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Die Legende der Wächter 10: Der Auserwählte (German Edition)

Die Legende der Wächter 10: Der Auserwählte (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 10: Der Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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Als sie von Sivs Vorhaben gehört hatte, war sie sofort aufgebrochen. Sie hatte sich aufs Geratewohl einer Gruppe Eulen angeschlossen, die südwärts flog. Als sie schließlich auf das Heer stießen, staunte Schneerose nicht schlecht. An der Spitze flog niemand anders als ihre alte Freundin Elka!
    Joss hatte die Flugroute festgelegt. Er wollte verhindern, dass sie Arrin und seinen Dämonen zu früh begegneten. Am Abend erreichten sie die Hinterlande. Siv ließ das Heer außerhalb des Vulkankreises landen. Nur H’raths ehemalige Leibgarde, das berühmte Eisregiment, durfte sie noch ein Stück begleiten. Sie wollte allein mit Gränk und Hoole sprechen.
    Ein atemberaubender Anblick erwartete sie. Die Sonne ging unter und der Himmel färbte sich violett. Vor diesem Hintergrund loderten die Krater aller fünf Vulkane. Ein einsamer Fleckenkauz segelte anmutig durch die Flammen und fing ein Glutstück nach dem anderen auf.
    „Das ist mein Sohn!“, sagte Siv leise zu sich selbst.

Hoole und Gränk sahen sie gleichzeitig kommen. Sie flogen ihr entgegen. „Mutter!“, rief Hoole.
    „Ja, mein Schatz.“ Sie landeten alle drei vor Fengos Höhle.
    „Mutter …“, wiederholte Hoole leise. „Warum hast du mir das verschwiegen, Onkel Gränk?“
    Gränk machte ein verlegenes Gesicht. Siv kam ihm zu Hilfe. „Dafür hatte er gute Gründe. Aber um das zu erörtern, ist jetzt nicht der rechte Augenblick. Ich bin hier, weil ich euch warnen will. Arrin und seine Truppen sind im Anflug.“
    „Wissen sie, dass Hoole sich hier aufhält?“
    „Die verfluchte Horda hat ihn verraten!“, knurrte Fengo. „Ich wusste es.“
    „Das kann ich nicht glauben. Das passt nicht zu Horda“, widersprach Hoole.
    Aufgeregte Stimmen wurden laut. Dunmore MacDuncan kam angetrabt. Er wandte sich an Fengo. „Etwas sehr … Ungewöhnliches ist geschehen.“
    „Und das wäre?“
    „Sind die Dämonen etwa schon hier?“, fragte Gränk erschrocken.
    „Nein. Horda ist wieder da.“
    Als sie sich umdrehten, erkannten sie die gut genährte Wölfin mit dem dichten Fell kaum wieder. Aber es war tatsächlich Horda. Sie schleifte den leblosen Dunleavy MacHeath hinter sich her.
    „Da seht ihr’s! Sie ist keine Verräterin“, triumphierte Hoole.
    „Nein“, sagte Siv. „Der Verräter ist tot.“
    Horda legte Fengo den Kadaver zu Füßen. „Ich weiß nicht, was Dunleavy Arrin berichtet hat. Ich fürchte aber, dass es mit dem jungen Kauz zu tun hatte. Ich hätte Dunleavy töten sollen, ehe er Arrin aufsuchen konnte, aber da war ich noch nicht kräftig genug.“
    Sie funkelte die umstehenden Wölfe an. Auch MacHeaths übrige Weibchen hatten sich zu der Gruppe gesellt. „Wer einen Tyrannen wie Dunleavy MacHeath unschädlich machen will, muss genug zu fressen haben.“
    „Horda …“ Fengo legte die Ohren an. Die anderen Wölfe trauten ihren Augen nicht. Jetzt duckte sich der Leitwolf sogar! „Horda …“
    „Ich habe meinen alten Namen abgelegt. Ich heiße jetzt nicht mehr Horda MacHeath, sondern Namara MacNamara.“
    „Namara MacNamara – bitte …“ Fengo musste sich überwinden weiterzusprechen, „… verzeih mir mein Verhalten. Ich hielt mich für sehr großzügig, als ich verkündete, Dunleavys Weibchen seien nun frei. Aber das waren nur Worte. Ich habe nichts getan, um dich zu unterstützen. Ich habe dir sogar misstraut. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“
    „Entschuldigung angenommen.“
    Plötzlich brach einer der Wölfe in Alarmgeheul aus. Der rötliche Himmel verdunkelte sich von schwarzen, struppigen Flugwesen.
    „Kraka H’rath Regna vinca!“, kommandierte Siv ihre Truppen herbei.
    „Kampfkrallen anlegen!“, befahl Gränk. Es gab nur vier Paar Kampfkrallen, aber Sivs Krieger waren ebenfalls bewaffnet.
    Wer noch in König H’raths Heer gedient hatte, trug eine Eiswaffe. Die Söldner hatten sich mit angespitzten Ästen ausgerüstet. Außerdem hatten sie ihre Krallen mithilfe von Feuersteinen zu tödlich scharfen Spitzen gewetzt.
    Gränk fiel noch etwas ein. „Halte nach Schächten Ausschau!“, rief er Hoole zu.
    Hoole war erstaunt. Ich wusste gar nicht, dass außer mir noch jemand die Schächte im Feuer kennt, wo die Luft kühler ist. „Mach ich!“
    Bald tobte eine wilde Schlacht am Himmel. Die Hitze über den Vulkankratern verlieh den Dämonen zusätzliche Kräfte. Gerieten sie aber in kühle Luftabschnitte, kamen sie ins Taumeln. Das machte Hoole sich zunutze. Er flog mit seinen Kampfkrallen auf einen

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