich feststellen, daß sie nicht da war. Und die ersten 100.000 haben sich als Blüten erwiesen.“
    „Falschgeld?“ fragte Dominik erstaunt.
    „Nein, Rosen!“ spottete Herr Selibor. „Der mysteriöse Auftraggeber wollte mich austricksen. Aber dazu muß er früher aufstehen. Er wollte unerkannt bleiben, darum mußte die Übergabe der Perlen auch auf so komische Art und Weise erfolgen. Aber ich habe den Kerl trotzdem gesehen und bin ihm auf die Spur gekommen.“ Herr Selibor riß das Steuer herum und raste durch eine Seitengasse.
    „Es war Herr Rabenstein. Stimmt’s?“ sagte Lilo.
    Herr Selibor grunzte zustimmend.
    „Aber wieso läßt dieser Herr Rabenstein seine eigene Ausstellung ausrauben und übergibt die Perlen dann an diesen Mann mit der schwarzen Sonnenbrille?“ wollte Axel wissen.
    Poppi zitterte am ganzen Körper. „Das ist doch völlig egal“, schrie sie außer sich. „Wohin bringt uns dieser Irre? Was hat er jetzt vor?“
    Herr Selibor warf einen kurzen Blick nach hinten und grinste böse. „Ihr geht jetzt auf Tauchstation“, knurrte er. „Für immer...“
    „Sind Sie wahnsinnig? Was soll das heißen?“ schrie ihn Axel an.
    „Das Auto wird in wenigen Minuten im Völkermarkter Stausee versinken. Ein Unfall, bei dem ein Wagen von der Fahrbahn abkommt. Vier Kinder können sich nicht rechtzeitig aus dem Auto befreien und ertrinken.“
    Dieser Gedanke schien Herrn Selibor überaus zu gefallen. Er lachte heiser vor sich hin. „Eigentlich wollte ich euch schon gestern für einige Zeit beseitigen, aber dann bin ich diesem Rabenstein schneller auf die Spur gekommen, als ich gedacht hatte. Gestern habt ihr noch einmal Glück gehabt. Heute aber nicht!“
    „Der ist verrückt geworden. Er will uns umbringen, damit wir ihn nicht verraten“, schrie Axel. Poppi und Dominik waren starr vor Schreck. Lieselotte schien das alles nichts auszumachen. Sie saß regungslos da und lächelte still vor sich hin.
    „Hast du nicht kapiert, was der Irre vorhat?“ flüsterte ihr Axel zu.
    Lilo lächelte weiter und stieß zwischen den Zähnen hervor: „Auch wenn es dir schwerfällt, reg dich ab. In Kürze bleibt der Wagen stehen. Dann stürzen wir uns auf den Selibor, und zwar alle gleichzeitig.“
    Axel wollte fragen, wie Lilo auf diese Idee kam, aber sie antwortete nicht.

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