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Die Koenigin der Rebellen

Die Koenigin der Rebellen

Titel: Die Koenigin der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Charity. »Länger, als Sie auch nur ahnen, Stone.« Daniel lächelte gequält. Er schien etwas sagen zu wollen, etwas, das wahrscheinlich nicht mehr besonders freundlich ausgefallen wäre, drehte sich dann aber mit einer abrupten Bewegung herum und ging auf einen der Insektenkrieger zu, die den Kordon um die Plattform bildeten. Charity sah, wie er ein paar Worte mit dem Moroni wechselte. Als er zurückkam, stand eine steile Falte zwischen seinen Augenbrauen. »Ärger?« fragte sie hoffnungsvoll. »Nein«, antwortete Daniel. »Es gibt nur eine kleine Verzögerung. Der Transmitter ist bereits auf einen anderen Empfänger eingestellt worden. Und es dauert ziemlich lange, ihn umzuprogrammieren.« Charity sah erneut zu dem riesigen, schwebenden Ring auf. Der Anblick war bizarr und irgendwie zugleich absurd. Was sie da vor sich sah, war vielleicht eine der phantastischsten Erfindungen, die jemals gemacht worden waren, Produkt einer Technik, die der Erde um Jahrtausende voraus sein mußte. Den Moroni allerdings auch. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hätte nichts von alledem, was sie bisher zu Gesicht bekommen hatte, nicht auf der Erde entwickelt und hergestellt werden können, das Sternenschiff eingeschlossen. Nein, dachte sie — irgend etwas stimmte an dieser ganzen Geschichte über Moron und seine galaxisumspannende Macht nicht, die Daniel ihr erzählt hatte. »In gewissem Sinne ist es sogar Ihre Schuld, wissen Sie das?« fuhr Daniel fort. »Ich hatte nicht damit gerechnet, Sie so rasch überwältigen zu können.« »Das tut mir leid«, sagte Charity. »Hätte ich das geahnt, hätte ich mich natürlich heftiger zur Wehr gesetzt. Es wird nicht wieder vorkommen.« »Bestimmt nicht«, sagte Daniel ärgerlich. »Aber vielleicht ist es sogar ganz gut so — Sie werden etwas sehen, was Sie bestimmt interessiert. Schauen Sie dorthin.« Seine Hand wies auf einen Punkt hinter ihr, und als Charity sich herumdrehte, sah sie, daß sich in der Wand der Halle ein gewaltiges, dreieckiges Tor geöffnet hatte. Grelles Sonnenlicht fiel von draußen herein, so daß Charity die Gestalten, die in einer langen Reihe in die Halle traten, im ersten Moment nur als verschwommene dunkle Schatten wahrnehmen konnte. Dann sah sie ein flüchtiges Aufblitzen und hörte einen Laut, der sie erschrocken zusammenfahren ließ: das leise Weinen eines Kleinkindes. »Das sind . . .« »Shait-Priesterinnen«, sagte Daniel, als sie nicht weitersprach. »Sie kommen, um die Auserwählten zu bringen. Und bitte, Charity, seien Sie leise. Es ist eine heilige Zeremonie. Stören Sie sie nicht.« »Heilig?« Charity starrte ihn an. »Sie stehlen den Menschen ihre Kinder und nennen das eine heilige Handlung?« »Für sie ist es das«, antwortete Daniel ernsthaft. »Glauben Sie mir — den meisten dieser Kinder steht ein besseres Leben bevor, als sie es auf diesem Planeten jemals hätten erwarten können. Und nun seien Sie bitte leise.« Das Tor begann sich langsam zu schließen, und dann erkannte Charity fünfzig gold- und silberfarbene gewändertragende Gestalten, die sich der Transmitterplattform näherten. Jede von ihnen trug einen der goldfarbenen Metallstäbe bei sich, wie auch sie einen aus Angellicas Wohnung mitgenommen hatte — und jede trug ein winziges Bündel auf den Armen. Der Zug der Priesterinnen bewegte sich sehr langsam. Er hatte noch nicht die Hälfte des Weges zur Plattform zurückgelegt, als sich die Tür hinter Daniel und Charity abermals öffnete und ein kleiner Trupp Insektenkrieger eintrat. Zwischen ihnen schritten Skudder, Net und Abn El Gurk. »Ihre Freunde sind da«, sagte Daniel überflüssigerweise. »Sie sehen, ich halte mein Wort.« »Ja, Sie sind wirklich vertrauenswürdig«, sagte Charity. Daniel sagte nichts. Mit ernster Miene trat er zurück und gab den Moroni ein Zeichen, ihre Gefangenen loszulassen. Skudder und Net traten mit hastigen Schritten neben Charity, während Gurk einfach stehenblieb und Daniel mit einer Art gelangweilter Verachtung musterte, die Charity noch nicht zuvor an ihm bemerkt hatte. Aber es gab offensichtlich eine ganze Menge, dachte sie, was sie bisher nicht über Gurk gewußt hatte. Bisher war der Gnom ihr wie ein grimmiger Clown vorgekommen. Aber er war sehr viel mehr. Vielleicht der Schlüssel zu dem allem hier. Gurk schien ihren Blick irgendwie zu spüren, denn er hörte unvermittelt auf, Daniel anzustarren, und drehte sich mit einem Ruck zu ihr herum. Und für einen Moment sah sie

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