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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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lagen, strahlten ein gleißendes Licht aus. Die Gestalt flimmerte geisterhaft, als sei drohend den Arm hob.
    „Sieh her, Sterblicher!“, befahl der Schatten. „Lese du in meinen Augen, du willst sie wissen die Zukunft.“ Der Betrachter starrte, schien vor Angst und Kälte zu zittern, doch es tat sich nichts in den Pupillenfunken des Geistes.
    „Sieh her, Sterblicher, letzter Nachfahre der magiebedachten Allagans, Thronn Warrket, sieh her, was geschieht.“ Jetzt formten sich auf einmal Bilder in einem magisch leuchtenden Kreis vor dem Schatten, die erst wie wild kreiselten und rotierten, dann aber doch deutlich hervorgingen. „Lese in den Bildern der ewigen Zeit, wie es um das Land steht.“ Bilder der ewigen Zeit? Was sollte das bedeuten? Der Betrachter verstand nicht so recht, hielt seinen geistigen Blick aber dennoch auf den sich drehenden Kreisel vor seinen Augen gerichtet. Er sah einen wuselnden, schwarzen Teppich aus wild zuckenden Leibern, die sich über hohe, graue Ebenen und Täler hinwegsetzte. Grauen stieg in ihm empor und er kämpfte dagegen an nicht sofort vor Qualen aufzuschreien, denn er spürte wahrlich, was diese Kreaturen in den Bildern für einen Schrecken verbreiteten. „Wieder einmal ist die Vernichtung der Länder nah, doch diesmal ist sie wirklich und von ungeahnter Größe, finde das Mittel diese Woge der Gewalt aufzuhalten, Hexer, finde eine Möglichkeit.“ Die Stimme dröhnte und hallte, wurde von einem geisterhaften Rauschen und Summen begleitet, im Hintergrund schienen sich Verzweiflungsschreie zu lösen und kurz darauf zeigte das Bilderorakel einen Haufen Leichen, auf dem Fliegen saßen. „Du hast nun die Zukunft gesehen, wie sie sein könnte, wie sie sein wird und wie sie war, löse das Rätsel um die Klinge und tu, was dir aufgetragen wurde, letzter Nachfahre der Allagans.“ Der Schatten schien sich nun aufzulösen und im Inneren des Betrachters hatte sich die Leere in ein volles Maß an Fragen und Befürchtungen verwandelt, Befürchtungen, die das Schlimmste der Orakelbilder übertrafen.
    Plötzlich meldete sich die geisterhafte Stimme noch einmal mit einer solchen Macht und Intensität, dass das Nichts um die vermummte Gestalt herum förmlich zu vibrieren begann:
    „Erfülle deine Bestimmung, Thronn Warrket! Ich, der Schatten von Senragor Allagan, Sohn von Sendinior Allagan, dem Herr über alle Magie, befehle es! Ich, der welcher war, kehre nun in mein Reich der Schatten zurück, die Botschaft sei dir nun übermittelt, letzter Hexer von Gordolon!“
     
    Auf  einmal löste sich der Schatten in Luft auf, versiegte im Nichts, doch dann schlug ein Blitz ein und Donnern hallte, und noch bevor der Schatten ganz verblasst war, riss es den Mann aus seinem Schlaf. Der Wind pfiff eisig und laut, das Feuer war schon seit langem ausgegangen, nur noch die glühenden Kohlen erinnerten an die Lagerstelle. Er befand sich mitten in den Rockhornscharten, einem kleinem Gebirge, dass aber trotzdem von solchen scharfen und spitzen Felsen besetzt war, dass es gefährlicher war, als ein Hochgebirge. Der Himmel über ihm war pechschwarz, einzig durchzogen von grollenden, schweren Wolken, welche die feinsten Schattierungen des nächtlichen Lichtes in den tollsten Nuancen preisgaben, somit ein Bild erschufen, das imposant und wunderschön zu gleich wirkte, ein Sturm; das Ende, abgebildet von einem Maler.
    Es krachte wieder und ein greller Faden aus Licht wand sich unweit vom Himmel herab. Der gewaltige Schneesturm, welcher Thronn schon seit Tagen im Genick saß, hatte ihn eingeholt. Der Sturm raste auf ihn zu, peitschte Flocken und kleinere Steine auf ihn nieder, war dunkel und eisigkalt zugleich, und begann sich nun zu einem festen Tornado zusammenzukeilen, der bis in die dunklen Wolkenschleier über ihm reichte. Warrket spürte, wie er ihn ergreifen wollte, doch er zögerte nicht lange, sondern stemmte sich gegen die saugende Kraft des tosenden Windes, setzte seinen Weg nach Norden fort. Er musste um jeden Preis nach Trishol gelangen, musste es schaffen, die Stadttore zu erreichen, wie es ihm in seinem Traum gerade noch einmal gesagt worden war. Der seltsame Schatten hatte ihn ermahnt, sich durch nichts aufhalten zu lassen, sei es noch so schlimm, er musste es einfach schaffen. Schnell raffte er den Rucksack vom Boden hoch und schulterte ihn, spürte, wie die kleinen Steine unter seinen Sohlen von dem Tornado angesaugt wurden und er machte sicherheitshalber einen Schritt nach vorne, um nicht auf

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