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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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dich deines Besitzes,
als stürbest du morgen,
aber verbrauche ihn mit Maß,
als lebtest du lange.
    Lukian von Samosata
    Die senkrechte Themenkette
    Wir lernen hier das Venusprinzip in seiner irdisch weiblichen Ausformung kennen. Für den Stier, der das zweite Haus im Tierkreis besetzt, ist es bestimmend. Später werden wir dem Venusprinzip noch einmal begegnen, und zwar seiner archetypisch männlichen Seite, wie sie sich im Zeichen Waage und dem siebten Haus zeigt. Hier im zweiten Feld des Stieres geht es um das Element Erde in seiner fixen, stabilen Ausprägung.
    Bei Stier-Venus dreht sich alles um Stabilität und Sicherheit, Fruchtbarkeit und auch Produktion und Erschaffung von Dingen. Dieses venusische Lebensprinzip ist sehr auf die körperliche Ebene bezogen, und Haben ist hier wichtiger als Sein. Besitz und dessen Erwerb, Erhalt und Mehrung haben vorrangige Bedeutung wie auch Werte und deren Beständigkeit. Der Verlust von Eigentum ist folglich das Drama schlechthin.
    Alles, was Widder-Mars sich im Sturm erobert hat, muss nun konsolidiert, gefestigt und gesichert werden. War man beim Marsprinzip auf Angriff und Eroberung gepolt und seiner Natur nach ein Jäger und Nomade, kommt jetzt der Bauer und Sammler ins Spiel, der vom Eroberten lebt und das auch – jedenfalls auf der materiellen Ebene – genießen und nutzen will. Er ist von Natur aus gern sesshaft und mit Ackerbau und Viehzucht beschäftigt.
    Die marsischen Waffen ruhen, können aber zur Verteidigung des Besitzes zur Not wieder hervorgeholt werden. Immerhin heißt das Zeichen nicht Kuh, sondern Stier, und mit dieser männlichen Komponente in diesem sehr weiblichen Zeichen kommt zum Aspekt
der Sicherheit auch ein willensstarkes Bedürfnis, Besitz zu schützen und eben auch zu verteidigen. Dabei kann auf zähes Durchhaltevermögen und eine erhebliche Entschlossenheit vertraut werden, so lange man weiß, wofür man eintritt. Wenn es um Heim und Heimat geht, um Besitz, Auskommen und eigene Werte, ist eine von diesem Prinzip geprägte Persönlichkeit nicht zu unterschätzen und ähnelt einer Wölfin, die vor der eigenen Höhle zur Löwin wird, in der Ferne aber friedlich bleibt und keinesfalls auf Kampf aus ist. Im Übrigen reicht es bei diesem Lebensprinzip völlig, zu verwalten, was unter Mars bereits erobert wurde.
    Kuh wäre in mancher Hinsicht die stimmigere Benennung dieses Prinzips, geht es doch um die weibliche irdische Seite der Venus. Entgegen der Form des Symbols mit dem Kreis des Geistigen über dem Kreuz der Materie, das für Venus steht, aber eher für die Waage-Venus passt, stehen bei Stier-Venus die Materie und das Mütterliche über dem Geist, wie es im Symbol für den Planeten Erde dargestellt ist.
    Bild 69
    Bei Stier-Venus findet sich Mutter Natur, nicht die persönliche Mutter wie bei Krebs-Mond. Die Kuh als Milch spendendes, nährendes Muttertier, wie sie in Indien als heilig verehrt wird, steht hier im Vordergrund. Sie ist der Mythologie der Völker in dieser für das Überleben so wichtigen Rolle fest verankert, zum Beispiel wohlvertraut als allumfassende Muttergottheit Hathor in Ägypten, wo auch Isis, die Große Mutter, oft als Kuh dargestellt wurde. Im germanischen Epos, der Edda , ist die Himmelskuh Audhumla die Mutter der Götter. So symbolisiert Stier-Venus auch die Urmutter Erde in ihrer Fruchtbarkeit, die Lebensraum schenkt und Leben ermöglicht, die ihren Kindern Sicherheit bietet und sie aus großen nährenden Brüsten und auf fruchtbarem Land erhält und gedeihen lässt.
    Um ihr(en) Land(besitz) zu sichern, will und muss sich Stier-Venus abgrenzen und schützen. Land ist hier wertvoll und wichtig, weckt aber auch Begehrlichkeiten anderer, gegen die es zu (er)halten ist. Daher liegt es nahe, sich mit anderen – am liebsten vom selben Blut aus der Familie oder Sippe – in der Gruppe zusammenzutun, denn gemeinsam ist man stärker und daher sicherer. Statt des Einzelkämpfertums von Mars, bei dem nach dem Motto »Einer gegen alle« agiert wird, sind hier die Gruppe und der eigene Stallgeruch wichtig. Die Gruppe schenkt neben Vertrauen auch Wärme, neben Sicherheit auch Geborgenheit. Das alles sind bei diesem venusischen Lebensprinzip hohe Werte. Dafür kann man sich auch ein- und unterordnen, anpassen und mit dem Erreichten zufriedengeben.
    Das Herdenbewusstsein des Wappentieres Stier ist hier selbstverständlich. Man rückt gern zusammen und genießt die so entstehende Nähe und Wärme. Wo so jemand verwurzelt und zu Hause

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