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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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angelegt, nicht das Militär«, erklärte Simon. »Er ist zwar in die Welt seines Bruders eingedrungen, aber er hat seine Welt nie mit ihm geteilt.«
    »Okay, das macht nur alles noch schlimmer. Denn wo hatte er die Informationen her? Wie konnten die so präzise und vollständig sein?«
    Michael und KC bestiegen das Boot, das im Leerlauf bereitstand.
    »Entspann dich, das kriegen wir schon noch raus«, meinte Busch und stieg ebenfalls an Bord. »Habt ihr zwei Hübschen euch eigentlich schon überlegt, wo wir eure Flitterwochen verbringen?«
    Verblüfft starrten Michael und KC ihn an.
    »Ich fände das nur fair, wenn Simon und ich mitkämen. Auf die anderen Trips dackeln wir ja auch immer brav mit. Außerdem werde ich bestimmt ein bisschen Ruhe brauchen, um mich von dem Schlamassel mit Jeannie und den Kindern zu erholen, das mir blüht.«
    Busch umfasste das Steuerrad und drehte das Boot flussabwärts, durch den Dschungel, zurück zum offenen Meer.

Kapitel 65
    D er Mann saß in einer großen Bibliothek mit holzgetäfelten Wänden, einem anheimelnden Raum im englischen Stil, wie sie heute der Vergangenheit angehören. Im Kamin flackerte ein Feuer, und er blickte hinaus auf die schneebedeckten Berge und sammelte seine Gedanken.
    Er zog die Akten über Michael und KC hervor und legte sie auf den Tisch. Was er im Verlauf des vergangenen Jahres zusammengetragen hatte, enthielt alles, was er über ihre Aktionen in Istanbul wusste, und intime Details aus der Zeit, da KC noch ein Teenager gewesen war, Dinge, die ihm bekannt waren, weil er sie in diesen Jahren ausgebildet hatte. Michaels Vergangenheit aufzudecken hatte sich als schwieriger erwiesen, und so basierte die Akte über ihn auf dem, was er von KC gehört hatte, auf seinem extrem guten Gedächtnis und auf einer sehr gründlichen Recherche all der ungelösten schweren Diebstähle, die er nicht selbst begangen hatte.
    Er schaute auf die Klarsichtmappe und auf den Satz Fingerabdrücke darin. Außerdem war da eine Mappe mit Fotos, die in den vergangenen fünfzehn Monaten entstanden waren. Bilder, die Michael bei der Arbeit zeigten, KC beim Tennisspielen, die beiden zusammen beim Abendessen … und in intimen Momenten daheim. Überwachungsbilder, Tausende, als wäre jemand in ihr Herz und in ihre Seele eingedrungen.
    Der goldene Glanz des Kaminfeuers fiel auf das verbrannte Gesicht des Mannes, das fünfzehn Monate zuvor von grauenvollen Narben entstellt worden war, als Michael und KC ihn tief in einem indischen Berg zurückgelassen hatten, damit er dort verreckte. Und die Nachwehen waren nicht minder entsetzlich gewesen. Er hatte die kostbarsten Dinge verloren, die er je besessen hatte, sämtliche Gemälde, die er im Verlauf der vorangegangenen zwanzig Jahre gestohlen hatte. Er hatte sein ganzes Geld verloren, als die Behörden seine Konten einfroren, und die Diamanten im Wert von fast fünfundsiebzig Millionen Dollar, die in seinem Safe gelegen hatten, waren von der Polizei einfach beschlagnahmt worden.
    Er hasste Michael, nicht nur, weil der ihm das alles angetan hatte, nicht nur, weil er ihm als Dieb ebenbürtig und deshalb sein Rivale war und mit seinen Aktionen in Istanbul und Indien im Vorjahr seine ganze Welt zerstört hatte. Er hasste Michael vor allem, weil er sich die einzige Frau genommen hatte, die er selbst je wirklich geliebt hatte.
    Ein Monat war inzwischen vergangen, seit Xiao, ein Mann, für den er in der Vergangenheit schon öfter gearbeitet hatte, ihn kontaktiert und ihm erklärt hatte, er brauche einen erfahrenen und geschickten Dieb, der ihm innerhalb von fünf Tagen etwas aus dem Venetian und aus der Verbotenen Stadt stehlen sollte. Er hatte zwar erwogen, die Sache selbst zu übernehmen, doch er wusste, dass es dazu zweier Experten bedurfte.
    Xiao hatte ihm fünf Millionen Dollar in Gold gezahlt für Kopien der Akten über KC und Michael und für die Garantie, dass das Pärchen wirklich über die erforderlichen Qualifikationen verfügte, denn wenn sie versagten, würde er sterben, das war sicher. Damit standen die Chancen für den Mann mehr als gut, denn obwohl er St. Pierre hasste, wusste er, dass der es schaffen würde. Vor zwei Wochen waren sie in ihr Haus in New York zurückgekehrt, ohne irgendwie mitgenommen auszusehen, während Xiao wie vom Erdboden verschluckt zu sein schien.
    Ein letztes Mal schaute Iblis auf die Akten über KC und Michael, dann lächelte er. Denn die beiden hatten keine Ahnung, durch welche Hölle er sie schicken

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