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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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von Skeletten und toten Körpern und es war, als wäre nie etwas geschehen, der Hadesfelsen lag noch immer so still wie vor hundert Jahren da und nichts rührte sich in seinen Trümmern. Jedoch spürte sie immer noch die Anwesenheit eines Fremden und so trat sie näher, hielt ihre Laterne hoch, sodass der Schein ihrer Magie die Hallen, Türme und Höfe in einem gebührenden Licht empfing. Das Licht vertrieb die Dunkelheit und eisige Nebel traten an ihre Stelle, breiteten sich wie Geister um sie auf und schienen ihre Sinne zu lähmen. Kälte schloss sich um ihren Körper und ihr Atem wurde schwer, ihre Muskeln begannen sie zu Boden zu ziehen, die ungewisse Leere in ihrem Magen war plötzlich zu Gewicht geworden, Gewicht, was sie zu den Schatten hinabzog. Und da tauchten sie auf, drei Gestalten aus den Torgängen dun Wachhäuser, unwahrscheinlich dunkel und gespenstisch, Wesen, geschaffen aus Eis, Schatten und totem Fleisch. Sie standen Mordgeistern gegenüber.
    Schattenwesen!
    Das Wort entstand deutlich in ihrem Kopf und sie begann zu singen, kämpfte mit ihrer Stimme um ihr Leben, während die beiden anderen Elfen, die mit ihr gegangen waren, ihre Klingen unter ihren Mänteln hervorzogen, die im grellen Mondlicht funkelten.
    Und dann war es aus.
    Eine junge Frau von betörender Schönheit, gewandet in schwarze Leinen stand vor ihnen und ihre Haut war weiß wie Schnee und so kalt wie Eis. Sie hielt das Schwert in der Hand, das eine Schwert, was einst Muragecht gebührt war und in dem der Geist des Herr der Winde innewohnte.
    Die Elfe sandte ihre Magie brennend wie Feuer auf die Eisfrau, auf Sowem Dun, auf Melwiora Riagoth, doch diese hielt das Schwert in die Höhe, das zerbrechlich wie Glas schien. Und ihre mentale Kraft war verschwunden, fort und versunken, die Kraft aus ihrem Körper gewichen. Sie sackte zusammen, und noch während sie ihre Unsterblichkeit verließ, hauchte sie ihren beiden Kindern zu: „Verschwindet, verweilt nicht länger an diesem Ort! Denn die Macht ist von neuem gekommen. Und sie ist größer, als jemals zuvor...“             
     
    Thronn erwachte aus seinem Traum, der so dunkel und bedrückend gewesen war. Noch immer war sein Haupt in Schweiß gebadet, das kurzgeschnittene, strohblonde Haar war verklebt und hing ihm von allen Seiten ins Gesicht, aus dem zwei graue Punkte funkelten. Er stand auf, ohne direkt zu wissen warum, verließ die Hochwarte, während ihm die Gedanken wild und ungezwungen im Geiste umherschwirrten. Es war kühl draußen auf den Straßen und Wanderwegen, kühl und dunkel und das Gelände um ihn herum war steinig und von großen Felsbrocken, die sich wie schneebedeckte Kuppen aus der kargen Winterlandschaft erhoben, übersät. Der Traum hatte ihm viel gesagt, viel gezeigt, den Weg in eine andere Welt des Seins geöffnet. Er erinnerte sich noch daran, als sein Vater ihn zu ihm gesagt hatte, dass eines Tages die Träume kommen würden und das er auf sie hören sollte. Und jetzt waren sie gekommen und sie waren erschreckend klar und deutlich, das Ende der Welt zum Greifen nah.
    Die schwarzgewandete Gestalt erreichte den Silberfall, der sich aus der Hochwarte wie ein Schleier, ein silbernes Gebilde aus Glas aufbäumte und mit zäher Gewalt auf die Felsen zu ihren Füßen donnerte. Das Rauschen des großen Bergstromes lag in der Luft und Eis hing an in dicken Zapfen von den scharfkantigen Felsen herab. Etwas kam auf ihn zu, das spürte Warrket in diesem Moment. Etwas, das ihn mehr als nur Zeit kosten würde. Er richtete seine Augen auf das Land zu seinen Füßen, das von hier oben kalt und tot, versunken in einer dichten Decke aus Schnee schien. Vermutlich war es das auch. Am Horizont verschmolzen eisgrauer Himmel und die Ausläufe des großen Meeres des Seraphim s und Thronn spürte, wie sich etwas bedrohliches von Osten her auf ihn zuwalzte und das Land einnahm...
    Warrket zuckte zurück, drehte sich mit solcher Intensität, dass sich sein Mantel wie ein einziger großer, schwarzer Flügel erhob und raschelnd hinter ihm herwehte. Er war noch jung und hatte noch lange nicht einen Druidenrang erreicht, der würdig war diese Bedrohung aufzuhalten. Sein Urahne hatte den Rang eines ‚Schwarzen Druiden’ erreicht, und sein Vater besaß sogar den eines ‚Grauen’, welchen auch der bekannteste aller Magier besaß, Sendinior Allagan, Legende unter allen Zauberern. Er war es, der Muragecht, den Herrn des Bösen, das erste Mal verbannte, und dessen Sohn wiederum war

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