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Die Knochen der Goetter

Die Knochen der Goetter

Titel: Die Knochen der Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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den Ball daran mit einer weiten Ausholbewegung in die Luft.
    Der Ball flog fast gegen die Decke.
    »Ja, genau!«, rief No. »Technik ist alles. Los, Coralia, schnapp ihn dir!«
    Coralia lächelte schmal und machte einen Schritt auf die Stelle zu, wo der Ball landen würde. Nos Ball drehte sich zwar wie verrückt, aber Coralia sprang leichtfüßig ab und packte ihn mit beiden Händen. »So musst du ihn fangen«, erklärte sie spitz. »Ohne den Boden zu berühren. Und jetzt du!«
    Sie nahm den Ball ebenfalls an einem Zipfel und warf ihn wie No in die Luft. Auch ihr Wurf ließ den Ball weit in die Höhe steigen.
    No lief unter ihn und fing ihn ebenfalls mit Leichtigkeit im Sprung. Er wandte sich Meister Hardy zu. »Muss der Ball einfach nur hoch oder kann man ihn auch weit werfen?«
    »Wie du willst«, erwiderte der Meister.
    »Dann aber speed! « Diesmal warf No den Ball nicht nur fast gegen die Decke, sondern ließ ihn dazu auch noch weit durch die Halle fliegen. Coralia rannte dem Ball nach. Sie war schnell. Aber Nos Wurf war noch schneller. Bevor sie den Ball erreichte, lag er bereits vor ihr im Sand.
    Wortlos hob sie ihn auf und drehte sich um. »Auge um Auge, Frischling!« Dann schleuderte sie den Ball auch schon von sich. In einer weiten Kurve flog er dicht unter der Decke weit über Nos Kopf hinweg.
    »Wow! Gute Technik!«, rief er anerkennend und sprintete gleichzeitig los. Der Ball blieb vor ihm. Doch im letzten Moment warf sich No mit einem gewaltigen Hechtsprung in die Luft. Er flog dem Ball hinterher und erwischte ihn ganz knapp über dem Boden.
    »Gefangen! Und im Flug!« No rollte sich über die Schultern ab und stand wieder auf.
    »Bravo!« Meister Hardy klatschte.
    Coralia blitzte No an. »Ja, das war ganz gut. Aber das Spiel geht bis zehn!«
    »So, und jetzt alle!« Meisterin Abel winkte den übrigen Lehrlingen.
    Das Spiel machte Rufus Spaß. Seine Partnerin Lucy hatte ihre eigene Spielweise. Sie warf den Ball immer direkt über sich in die Luft und ging dann nur wenige Zentimeter zur Seite, sodass Rufus sich enorm strecken musste, um ihn im Sprung zu fangen. Und seine Würfe erlief sie mit Leichtigkeit. Es sah fast so aus, als wüsste sie immer schon vorher, wohin er werfen würde. Dabei grinste sie ihn aus ihrem schiefen Gesicht an. Rufus war verblüfft.
    Lucys Taktik war nicht dumm. Sie verschwendete keine Kraft aufs Werfen, während er bei jedem Wurf alles gab und langsam außer Atem kam. Außerdem musste er die ganze Zeit darauf aufpassen, nicht mit ihr zusammenzustoßen.
    »Darf man denn immer einfach so stehen bleiben?«, fragte er sie.
    »Warum nicht, das ist nirgends festgelegt«, antwortete Lucy. Dann warf sie den Ball plötzlich hoch und weit weg.
    »He!«, rief Rufus.
    Aber Lucy grinste nur. »Das ist auch erlaubt.«
    Natürlich kam Rufus zu spät. Der Ball landete dicht vor Filine im Sand. »Da hat sie dich aber gut abgezockt!«, rief sie ihm zu und warf ihren eigenen Ball so hoch und weit sie konnte. Ottmar jagte ihm hinterher.
    »Meisterin Abel!«, keuchte der stämmige Junge. »Reicht es nicht bis fünf Punkte? Ich kann nicht mehr! Filine führt sowieso vier zu eins.«
    In diesem Moment schallte Nos lautes Triumphgeheul durch die Arena. »Geschafft! Zehn Punkte!«
    »Ja, ja, meißle es dir doch in Stein!«, maulte Coralia, die gerade den goldenen Ball vom Boden aufhob. Ihre Haare waren feucht und völlig zerzaust und sie schwitzte stark. »Außerdem ist zehn zu acht ja nicht gerade haushoch.«
    »Ja, du bist echt gut«, lobte No sie. »Ich bin völlig kaputt!«
    »Jetzt schon? Gut, Pause!« Meisterin Abel hob die Arme. »Machen hier alle schlapp? Eigentlich wollte ich noch eine Partie Trigon mit euch spielen.«
    »Wie geht das?«, wollte Filine wissen.
    Die Meisterin zog ein großes, gleichschenkliges Dreieck in den Sand. »Man spielt es zu dritt. Jeder Spieler stellt sich mit einem Ball in eine Ecke. Und da bleibt er auch für das ganze Spiel stehen. Man darf den Ball zu seinen Mitspielern werfen oder schlagen, wie man will. Zum Beispiel so wie den Aufschlag beim Volleyball. Und der Ball muss dann vom Mitspieler gefangen werden.«
    »Geht das Spiel links- oder rechtsrum?«, fragte Rufus.
    »Weder noch«, erklärte Meister Hardy.
    »Aber dann können ja zwei Bälle auf einmal zu einem kommen«, folgerte No, der schweißtriefend dastand.
    »Sogar drei!«, lachte Meisterin Abel. »Man kann auch erst zwei oder alle Bälle fangen und sie dann werfen, wann und zu wem man will. Und man sollte

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