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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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Karas Augen und stieß die Waffe bei ihrem Angriff beiseite.
    Kara wurde von der furchtlosen Attacke überrumpelt und stürzte rückwärts zu Boden. Lana landete schwer auf ihr und drückte ihren linken Unterarm mit all ihrem Gewicht und ihrer Wut gegen Karas Hals. Ein gurgelnder Laut entrang sich Karas Kehle, während sie Lana die Pistole an den Kopf schlug.
    Grelle Punkte flackerten vor Lanas Augen, doch sie kämpfte unbeirrt weiter. Der Adrenalinschub verlieh ihr Kraft und Schnelligkeit. Die aufgestaute Wut der vergangenen achtzehn Monate nährte ihre Grausamkeit, und so schlug sie schreiend auf Karas Gesicht ein, während sie ihr weiterhin die Luft abdrückte.
    Karas Körper wand sich unter ihrem, um sie abzuschütteln. Lana stürzte zur Seite und knallte mit dem Rücken gegen das Bücherregal. Alle Luft wich aus ihren Lungen, und sie war unfähig zu atmen, doch das spielte keine Rolle. Ihre Wut loderte zu hell, um sich von etwas so Banalem wie Sauerstoffmangel ersticken zu lassen. Sie versuchte aufzustehen, schaffte es jedoch nur bis auf die Knie. Auf dem unteren Regalbrett ertastete sie einen harten, schweren Gegenstand, den sie Kara an den Kopf schlug.
    Kara jaulte auf und legte instinktiv die Arme vor den Kopf. Ihre Waffe flog in die Ecke, doch Lana vergeudete keine wertvolle Zeit, um danach zu suchen. Stattdessen zwang sie sich aufzustehen und raffte alle Wut, allen Schmerz und alle Angst zusammen, die Kara ihr je zugefügt hatte. Sie sah das Gesicht jedes ihrer getöteten Freunde vor sich, hörte ihre schmerzerfüllten Hilferufe. Damals hatte sie nichts für sie tun können, doch jetzt konnte sie etwas tun.
    Lana ballte ihre Emotionen zu einer dichten Kugel zusammen und ließ sie in einem beängstigenden Rausch von Kraft explodieren. Das riesige Bücherregal ließ sich mühelos von der Wand lösen und kippte nach vorn.
    Bücher fielen zu Boden, während das schwere Möbelstück umstürzte und Kara unter sich begrub. Sie stieß einen hohen Schrei aus, doch Lana empfand keinerlei Mitleid für die eingeklemmte Frau. Kara hatte verdient, was sie bekam.
    Lana empfand nichts außer einem schwindelnden Rausch von Triumph und dem unbändigen Drang, die Sache zu beenden. Sie wollte Kara töten. Sie wollte sehen, wie das Licht in ihren Augen flackerte und erlosch.
    Die Tür flog donnernd auf, und Caleb erschien auf der Schwelle, sein großer Körper von Sonnenlicht umströmt. Er hielt eine Waffe in der Hand, die er in einer langsamen, kontrollierten Bewegung sinken ließ. Dann drehte er sich um und rief: »Wir brauchen einen Krankenwagen!«
    Caleb betrat den Raum, während er mit einem Blick die Situation einschätzte. Er zog Lana in eine verzweifelte Umarmung, die ihr vollends den Atem raubte. Im nächsten Moment ließ er sie wieder los und ging ein wenig in die Knie, um ihr in die Augen zu sehen. »Geht’s dir gut?«, fragte er mit ruhiger Stimme.
    Lana war zu sehr außer Atem, um ihm zu antworten, doch sie schenkte ihm ein mattes Nicken. Karas Waffe lag neben ihren Füßen am Boden. Sie bückte sich, nahm die Pistole in die Hand und zielte auf Karas Kopf.
    Calebs Stimme klang leise und sanft. »Tu das nicht, Lana! Du willst ihren Tod nicht verantworten.«
    Â»Sie hat meine Freunde gefoltert und getötet. Sie hat mich gefoltert. Sie hat meinen Tod angeordnet. Sie hat meine Familie bedroht. Sie hat es verdient zu sterben.«
    Â»Ja, aber du hast es nicht verdient, den Abzug selbst betätigen zu müssen. Töten ist eine schwere Last. Du hast ihretwegen schon genug gelitten. Lass nicht zu, dass sie dir noch mehr Leid zufügt!«
    Â»Sie wollte Hunderte von Menschen töten. Wenn sie weiterlebt, wird sie es wieder versuchen. Sie ist schon einmal davongekommen.«
    Â»Diesmal wird sie nicht ungeschoren davonkommen. Sieh sie dir an! Sie kann sich nicht mal rühren. Vermutlich ist ihre Wirbelsäule gebrochen. Sie ist erledigt.«
    Lana blickte auf die Frau hinab, sah sie zum ersten Mal wirklich an. Ihr Gesicht war blutig von den Kratzern, die Lana ihr zugefügt hatte. Ihr linkes Auge war zugeschwollen. Ihre Nase schien krumm und blutete heftig. Ein großer blauer Bluterguss breitete sich über ihren Hals, dort, wo Lana ihr die Luft abgedrückt hatte. Ihre Arme und Beine waren unnatürlich still. Sie war hilflos. Gefangen. Gebrochen.
    Genau wie Lana damals in Armenien, als

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