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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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kreisen fast zweitausend Drachen. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie es weitergehen kann. Entweder wird es die größte Tat in unserer langen und blutigen Geschichte, oder es wird die schlimmste Katastrophe, die uns und alle unsere Fusionsdimensionen je getroffen hat. Vergesst nicht, wenn die Arakhe uns erreichen, sind alle, von denen ihr abhängt, angreifbar. Ich sage es noch einmal, wir dürfen nicht versagen.«
    Er flog ins Zentrum des Kreises, der von Besharas mächtigsten Drachen gebildet wurde, und änderte seine Haltung. Er drehte sich langsam, um den anderen Drachen seine ungeschützten Bauchschuppen darzubieten.
    »Was soll werden?«
    Ein langer Moment folgte, in dem Sha-Kaan sich fragte, ob er nicht am Ende doch eine gewaltige Dummheit begangen hatte. Doch nacheinander und mit wachsender Geschwindigkeit ahmten die anderen seine Haltung nach. Er ließ Gefühle von Wärme und Kameradschaft zu ihnen strömen und stieß mit einem Bellen eine mächtige Feuerlanze in die Luft.
    »Dann lasst uns an die Arbeit gehen.«
     
    Auum hielt diesen Moment für den gefährlichsten. Kaum dass sie die Veränderung der Aktivitäten im Kolleg bemerkt hatten, waren die Cursyrd ausgeschwärmt und hatten die schützende Hülle des Kaltraums umringt. Eine neue Art war aufgetaucht, die er bisher noch nicht gesehen hatte. Sie waren flach und fast konturlos bis auf einen Überzug aus feinen Haaren auf der Bauchseite. Einmal hatten sie den ganzen Schutzschirm abgedeckt und das
Licht der Morgendämmerung ausgeblendet. Er hatte sie beobachtet, wie sie hin und her gezogen waren, und eine Magierin der Al-Arynaar zu sich gerufen. Eine Elfin, die er kannte und achtete.
    »Sie sind Gleiter«, hatte Dila’heth erklärt. »So nennen wir sie jedenfalls. Wir haben hin und wieder einige gesehen, aber nie so viele auf einmal. Sie suchen nach den Mana-Spuren.«
    »Gut«, sagte Auum. »Dann vergeuden sie ihre Zeit. Morgen wird der Standort unserer Sprüchewirker selbst für einen Blinden offensichtlich sein.«
    »Wir müssen Yniss für alles danken, was sie davon abhält, uns zu stören.«
    »Dennoch sollten wir gut vorbereitet sein.«
    Rebraal, der das Balaianische besser verstand und dem die Götter eine unendliche Geduld geschenkt hatten, übernahm die wenig erfreuliche Aufgabe, die widerstrebenden Menschen zu beschwichtigen. Unterdessen kümmerte Auum sich um die Verteidigung. Die Bewachung der Magier, die die Sprüche für die Kalträume wirkten, wurde verdreifacht. Beobachter postierten sich auf den Mauern des Kollegs und den Dächern aller Gebäude. Magier warteten in kleinen Gruppen in Deckung zusammen mit Kriegern der Al-Arynaar und waren bereit, auf jeden Eindringling sofort zu reagieren. Alle Bewohner des Kollegs trugen Waffen und hatten Instruktionen bekommen, damit sie sich im Notfall richtig verhielten.
    Von seinem Aussichtspunkt aus betrachtete Auum den Schutzschirm und forschte nach Hinweisen, ob ein Angriff unmittelbar bevorstand. Gruppen der schnellen und starken Seelenfresser flogen über die Hülle hinweg. Vermutlich suchten sie nach Schwachpunkten. Das war ein vergebliches Unterfangen. Sorgen machte Auum sich allerdings
wegen der gelegentlichen Erkundungsflüge der höheren Dämonen – die riesigen Arakhe, die auf Nestern aus Tentakeln flogen und die Körper grotesk entstellter Menschen hatten. Sie waren die Herren von Julatsa. Sie entschieden, ob ein Angriff beginnen oder die Erkundung fortgesetzt werden sollte.
    Unten im Hof vor dem Turm tauchte Rebraal aus dem Vortragssaal auf und ging, umgeben von Menschen, zum Haupttor. Auum konnte nicht hören, was sie redeten, aber ihre Körpersprache verriet, dass sie zornig waren und einen hitzigen Wortwechsel führten. Er wandte sich an Duele und Evunn.
    »Die Menschen machen Schwierigkeiten«, sagte er. »Ich will sehen, was ich tun kann. Ihr wisst, was hier noch zu erledigen ist.« Er seufzte gereizt. »Yniss möge uns behüten, aber diese dummen Menschen wären fähig, sich nach Verkündung eines Freispruchs noch selbst für schuldig zu erklären.«
    Rasch lief Auum die Treppe am Torhaus hinunter, überwand die letzten Stufen mit einem Sprung und landete direkt vor Rebraal und den sechs unglücklichen Menschen auf dem Pflaster. Pheone war nicht dabei. Auum hatte wie gewünscht ihre Aufmerksamkeit erregt.
    »Gibt es Schwierigkeiten?«, fragte er Rebraal in der Elfensprache.
    »Sie wollen uns nicht zustimmen«, sagte Rebraal. »Sie haben nicht gesehen und gehört, was wir erfahren

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