Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
blicken auf eine neue Welt. Neue Welten sind immer rücksichtslos gegenüber alten Ideen.«
    Benford öffnete eine Schachtel Marshmallows, steckte einen auf das Ende eines Stabes und hielt ihn über das Feuer. »Meint ihr eigentlich, wir sollten die Führung übernehmen?«
    »Ich denke, das müssen Sie«, sagte Max.
    Mehrere Gesichter wandten sich in seine Richtung. Die Aussicht erscheint ihnen gar nicht so übel, dachte Max. LeGuin stocherte im Feuer. Es knisterte, und eine Wolke von Funken stob in den Nachthimmel. »Es klingt so arrogant«, sagte sie.
    Schramm öffnete zwei Bierdosen und reichte eine davon Benford. »Das ist es auch, natürlich. Aber ich denke, ein wenig Arroganz kann uns bei dieser Geschichte nicht schaden.«
    »Aber vielleicht werden wir gar nicht da sein, um den anderen zu helfen«, sagte Curran. »Ich bin zwar nicht ganz sicher, aber ich denke, wir haben heute nacht einige Bundesgesetze übertreten.«
    Sagan lächelte. »Ich glaube nicht, daß wir uns deswegen sorgen müssen. Matt Taylor wird alle Hilfe benötigen, die er nur kriegen kann.«
    »Ja«, sagte April gedehnt. »Ich würde dem Präsidenten nur zu gerne helfen. Er hätte uns alle beinahe umbringen lassen.«
    »Er saß in einer Zwickmühle«, verteidigte ihn Schlesinger. »Genau wie in diesem Augenblick vielleicht die ganze Welt in einer Zwickmühle sitzt. Und wir haben geholfen, sie dort hineinzubringen.«
    »Ich stimme Ihnen zu«, sagte Hawking. »Und ich glaube, wir sollten allmählich anfangen zu überlegen, wie wir sie wieder herausholen.«
    Benford nickte. »Als erstes brauchen wir ein wenig positive Public Relations.«
    »Exakt«, sagte der Vorsitzende, der in jener Nacht eine Demonstration zur Macht der Medien erlebt hatte.
    »Vielleicht eine Fernsehshow«, schlug April vor. »Die Leute sollen erfahren, wie es hier ist. Was es bedeuten kann.«
    »Und welche Risiken lauem«, fügte Carpenter hinzu. »Wir müssen ehrlich bleiben. Wo wir gerade davon reden …« Er blickte Walker an. »Wie steht es mit den Sioux? Werden Sie uns helfen?«
    Alle Augen richteten sich auf den Stammesvorsitzenden. »Ich schätze, wir werden darauf bestehen, daß aus dieser Welt kein zweites Nordamerika wird. Was das angeht, werden wir das Portal unter Kontrolle halten. Darüber hinaus – ja, wir wären stolz, Ihnen zu helfen.«
    Der Pferdekopfnebel leuchtete am nördlichen Nachthimmel über dem Meer. Die Illusion eines herannahenden Sturms war überwältigend.
    »Wir werden alle Hände voll zu tun haben«, sagte Schirra.
    Sie blickten zu den Sternen hinauf, lauschten dem Rauschen des Windes, der vom Meer her wehte, und spürten die Wärme des Feuers auf ihren Gesichtern. »Ich wünschte nur, wir alle hätten es geschafft«, sagte LeGuin.
    Wilbur nickte. Seine Augen waren im Schatten verborgen. »Ich habe Asquiths Notizen über dieses Projekt.«
    »Genug, um sie zu veröffentlichen?« fragte Hawking.
    »O ja.« Wilbur griff hinter sich und zog eine Jacke über die Schultern. »Und es ist ein ziemlich guter Stoff. Vielleicht überlebt Walter uns am Ende alle.«

 
Epilog
     
     
    April Cannon beobachtete, wie ihr Seesack in einem Blitz aus hellem Licht verschwand. Ihre sieben Begleiter (einer davon ihr pensionierte Chef Harvey Keck) überprüften ein letztes Mal ihre Ausrüstung.
    Sie wandte sich zu Max um. »Und du bist sicher, daß du nicht mitkommen willst?« Im grünlichen Licht sah sie wunderschön aus.
    »Ja«, antwortete Max. »Ich hasse Überraschungen, und ich schätze, ihr werdet dort draußen eine ganze Menge davon erleben.«
    Sie berührte seinen Arm. »Wir werden vorsichtig sein.«
    Sie planten, die Verbindungen des Portals von Eden zu erforschen. Die Expedition war mit einem reichlichen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser ausgestattet. Sie trugen Druckanzüge und Sauerstoffmasken und führten biologische Testkästen, Ersatzteile und ein breites Sortiment an Detektoren mit sich. Wenn alles glattlief, würden sie in zwei Wochen mit einem Schatz an Informationen über die Welten hinter Eden zurückkehren. (Das Labyrinth wurde, für den Augenblick zumindest, in Ruhe gelassen.)
    »Max«, fragte April, »was wirst du unternehmen? Kaufst du eine Insel auf den Bahamas, um dich zurückzuziehen?«
    Max grinste. »Ich werde mich auf die Spur unseres unsichtbaren Besuchers heften.«
    April erschauerte. »Er scheint inzwischen wieder verschwunden zu sein. Ich würde es lassen.«
    »Ich denke, wir haben die Pflicht, ihn zu suchen.«
    »Die Pflicht? Wem

Weitere Kostenlose Bücher