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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Hier huschten, von Lichtsteinen beleuchtet, noch mehr in dunkle Roben gewandete Alchemisten in hektischer Betriebsamkeit umher. Der Vergleich mit einer Meute Höhlenratten drängte sich Winmar unwillkürlich auf.
    In der Mitte des Gewölbes stand die Maschine, die ihn in die Tiefe tragen sollte. Auf den ersten Blick sah sie wie eine Kaldrone aus, eine jener kugelförmigen, gepanzerten Kampfmaschinen, die auf jedem Schlachtfeld Angst und Schrecken verbreiteten; mit dem Unterschied, dass diese keine Beine hatte, sondern wie ein Minenwagen auf Schienen lief. Zudem war das Innere, das einem Zwergenkämpfer Platz bot und für gewöhnlich sehr schmucklos gehalten war, samtbeschlagen und mit Kissen ausgepolstert, damit der König es auf seiner langen Fahrt bequem hatte.
    Das metallene Ungetüm rasselte und zischte, so als befände sich eine kleine Schmiede darin, dichter Rauch wölkte hervor. Winmar verstand das Prinzip nicht, das diese Maschine antrieb; aber er war überzeugt, dass etwas, zu dessen Bau die Stimme ihm geraten hatte, für ihn nur von Vorteil sein konnte.
    Die Träger setzten die Sänfte ab, und Winmar erhob seinen massigen Leib und schritt zu der kleinen Treppe, die man errichtet hatte, damit er das Gefährt mühelos besteigen konnte. Langsam erklomm er die Stufen, genoss die Bewunderung, die die Alchemisten ihm dafür zollten – die meisten von ihnen hätten ihr Leben dafür gegeben, mit ihm zu tauschen. Denn was ihn am Ende dieser Reise erwartete, war genau das, wonach diese kriecherischen Gelehrten ihr Leben lang strebten.
    Erkenntnis.
    Wissen.
    Wahrheit.
    Der Zwergenkönig verfiel in selbstgefälliges Gelächter, während er sich auf den gepolsterten Sitz fallen ließ. Die beiden Hebel, die davor angebracht waren, dienten der Steuerung. Der eine war dazu da, die Fahrt zu beschleunigen, der andere, um sie wieder zu verlangsamen. Eine mit Leuchtgestein gefüllte Laterne, die wie ein großes Auge inmitten der Stirn des Wagens angebracht war, würde im Dunkel des Stollens Zor für Helligkeit sorgen.
    »Komm!«
    Winmar von Ruun, der Herrscher von Erdwelt, war dabei, die letzte Grenze zu überschreiten. Er würde erfahren, was es mit jener Stimme auf sich hatte, die ihn seit so langer Zeit begleitete, und was ihr wahrer Sinn und Ursprung war – und seine Macht, das hatte sie ihm geweissagt, würde sich daraufhin ins Unermessliche steigern.
    Er nickte seinen Helfern zu, worauf sie das gitterförmige Visier des Gefährts schlossen. Durch die Stäbe blickte Winmar nach draußen, sah, wie die Alchemisten die kapuzenbedeckten Häupter beugten und ihren Respekt bekundeten. Dann fasste er sich ein Herz, rammte den einen Hebel nach vorn und zog den anderen zurück. Mit einem Schnauben, das sich wie das Seufzen einer lebendigen Kreatur anhörte, setzte sich der Wagen in Bewegung. Die eisernen Räder, die unterhalb seines ausladenden Körpers angebracht waren, begannen sich zu drehen, noch langsam zunächst, dann immer schneller. Er durchquerte das Gewölbe und fuhr in den Stollen ein – und schon im nächsten Moment hatte die dunkle Röhre den Zwergenkönig verschlungen.
    Die Gelehrten fielen hinter ihm zurück, und sosehr ihn die Anwesenheit des kriecherischen Packs eben noch angewidert hatte, wurde Winmar bewusst, dass er nun allein war und auf sich gestellt. Er würde der Einzige sein.
    Der Einzige, der den Ursprung der Stimme erblickte …
    »Komm zu mir. Jetzt!«
    Selbst über das Stampfen der Maschine und das Rattern der Schienen hinweg konnte er die Worte hören, die Einladung und Befehl zugleich waren, Verheißung und Drohung. Alles, was er war, verdankte Winmar der Stimme. Sie war die Quelle seiner Kraft, das Elixier seiner Macht, und er hoffte, dass er sich dort, am Ende dieses Stollens, nicht mehr nur mit einzelnen Schlucken dieses Elixiers würde zufriedengeben müssen.
    Er wollte mehr.
    Wollte alles.
    Unverwundbarkeit.
    Unsterblichkeit …
    Das Zischen der Maschine erfüllte den Tunnel, durch den der Wagen jetzt mit immer größerer Geschwindigkeit raste. Das Gefälle tat das Seine dazu, dass er immer noch mehr Fahrt aufnahm, und schon bald musste Winmar das Tempo wieder drosseln, damit das Gefährt nicht aus den Schienen sprang. Vorbei an bizarren Felsformationen, die im Schein der Laterne vorüberwischten, ging es ratternd immer weiter in die Tiefe, unaufhaltsam … und plötzlich überkamen Winmar Zweifel.
    Was, wenn die neue Kraft versagte und die Maschine ihn nicht mehr zurück an die

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