Die Lebensprinzipien
seine Wutanfälle, die das Familienleben belasteten, nachhaltig angehen wollte, fand in vier Squash-Einheiten mit seinen beiden Söhnen – und einer fünften als Trainerstunde für ihn selbst – eine urprinzipiell angemessene Lösung. Es kam zu einer Win-win-Situation: Die Söhne waren stolz, mit ihrem Vater eine damals noch neue Modesportart zu üben. Der Vater kam nebenbei in Form und reduzierte seine lebensbedrohlichen Risikofaktoren in Gestalt von Hochdruck, beginnender Fettsucht und hohem Cholesterinspiegel. Er hätte mit seinen Söhnen vielleicht auch ein
Baumhaus bauen oder eine Abenteuerreise machen können, bei der sie die Nächte im Freien am Lagerfeuer verbringen müssten. Aber das hätte nur Sinn gehabt, falls das seine unverwirklichten Kindheitsträume gewesen wären. Wichtig ist immer, bei den Maßnahmen den persönlichen Bezug herzustellen.
Der Grad der Aggressionsbearbeitung ist bei den verschiedenen Sportarten zwar unterschiedlich ausgeprägt, aber fast jede Art von Fechten, Schlagen, Schießen, Treten, Boxen und Stoßen in einem akzeptierten rituell abgesegneten Rahmen ermöglicht es, sich mit Mars auseinanderzusetzen. So lässt sich beim Fußball ein Freistoß treten, ohne Anstoß zu erregen. Beim Handball ist ein schneller Antritt wichtig; beim Boxen haben Kinnhaken durchschlagenden Erfolg. Selbst Schießen ist als Sport akzeptiert, obwohl es urprinzipiell dasselbe ist wie das Feuern im Krieg. Selbst beim Golfen wird – vor allem beim Abschlag – ein kleiner Ball mit einem langen Hebelarm so geschlagen, dass er sehr weit fliegt und fehlgesteuert erhebliche Verletzungen bewirken kann. Auch beim Schachspielen geht es um offensives Denken und eine Art von Krieg auf kleinstem Raum und polar strukturiertem Brett. Hier lässt sich Angreifen üben und lernen, mit Angriffen umzugehen und damit fertigzuwerden. Je ritueller dies geschieht, desto wirksamer ist es zur Bearbeitung des Themas.
Wer sich bei einem 100-Meter-Lauf als schnellster Mann der Schule, Stadt oder gar der Welt erweist, kann sich in diesem Erfolg sonnen und es auf anderen Ebenen etwas ruhiger angehen lassen, etwa im Ehebett. Dieses verkennt Mars manchmal als Wettkampfstätte und punktet hier mit phallischen Geschwindigkeitsrekorden nur sehr wenig; er kommt schnell, aber nicht an.
Die beim Boxen oder bei anspruchsvolleren östlichen Kampfkunsttechniken geübte Schlagfertigkeit kann – sofern das Ganze bewusst als Ritual erlebt wird – auf das alltägliche Leben abfärben, wo Schlagfertigkeit ein ständiger großer Vorteil ist.
Hobbys
Für Hobbys ist es bei Menschen, die vom Marsprinzip geprägt sind, eigentlich noch zu früh. Man hat noch gar keine Zeit übrig, die man nur genießen wollte oder gar totschlagen müsste. Aber wenn dieser Mensch ein Hobby betreibt, dann ist er bei der Jagd und beim Schießen oder im Kampfsport zu finden, in jedem Fall aber in Bewegung.
Sexualität
Wie Sport ist Sex eine wundervolle Möglichkeit der Energieabfuhr, wenn auch Sinnlichkeit und Liebe viel weiter gehen. Aber Mars ist nun einmal der einfache Anfang von allem, und die körperliche Ebene gehört dazu. Die eigenen wenn auch noch so einfachen oder sogar primitiven sexuellen Fantasien mit dem eigenen Partner auszuleben, indem man sie sich erst einmal erzählt und dann immer mehr auch spielt, ist eine erste herausfordernde Möglichkeit.
Natürlich ginge es auch allein, im Sinne von Selbstbefriedigung, mutig und in allen Varianten. Die Hilfsmittel dazu reichen heute von einfachen Geräten wie Dildos bis zu raffinierten Computerprogrammen und einem ganzen Maschinenpark zum virtuellen Sex im Cyberspace. Aber es geht auch konkreter und wahrscheinlich spannender. Der sogenannte Quickie und One-Night-Stand gehören ebenfalls zum marsischen Repertoire.
Filme
Es liegt nahe, dass alle Kriegs- und in diesen besonders die Kampfszenen zum Marsprinzip gehören. Filme wie D-Day oder Der Soldat Ryan , die Initiative, Heldenmut, Kampfgeist und Selbstüberwindung
in den Mittelpunkt stellen, aber auch die Brutalität des Krieges offenbaren, sind (arche-)typisch Mars.
Den schon erwähnten Western bestimmen einfache Strickmuster; Westernfilme sind zwingend und typisch marsisch. Letztlich gehören auch alle Actionfilme zum Marsprinzip und besonders blutige Boxfilme wie etwa Rocky I . Ein Film wie Fight Club bringt zwar auch im Wesentlichen Schlägerszenen, aber doch mit deutlichen Obertönen, was das Aggressionsprinzip angeht.
Im Übrigen kommt schlichte
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