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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Prinzen zu beschwören? Das erschütterte Devons normale Welt, in der er sich um nichts Sorgen machen musste als um seine Arbeit und Airi. Devon war glücklich als Meister einer Luftsylphe. Er wollte an nichts anderes denken. Aber er hatte Mitleid mit dem Mädchen, das sie umbringen würden.
    »Spürst du Tempest schon?«, fragte er.
    Nein.
    Devon seufzte und lehnte sich gegen die Mauer. Zumindest war ihm nicht mehr kalt. Er schloss die Augen, um sich ein wenig Erholung zu gönnen. Egal, ob es heute spät war oder nicht, morgen wartete ein voller Arbeitstag auf ihn. Airi konnte ihn wecken, falls jemand kam. Sylphen schliefen nur selten.
     
    Sie sind da.
    Devon sah auf. Es war während seines Schlafes so viel Zeit vergangen, dass die Morgendämmerung langsam anbrach. Am Horizont konnte er endlich ein Schiff erkennen, das auf sie zuschwebte. Es war riesig, sein Rumpf leicht gerundet wie bei einem Seeschiff, aber der Boden war flach, und die Segel ragten an den Seiten heraus. Die einzigen Wellen, auf denen dieses Schiff segelte, gehörten der Sylphe, die es trug. Tempest war eine kapitale Luftsylphe, viel mächtiger als seine kleine Airi. Devon war fast neidisch, als er beobachtete, wie das Schiff lautlos heranschwebte.
    Ich bin noch jung,
erklärte ihm Airi, obwohl sie schon fast einhundert Jahre alt war. Manchmal dachte er, wie alt genau Kreaturen wie Tempest waren oder wie lange Airi leben würde. Er hatte sie nie gefragt. In vielerlei Hinsicht wollte Devon es einfach nicht wissen.
    »Ich weiß«, beruhigte er sie, weil er nicht wollte, dass sie sich aufregte. Eine aufgebrachte Sylphe war fast schmerzhaft für den Meister. Er hatte keine Ahnung, wie die Meister der Krieger damit umgingen. »Wenn du es nicht wärst, würden wir unsere gesamte Zeit auf einem Schiff verbringen.« Und er würde seinen Vater kaum noch sehen.
    Das Schiff kam langsam über ihnen zum Stehen, und Devon fühlte Tempests Winde harsch gegen sich branden, als Airi davonsauste, um ihrer Kollegin zu helfen. Zusammen senkten sie das Schiff auf die Steine der Burg ab und legten eine Rampe an.
    Als er nach vorn trat, bemerkte Devon, dass das Schiff an den Seiten des Rumpfes Löcher aufwies und eines der Segel zerrissen war. Es war kein Wunder, dass zusätzliche Hilfe bei der Landung angefordert worden war. Er betrachtete das verbrannte Holz und fühlte eine Kälte in sich, die nichts mit dem Wetter zu tun hatte. Ein Mann kam die Rampe herunter und zog dabei seinen Mantel enger um den Körper. Hinter ihm stampfte ein Koloss in voller Rüstung einher. Durch die Schlitze in seinem Helm schimmerte Licht. Devon erkannte sie beide und verbeugte sich tief.
    Der Mann rauschte an ihm vorbei, ohne langsamer zu werden. Er war gekleidet wie ein Pfau, sein Gesicht hochmütig, und er sah Devon nicht einmal an: Das war Jasar Doliard, ein kleinerer Landbesitzer und einer der Höflinge, die in der Gunst des Königs und des hohen Rates standen. Hoch genug in der Gunst, um einen Kriegssylph zu erwerben, der Koloss, von dem Devon inständig hoffte, dass er ihn ebenfalls ignorieren würde. Aber dieses Glück war ihm nicht vergönnt. Die glühenden Augen richteten sich durch die Schlitze im Helm auf ihn. Zumindest sah es aus wie ein Helm. Es war sehr wahrscheinlich, dass die Rüstung ein Teil des Körpers des Kriegers und physisch nicht von ihm getrennt war. Devon konnte fühlen, wie Hass von der Kreatur abstrahlte, doch Mace unternahm nichts, nicht ohne den Befehl seines Meisters. Mace tat gewöhnlich überhaupt nichts anderes, als zu hassen. Er stand nur in der Nähe seines Meisters und sah eindrucksvoll aus. Es wäre fast als Verschwendung eines Kriegers erschienen, wären diese Kreaturen nicht so furchtbar, wenn sie handelten.
    Nach Jasar folgte der zweite Meister eines Kriegers. Er war ein gut gebauter blonder Mann, auch wenn er sich körperlich nicht ansatzweise mit Mace messen konnte, und sein Sylph zog in den Kampf. Leon Petrule war seit Jahren der Sicherheitsoffizier und oberster Kriegermeister des Königs. Leons Krieger saß in der Form eines Falken mit roten Federn auf seiner Schulter, und Devon fühlte seinen Hass genauso deutlich wie den von Mace.
    Rils Hass war scharf. Als der Vogel Devon sah, packte er die Schulter seines Meisters fester, so dass seine Krallen sich in das Leder bohrten. Devon verneigte sich tiefer, weil er keinerlei Aufmerksamkeit erregen wollte. Krieger waren nur zu Hass fähig. Sie waren nur gut zum Töten, und Devon war unglaublich

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