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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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niedrigen, mit Felsen übersäten Hügeln und hohem Gestrüpp gesäumt wurde. Er brachte den Pick-up zum Stehen und hupte kurz.
    Niemand kam, um sie zu begrüßen.
Ferrand machte den Motor aus, ließ die Scheinwerfer jedoch an. Einen Moment lang saß er reglos da und lauschte. Die Hunde des Dorfes heulten. Er fühlte, wie sich die Haare in seinem Nacken sträubten.
Susan Kendall runzelte die Stirn. »Wo stecken sie alle?«
»Ich weiß es nicht.« Ferrand rutschte hinter dem Lenkrad hervor und stieg vorsichtig aus. Inzwischen müssten sie
    eigentlich von Dutzenden aufgeregter Männer, Frauen und Kinder umringt sein, die alle fröhlich lachten und durcheinander schwatzten beim Anblick der prall gefüllten Säcke mit Saatgut und der nagelneuen Schaufeln, Rechen und Hacken, die sich auf der Ladefläche des Toyota türmten.
Doch nichts regte sich zwischen den dunklen Hütten von
    Kusasa.
»Hallo?«, rief der Franzose. Er versuchte es mit seinem be
grenzten Ndebele-Wortschatz. » Litshone Njani! Guten Abend!«
    Die Hunde heulten nur noch lauter und bellten den Nachthimmel an.
    Ferrand fröstelte. Er beugte sich in das Führerhaus des Pick-up zurück. »Irgendwas stimmt hier nicht, Susan. Sie sollten Kontakt mit unseren Leuten aufnehmen. Jetzt. Als Vorsichtsmaßnahme.«
    Die grauhaarige Amerikanerin starrte ihn einen Augenblick lang an, dann weiteten sich ihre Augen plötzlich. Sie nickte und stieg aus dem Toyota. Mit raschen Handgriffen fuhr sie den mit Satellitentelefon ausgerüsteten Laptop-Computer hoch, den sie im Einsatz stets dabeihatten. Er ermöglichte ihnen, mit ihrer Zentrale in Paris Verbindung aufzunehmen, obwohl er in erster Linie dafür benutzt wurde, Fotos und Berichte über die Fortschritte, die sie machten, auf die Website von Lazarus zu übertragen.
    Ferrand sah ihr schweigend zu. Die meiste Zeit fand er Susan Kendall ziemlich enervierend, aber sie hatte Mut, wenn es darauf ankam. Mehr Mut vielleicht als er. Er seufzte und griff unter den Sitz nach der Taschenlampe, die dort befestigt war.
    Er überlegte einen Moment lang und hängte sich dann ihre Digitalkamera über die Schulter.
»Was haben Sie vor, Gilles?«, fragte sie, während sie bereits die Codenummer für Paris eintippte.
»Ich werd mich mal umsehen«, gab er mürrisch zurück.
»Okay. Aber Sie sollten warten, bis ich eine Verbindung habe«, erwiderte Kendall. Sie hielt eine Weile das Satellitentelefon ans Ohr. Ihr dünnlippiger Mund wurde noch schmaler. »Im Büro ist niemand mehr. Keiner nimmt ab.«
Ferrand sah auf seine Uhr. In Frankreich war es nur eine Stunde früher, aber es war Wochenende. Sie waren auf sich allein gestellt. »Versuchen Sie die Website«, schlug er vor.
Sie nickte.
Ferrand musste sich zwingen, sich in Bewegung zu setzen. Er gab sich einen Ruck und ging mit langsamen Schritten ins Dorf. Er schwenkte den Lichtkegel der Taschenlampe in weitem Bogen durch die Dunkelheit vor ihm. Eine Eidechse huschte vor dem Lichtstrahl in Deckung und erschreckte ihn. Er stieß einen leisen Fluch hervor und ging weiter.
Trotz der kühlen Abendluft schwitzte er, als er den offenen Platz in der Mitte von Kusasa erreichte. Hier war der Dorfbrunnen. Er war ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, wenn der Tag vorüber war. Er schwenkte den Lichtkegel über den hartgebackenen Lehm – und erstarrte.
Die Leute von Kusasa würden sich nicht über das Saatgut und die Gerätschaften freuen, die sie ihnen gebracht hatten. Sie würden auch nicht den Weg für die Wiedergeburt der afrikanischen Landwirtschaft bereiten. Sie waren tot. Sie waren alle tot.
Der Franzose stand wie festgewurzelt, während seine Gedanken vor Entsetzen durcheinander wirbelten. Überall, wohin er blickte, Leichen. Tote Männer, Frauen und Kinder lagen über den Platz verstreut, reglose Häufchen im Schein seiner Taschenlampe. Die meisten der Leichen waren unversehrt, wenn auch verdreht und entstellt von furchtbaren Todesqualen. Andere wirkten grauenvoll hohl, als seien Teile ihrer Eingeweide herausgefressen worden. Einige waren nur mehr zerrissene, in Lachen von geronnenem Blut liegende Fleischfetzen, aus denen Knochen ragten.
Tausende von riesigen schwarzen Fliegen schwärmten über die verstümmelten Körper und labten sich ohne Hast an den Überresten. In der Nähe des Brunnens stupste ein kleiner Hund mit der Schnauze gegen den verkrümmten Körper eines kleinen Kindes und versuchte vergeblich, seinen Spielkameraden aufzuwecken.
Gilles Ferrand schluckte mühsam und zwang

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