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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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Schleusen aus dem Komplex in einen größeren Raum. In diesem warteten bereits die Verdammten. Sie begrüßten ihn herzlich, Houst spürte es direkt in seinen Gedanken. Worte benötigten sie nicht. Er hatte sich dies also doch nicht alles eingebildet. Die Stadt der Alten hatte sie verändert. Doch auch die Stadt selbst schien nicht mehr die gleiche. Heißer Wind schlug ihnen entgegen, die Fenster des Raumes fehlten. Bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass sie geschmolzen waren. Die meisten der einst glänzenden Häuser waren nun nur noch seltsam verformte Ruinen, die Straßen dazwischen aufgebrochen. Lediglich das Gebäude am anderen Ende des Platzes schien noch halbwegs intakt. Dorthin würden sie gehen. Houst nickte den Verdammten kurz zu, sie hatten sich geeinigt. Der Austausch ihrer Gedanken war schnell, schneller und präziser als es die Sprache je sein konnte. Offensichtlich hatte die Einöde von der Stadt der Alten Besitz ergriffen, alles Grün schien verschwunden, der Boden glühte fast und das Atmen fiel wegen des vielen Staubs in der Luft schwer. Den Himmel sah man deshalb kaum. Schon nach wenigen Schritten war ihre Kleidung vom Schweiß durchnässt. Sie liefen am ausgetrockneten Brunnen vorbei und erreichten wenig später das andere Gebäude. Auch an seiner Fassade zeigten sich Zeichen von Zerstörung, wenngleich nicht im selben Maße wie an den anderen Häusern. Je weiter sie ins Innere vordrangen, desto kühler und sauberer wurde die Luft. Stockwerk für Stockwerk erkundeten sie das Hochhaus. Houst stutzte, als plötzlich die Gedanken und Erinnerungen eines Mädchens durch seinen Kopf schossen. Es waren vertraute Erinnerungen, Nomos Erinnerungen. Er folgte dieser Spur. Sie führte ihn in eine ebensolche Station, ein ebensolches Zimmer, wie er es zusammen mit Esrin geteilt hatte. Auf dem Bett lag Nomo, bewacht von einer ebensolchen Maschine der Alten wie einst Esrin und er. Versonnen betrachte Houst seine Nichte, strich ihr sanft über die Stirn. Intime Momente, die Verdammten zogen sich höflich in einen anderen Raum zurück. Nomo schlief, träumte, ihre Erinnerungen waren alt und teilweise verschwommen. Nichtsdestotrotz, oder gerade deswegen erzeugten sie ein wohliges Glücksgefühl bei Houst. Sie klangen in seinem Kopf nach, gruben längst vergessen Geglaubtes wieder aus. Willig öffnete er sich diesen Gedanken, willig nahm Nomo die Kommunikation mit ihm an.
    „Weißt du noch …“, so begann fast jeder Satz.
    Sie scherzten miteinander, wie in alten Tagen, steigerten sich hinein in diesen geistigen Austausch. Sie tauchten ein in die Welt ihrer eigenen Erinnerungen. Das monotone Geräusch der Maschinen verklang. Sie vergaßen die reale Welt. Doch entfliehen konnten sie ihr nicht. Irgendwann öffnete Nomo die Augen, blickte sich unsicher um, ängstlich, fragend. Ihre Augen schimmerten so wie bei Esrin.
    „Wo sind wir?“, fragte sie.
    Nach der stummen Unterhaltung dröhnte ihre Stimme beinahe in den Ohren, riss auch Houst zurück in das Jetzt.
    „Ich weiß nicht genau. In einer Stadt der Alten“, antwortete Houst.
    „Wie bin ich hierhergekommen … Die Alten, ihre Erinnerungen, sie waren in meinem Kopf … Sie sind immer noch da. Ich hatte mich in ihnen verloren. Sie sind stark, lassen sich nur schwer beherrschen. Alles ist so fremd hier, so kalt. Ich will nach Hause“, sagte Nomo.
    Die Stadt, der Palast, die alten Intrigen. All das glaubte Houst längst hinter sich gelassen zu haben. Abgeschlossen. Doch insgeheim sehnte auch er sich dahin zurück.
    „Ein langer Weg. Wir wissen nicht, ob wir willkommen sind“, sagte er.
    Nomo blickte ihn nur an, fast flehentlich.
    „Aber dennoch, wir sollten ihn versuchen“, fügte Houst entschlossen hinzu.
    ***
    Sleem benötigte sein gesamtes Gewicht, damit der provisorische Pflug überhaupt in den harten, trockenen Boden eindrang. Schweiß rann ihm in kleinen Rinnsalen über das Gesicht. Mit erstaunlicher Leichtigkeit zog Mo hingegen den Pflug, die Unterstützung von Ker benötigte sie dabei kaum. Doch Ker war besser beschäftigt, dies ließ ihm weniger Atem für seine Attacken gegen Sleem. Noch immer verschloss er sich jeglichen vernünftigen Erziehungsmaßnahmen. Einzig der Ehrgeiz, in allem besser zu sein als Sleem, trieb ihn an.
    „Meine Reife und mein außergewöhnliches Wissen wird er nie erreichen“, murmelte Sleem.
    „Was sagst du?“, fragte Mo.
    „Nichts“, antwortete Sleem, „Ich habe nur nachgedacht“
    Wie sie derart leise

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