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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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linken Arm mit kleinen Fleischbrocken zu füttern. Wie sehr Aryanwen diese aufgedunsenen, selbstgefällig lächelnden Gesichtszüge verabscheute!
    »Dermot von Camory, Hoheit«, entgegnete Thinon, der Lordrichter von Tirgaslan, der dem Hofgericht als Zeremonienmeister vorstand.
    »Was wird ihm zur Last gelegt?«
    »Er weigert sich, seine Steuerschuld zu begleichen, insbesondere die zusätzlichen Entrichtungen an das Zwergenreich.«
    »So«, machte Lavan nur und wartete, bis der mit einer ledernen Kopfhaube versehene Falke das nächste Stück verschlungen hatte. »Herein mit ihm«, verlangte der kahlhäuptige König dann, der in dem blauen Seidengewand, das sich über seinem feisten Körper spannte, wie ein Geck wirkte.
    Thinon stieß seinen Richterstab geräuschvoll zu Boden, worauf die Tür des Thronsaals geöffnet wurde und vier Gerichtsdiener erschienen, die einen dunkelhaarigen Mann hereinführten. Er mochte an die dreißig Winter alt sein, aus seinen Augen sprach unverhohlener Zorn. Man hatte darauf verzichtet, ihn zu binden, jedoch hatte man ihm seinen Umhang und sein Schwert abgenommen, sodass eine leere Scheide an seinem Gürtel hing. Dennoch verriet jede seiner Bewegungen unbeugsamen Stolz.
    Vor dem Lordrichter blieben die Gerichtsdiener stehen. »Dermot von Camory?«, wollte Thinon der Form halber wissen.
    »Ja, Herr.« Der Ritter nickte.
    »So tretet vor. Erklärt Euch, und Euch wird Gerechtigkeit widerfahren«, entgegnete Thinon dem Protokoll gemäß und führte den Angeklagten an den Mitgliedern des versammelten Hofstaats vorbei vor den Thron.
    »Ritter Dermot von Camory, Hoheit«, erklärte Thinon dann, worauf Dermot die Knie beugte und seinem Monarchen Respekt erwies.
    »Mein König«, stieß er hervor, was ihm einigen Widerwillen zu bereiten schien. Und obwohl das Protokoll es nicht vorsah, neigte er sein Haupt auch in Aryanwens Richtung, die neben ihrem Gemahl auf einem weniger prunkvollen und auch etwas kleineren Thron saß. »Meine Königin.«
    »Ihr weigert Euch, die Steuern zu bezahlen?«, schnappte Lavan, ehe Aryanwen etwas erwidern konnte. Auf einen Gruß verzichtete er. »Insbesondere die Wiedergutmachung, die wir aufgrund des verlorenen Krieges an das Zwergenreich zu entrichten haben?«
    Dermot erhob sich wieder. »Keineswegs, mein König«, sagte er laut und deutlich.
    »Wollt Ihr mir frech ins Gesicht lügen?« Lavan beugte sich abrupt vor, was den Falken auf seinem Arm erschreckte. Das Tier schlug mit den Flügeln. »Sind meine Eintreiber etwa nicht mit leeren Händen zurückgekehrt?«
    »Doch, Herr«, räumte Dermot ohne Zögern ein, »aber nicht, weil ich meine Zahlungen nicht entrichten wollte, sondern weil ich es nicht konnte.«
    Der König ließ sich wieder zurückfallen. »Wollt Ihr mir weismachen, da wäre ein Unterschied?«
    »Mein Lehen befindet sich im nördlichen Grenzland, Herr. Und wie Ihr wisst, ist der Norden stärker als jeder andere Teil des Reichs von den Verheerungen betroffen, die der Krieg angerichtet hat.«
    »Und?«
    »Herr, wir haben uns noch längst nicht von den Folgen des Krieges erholt. Viele Gehöfte wurden zerstört, zahllose Bauern fanden den Tod oder sind von ihrem Land geflohen. Die Felder sind verwüstet oder liegen brach, und noch immer ziehen Banden von Ork-Söldnern plündernd durch das Land.«
    »Und? Wollt Ihr behaupten, ich trüge Schuld daran?«
    »Nein, mein König.« Dermot schüttelte den Kopf. »Aber … Ihr unternehmt auch nichts dagegen.«
    »Was fällt Euch ein?«
    »Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Orks als Söldner in den Diensten des Zwergenkönigs standen oder es noch immer tun. Seit dem Ende des Krieges kommen sie in immer größerer Anzahl über den Fluss, um zu plündern und uns auch noch um den letzten Rest unserer Habe zu bringen. Weder können wir uns ihrer erwehren, noch unsere Felder bestellen – und da sollen wir auch noch Abgaben entrichten?«
    »So wie es Eure Pflicht als treuer Lehensherr wäre«, bestätigte Lavan unbarmherzig. Die feisten Backen hingen missbilligend herunter. »Stattdessen tretet Ihr vor mich mit wilden Anschuldigungen gegen den erlauchten Herrscher unseres Reiches.«
    »Das sind keine Anschuldigungen, Herr. Ich spreche die Wahrheit.«
    »Könnt Ihr das beweisen?«
    »Nein, aber …«
    »Wie, Dermot von Camory, könnt Ihr es dann wagen, hier zu stehen und gemeine Verleumdungen zu äußern, die doch ganz offenkundig nur das Ziel haben, Eure Faulheit und Unfähigkeit zu rechtfertigen?«
    Man konnte

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