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Die letzte Eskorte: Roman

Die letzte Eskorte: Roman

Titel: Die letzte Eskorte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Thomas Russell
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erwischt hatte. »Nein, Sir. Saint-Denis ist Erster. Er hält sich aber momentan an Land auf. Ich bin der Zweite, und einen Dritten haben wir leider noch nicht. Ohne Kapitän haben wir keinen einzigen Midshipman, doch ich denke, dass Harts frühere Schützlinge sofort mit Ihnen segeln würden, wenn wir ihnen nur rechtzeitig Bescheid sagen könnten.«
    »Wir brauchen noch Reffer. Vielleicht finden wir welche in Torbay.« Hayden holte seine Taschenuhr hervor und schnippte den Deckel mit dem Daumen auf. Kurz vor Mittag. »Könnten Sie mir sämtliche Seefrachtbriefe, Ladungsverzeichnisse, Rechnungen und die Crewliste in meine Kabine bringen lassen, Mr Archer? Dann brauche ich noch ein Boot, das mich für eine Verabredung zum Dinner an Land bringt. Wissen Sie, wo Leutnant Saint-Denis sich im Augenblick aufhält? Es gibt noch viel zu tun, bevor wir in See stechen.«
    »Childers wird jemanden mitnehmen, der ihn sucht, Kapitän.«
    In Begleitung von Barthe und Franks nahm Hayden die Themis in Augenschein, Deck für Deck. Er überprüfte die Laderäume und die Pulverkammer, warf einen Blick in das Mannschaftsquartier und das Lazarett und vergewisserte sich an Deck, dass die Takelage in Ordnung war. Kurzum, im Hinblick auf die bevorstehende Fahrt wollte Hayden nichts dem Zufall überlassen und prüfte die Fregatte vom Kielraum bis zur Mastspitze. Für Franks, den Bootsmann, war es sichtlich unangenehm, als Hayden schließlich anordnete, dass einige Schoten erneuert werden mussten. Offenbar sah es ganz so aus, als seien weder Franks’ Gehilfen noch die Matrosen ehrlich gewesen, was die erforderlichen Ausbesserungsarbeiten am Rigg betraf. Vielleicht waren Franks’ Leute auch einfach zu nachlässig gewesen, da sie wussten, dass der Bootsmann nicht mehr gut aufentern konnte.
    Als die Arbeiten nach einigen Stunden abgeschlossen waren, begab sich Hayden in die Kapitänskajüte, musste jedoch feststellen, dass sie bereits besetzt war. Zumindest sah er das Gepäck und die Habseligkeiten eines anderen Mannes.
    »Wie es scheint, Mr Archer, wohnt bereits jemand in meiner Kabine.«
    »Ja, Saint-Denis, Sir. Ich sage seinem Diener gleich, dass die Sachen weggeschafft werden müssen. Bitte um Entschuldigung, Mr Hayden.«
    » Mister Hayden sollte fortan mit Kapitän angesprochen werden, Mr Archer«, rief Barthe ihm eindringlich in Erinnerung.
    »Gewiss«, erwiderte Archer schnell. »Das wird nicht wieder vorkommen.«
    »Kein Grund zur Sorge, Mr Archer.« Hayden musste lachen. »Ich habe mich ja selbst noch nicht an die neue Anrede gewöhnt.«
    Kajütsdiener schafften das Gepäck des Ersten Leutnants fort, sodass Hayden kurz darauf in einer leeren Kabine auf und ab schritt. In diesem Moment betrat Perseverance Gilhooly, Haydens Schreiber während der letzten Fahrt, die Kabine und brachte zwei Matrosen mit, die ein kleines Schreibpult trugen.
    »Gilhooly!«, begrüßte Hayden den Jungen erfreut, den alle Perse nannten. »Bist du bereit, Sekretär des Kapitäns zu werden? Genauer gesagt Sekretär des stellvertretenden Kapitäns?«
    »Dann soll es mir recht sein, stellvertretender Sekretär zu werden, wenn die Vorschriften es so verlangen. Ich freue mich, dass Sie wieder an Bord sind, Sir.«
    »Danke. Ich muss einen ganzen Stapel Papiere durchsehen und möchte gleich damit beginnen. Gibt es hier Stühle ...? Ah, da sind ja welche.« Im selben Moment brachten die beiden Matrosen die Stühle herein.
    Auch Barthes Gehilfe zwängte sich hinter den Matrosen in die Kabine und drückte dem Master ein ledergebundenes Buch in die Hand.
    Barthe hielt das Buch hoch. »Hafenlogbuch, wenn’s genehm ist, Kapitän.« Er legte das Buch auf Haydens Schreibtisch.
    »Wir sollten ein Auge darauf haben, Mr Barthe«, sagte Hayden in Anspielung auf die letzte Fahrt. »Ich möchte nicht, dass es verloren geht.«
    »Ich glaube nicht, dass wir im Augenblick Diebe an Bord haben. Übrigens habe ich nie erfahren, wie mein Logbuch plötzlich während der Verhandlung vor dem Kriegsgericht auftauchte ...«
    »Das ist auch mir schleierhaft«, sagte Hayden und schlug das Logbuch auf, weil er dem Master nicht in die Augen sehen konnte. Denn Hayden hatte es so eingefädelt, dass das gestohlene Logbuch auf illegale Weise wiederbeschafft wurde, doch das sollte niemand wissen. Wie beiläufig blätterte Hayden jetzt in dem Buch, hielt dann aber inne, als sein Blick auf eine Seite fiel. Fast erschrocken schaute er auf zu dem Master, dessen Miene mit einem Mal verkniffen

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