Die Kunst, anders zu leben
zusehen und sich über die bestehenden Umstände beklagen, krempeln sie die Ärmel hoch und verbessern unsere Welt.
Das Gegenteil von Glück
Nun, da unsere gemeinsame Zeit sich ihrem Ende zuneigt, würde ich Ihnen gerne viel Glück wünschen – aber Glück hat mit Ihrer weiteren Reise leider nur sehr wenig zu tun. Glück, Schicksal, Ihre Kindheit und soziale Privilegien – all diese Dinge sind zwar nicht vollkommen irrelevant, aber auch nicht das Allerwichtigste im Leben. Eine Kombination verschiedener Faktoren hat uns zu den Menschen gemacht, die wir heute sind. Leider liegt die Verantwortung für unsere Vergangenheit nicht ausschließlich bei uns.
Aber für unsere Zukunft sind wir verantwortlich. Das, worauf es in Ihrem Leben ab dem heutigen Tag ankommt, hat nur wenig mit Glück, aber dafür umso mehr mit Ihren eigenen Entscheidungen zu tun. Lassen Sie uns das Zitat von Cecil Beaton, mit dem ich dieses Kapitel eingeleitet habe, noch einmal ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen:
Sei wagemutig, sei anders, sei unpraktisch – sei alles, womit du die Integrität deiner Ziele und deiner fantasievollen Vision gegen die Leute behauptest, die immer nur auf Nummer sicher gehen, gegen die Kreaturen des Banalen, die Sklaven des Alltäglichen.
Sei wagemutig, sei anders. Wenn man sich dafür entscheidet, ein bemerkenswertes Leben zu führen, ist Misserfolg eine Realität, die jederzeit eintreten kann, aber ob Sie Ihre Entscheidung deshalb bereuen wollen, liegt einzig und allein bei Ihnen. Schließlich können Sie, wenn ein Plan fehlschlägt, jederzeit etwas anderes ausprobieren – aber wenn Sie es gar nicht erst versuchen, wird Ihr Lied noch in Ihnen schlummern, wenn Sie zu Grabe getragen werden, wie Henry David Thoreau vor vielen Jahren geschrieben hat.
Sei unpraktisch. Sie müssen nicht so leben, wie die anderen Leute es von Ihnen erwarten. Die meisten Erfindungen wurden auf den ersten Blick als unpraktisch abgetan. In der Weltgeschichte wurden provokante Ideen, die die herrschende Autorität in Frage stellten, von den Menschen, die den Zugang zu Macht und Reichtum kontrollierten, nur selten willkommen geheißen.
Behaupte deine Integrität gegen die Leute, die immer nur auf Nummer sicher gehen, die Sklaven des Alltäglichen. Es gibt schon genügend Schlafwandler und Zyniker auf der Welt; die anderen Leute, die nicht so sind, brauchen Ihre Hilfe. Ich habe auf meiner unkonventionellen Lebensreise schon viele Fehler gemacht. Aber ich habe mich bisher trotzdem standhaft geweigert, mich mit dem Alltäglichen zufriedenzugeben, und hoffe, dass Sie es genauso halten werden.
Eine wenig befahrene Straße zu wählen, ist schon ein guter Anfang, aber Sie können sich auch Ihre eigene Straße bauen. Ich hoffe, Ihnen da draußen zu begegnen, wenn unsere Straßen sich kreuzen – irgendwo, irgendwann.
Und jetzt sind Sie an der Reihe!
Postskriptum:
Das Allerwichtigste
Einer meiner Leser kündigte das Abonnement meines Blogs mit den Worten: »Danke für alles, aber jetzt muss ich meinen Weg allein weitergehen.« Ich verliere zwar nicht gerne Leser, begriff aber trotzdem instinktiv, was dieser Abonnent mit seinem Abschiedsgruß gemeint hat.
Ich hoffe, dass Ihnen mein Buch gefallen hat, und würde mich freuen, irgendwie ein kleiner Teil Ihres Lebens zu bleiben (ein paar Möglichkeiten dazu zeige ich Ihnen auf den nächsten Seiten); aber wenn Sie vor der Wahl stehen, mit mir in Kontakt zu bleiben oder etwas Großartiges mit Ihrem Leben anzufangen, ist es an der Zeit, dass wir uns voneinander verabschieden.
Es ist viel leichter, ein Zyniker zu sein als jemand, der an etwas glaubt. Was auch immer Sie mit Ihrem Leben anfangen wollen – werden Sie nicht zum Zyniker. Setzen Sie sich für irgendetwas ein! Kommen Sie in die lebendige Welt. Wir warten auf Sie.
Danksagung
Für mich ist Freiheit das Wichtigste auf der Welt, aber ich bemühe mich, die Dankbarkeit gleich an zweiter Stelle kommen zu lassen. Seth Godin und seine alternativen Betriebswirtschaftsstudenten haben mir zu der Erkenntnis verholfen, dass der einfachste, einleuchtendste Titel vielleicht tatsächlich der beste für dieses Buch sein würde. Seth animiert mich (zusammen mit dem Rest der Welt) auch immer wieder, den Status quo anzuzweifeln und mich nicht mit dem Mittelmaß zufriedenzugeben.
Pell-Stipendien vom amerikanischen Bildungsministerium und eine Schenkung meines Vaters haben mir geholfen, von 1995 bis 1997 fünf Studienquartale zu finanzieren, in
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