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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Es hört sich so faszinierend an. Wie viele Leute, glaubst du, hat er verkorkst? Bis später.« Das war Nina Baum, meine Mitbewohnerin vom College-Wohnheim und noch immer meine beste Freundin, die ihren regelmäßigen Anruf auf einer der endlosen Straßen von L. A. tätigte, auf denen sie ihr Leben zu verbringen schien.
    Zweite Nachricht: Nur ein Klicken, jemand hatte sich verwählt.
    Dritte Nachricht: »Ja, Coop. Hier Wallace. Der Lieutenant bat mich, dich aufzumuntern. Der Con-Ed-Vergewaltiger hat wieder zugeschlagen. Du kannst im Augenblick nichts machen. Die Lady war im Krankenhaus und ist wieder raus, und wir haben sie erst mal ins Bett geschickt. Du solltest auch ins Bett gehen, und morgen werden wir in deinem Büro aufkreuzen. Immer mit der Ruhe. Gute Nacht.« Die tiefe, vertraute Stimme von Mercer Wallace, der früher beim Morddezernat und nun mein leitender Detective in der Special Victims Squad war. Die Abteilung ermittelte in allen Fällen von sexuellen Übergriffen und Kindsmißbrauch, die in Manhattan passierten.
    Vierte Nachricht: »Ich versuche eine Freundin oder nächste Angehörige von Alexandra Cooper zu erreichen. Dies ist ein Notfall. Bitte rufen Sie mich zurück - Chief Wally Flanders, Polizei von Chilmark, auf Martha’s Vineyard. Dies ist dringend - rufen Sie an, sobald Sie diese Nachricht hören. Telefon 508-555- 3044. Danke.«
    Ich kannte Wally seit über zehn Jahren - ich war seit Studienbeginn regelmäßig auf die Insel Martha’s Vineyard gefahren. Wally gehörte ebenso zum örtlichen Inventar wie die Fischerboote und der Gemischtwarenladen.
    Ich griff nach dem Hörer, wählte seine Nummer und fragte mich, warum er eine Freundin oder Verwandte in meiner Wohnung erwartete, statt mich zu verlangen. Als er sich meldete, war
er ganz offensichtlich überrascht, meine Stimme zu hören. »Wo sind Sie denn?« wollte er wissen.
    »In Manhattan, in meiner Wohnung, Chief.«
    »Hören Sie, Alex, hier ist etwas Furchtbares passiert. Entsetzlich. Hat jemand in Ihrem Haus gewohnt, jemand, dem Sie es überlassen haben?«
    »Ja, Wally, eine Freundin von mir ist dort. Es ist schon okay, sie wird dort eine oder zwei Wochen bleiben. Kein Problem, ich habe alles arrangiert.«
    Ich dachte fieberhaft nach, aber Vineyard hatte ich noch nie mit kriminellen Problemen in Verbindung gebracht, von gelegentlichen Einbrüchen mal abgesehen. Die Insel war für mich stets ein Refugium gewesen, eine Welt fernab meines harten Jobs, Vergewaltigungsfälle zu untersuchen und strafrechtlich zu verfolgen. Irgend jemand mußte doch das Kommen oder Gehen eines fremden Menschen im Daggett’s Pond Way bemerkt und auf einen Einbruch geschlossen haben.
    »So einfach ist das nicht, Alex. Ihre Freundin war nicht so lange da, wie Sie dachten. Sie wurde irgendwann gestern nacht erschossen, und meine Leute fanden die Leiche erst vor ein paar Stunden. Sie ist tot, Alex, mausetot.«
    »O Gott! O mein Gott!« sagte ich immer wieder leise. Ich konnte es einfach nicht glauben. Sosehr mir der Umgang mit Gewalt und Mord seit mehr als zehn Jahren vertraut war, die schmale Grenze, die mein Privatleben von meinem Berufsleben trennte, war nie überschritten worden.
    »Alex? Alex? Sind Sie allein?«
    »Ja.«
    »Können Sie jemanden kommen lassen, der Ihnen hilft?«
    Wobei? dachte ich. Was konnte jemand schon tun, außer mich anzustarren, während ich durchdrehte?
    »Verstehen Sie«, fuhr Wally fort, »das große Problem ist doch, daß wir dachten, Sie wären ermordet worden. Daher haben wir versucht, Ihre Familie ausfindig zu machen, um sie zu benachrichtigen. Die Presse glaubt, daß es sich bei der Toten um Sie handelt.«
    »Und wie ist das passiert?« schrie ich ihn an.
    »Na ja, das ist wirklich schlimm. Wir nehmen an, daß Sie - ich meine, daß Ihre Freundin in einem Cabrio mit offenem Verdeck
gefahren ist und von der Staatsstraße auf den Waldweg abbog, der zu Ihrem Haus führt. Jemand muß ihr dort aufgelauert und dann - entschuldigen Sie - einfach einen Schuß abgegeben haben, der sie seitlich am Kopf erwischt hat.«
    Vermutlich konnte Wally es nicht hören, aber ich saß auf dem Boden meines Schlafzimmers und weinte, als er seinen Bericht beendet hatte.
    »Gestern erhielten wir einen Anruf, wir sollten zum Haus der Pattersons fahren, bei Ihnen draußen. Meine Jungs fanden die Leiche - nicht sehr aufschlußreich, so, wie sie aussah. Einen Ausweis hatte sie auch nicht dabei. Sie gaben das Nummernschild durch und erfuhren, daß der Mustang in

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