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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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geflügelten Wesen seiner Art.
    Nachdem die beiden daronischen Raumpiraten vor ihren Rettungskapseln standen, wurden sie umgehend von jeweils zwei Sicherheitsleuten des GSD nach eventuell vorhandenen Waffen untersucht und als diese Leibes-Visitation zur Zufriedenheit der Cromatiner negativ ausgefallen war, führten die GSD-Leute ihre „feindlichen Gäste“ vor die Abordnung des Commanders. Vitary, der vorsorglich noch zwei Sprachwandler mitgebracht hatte, trat ein paar Schritte vor und hängte den beiden diese Geräte um ihre dünnen Hälse. Dann aber ergriff Satury das Wort und er konnte dabei sicher sein, dass seine „Gäste“ auch jedes Einzelne davon verstanden, denn auch er und die anderen Mitglieder seines „Empfangskomitees“, wie auch der tauranische Botschafter und sein Begleiter natürlich, trugen je ein solches Gerät.
    „Ich bin Commander Satury Itjac, oberster Kommandant des schweren cromatinischen Raumkreuzers ‚Omikron‘!“ Bei diesen Worten setzte er, ohne es eigentlich zu wollen, eine recht grimmig wirkende Miene auf, obwohl er ja eigentlich wissen musste, dass diese Wesen seinen, für seine Spezies recht seltenen Gesichtsausdruck absolut nicht interpretieren konnten. Es gab ihm scheinbar aber irgendwie ein besseres Gefühl dafür, in dem Moment auch die richtigen Worte diesen Piraten des Weltalls gegenüber zu finden. Mit einer harschen Frage setzte er dann auch erst einmal fort: „Wer von euch beiden ist denn nun dieser Kapitän Do?!“
    Als die beiden bis dahin stillstehenden Daroner auf Grund von Saturys Sprachwandler hörten, wer denn da eigentlich vor ihnen steht, warfen sie sich erst einmal ganz plötzlich und unerwartet ehrfurchtsvoll mit all ihren vier Gliedmaßen auf den Hallenboden, dass es nur so schepperte! Da ja bekanntlich die Arme und Beine, ebenso wie der Rest der Körper von Insekten, und Tauraner wie Daroner waren ja nun mal welche, mit einem harten Chitinpanzer umhüllt waren (so etwas wie Kleidung schienen die Bewohner des Planeten Daros allesamt nicht zu kennen) und außerdem der Fußboden der Raumtransporterhalle aus einer metallischen Legierung bestand, hörte es sich an, als ob jemand einen Haufen versteinerter Knochen aus großer Höhe auf eine Metallplatte warf. Schließlich aber antwortete der rechts vor Satury niederkniende Daroner.
    „Großer und mächtiger Anführer der Wesen des Planeten Croma, der du dieses mächtigste Kampfschiff des Universums befehligst! – Ich bin Do, der unwürdige und missratene daronische Befehlshaber des nichtsnutzigen Raumschiffes ‚Mino‘, und dies hier ist mein noch unwürdigerer und missratenerer leiblicher Bruder Mi, der unfähige und niederträchtige Befehlshaber des zuerst zerstörten schändlichen Raumschiffes ‚Kado‘! – Wir erwarten beide, zutiefst beschämt über unseren ruchlosen und ungerechtfertigten Angriff auf dein mächtiges Schlachtschiff, eine harte und gerechte Bestrafung! – Aber bitte, töte uns nicht!! Wir werden uns auch unserer Flügel entledigen und dir zu all deinen Lebzeiten untertänigste Diener sein!“
    Satury indes war perplex und brachte vorerst kein einziges Wort heraus! Den anderen Cromatinern ringsum erging es nicht besser und sie schauten sich alle nur fragend und mit ungläubig dreinschauenden Gesichtern an. – Was waren das denn nun auf einmal für seltsame Worte aus dem Munde, beziehungsweise aus den Sprachwerkzeugen dieses insektoiden Raumpiraten?! – An Bord seines Raumschiffes klang das aber noch ganz anders! – Als unwürdig, missraten, nichtsnutzig, unfähig, niederträchtig und schändlich bezeichnete er plötzlich sich und seinen Bruder! Er, der er eben noch von seinem Raumschiff aus kriegerische Parolen in die Welt setzte, um andere Raumschiffe auszurauben, kniete auf einmal wie ein winselnder Hund vor dem Commander, bettelte ihn wie in Todesangst um Gnade und Vergebung an und wollte ihm wie ein leiblicher Sklave dienen! – Also, so etwas war Satury noch nie vorgekommen, noch nicht einmal bei den Menschen, deren Volk der Maya ihn ja sogar als Gott Kukulcán verehrte! So zutiefst vor ihm erniedrigt hatte sich bisher noch kein einziges Wesen!
    Er wusste auch erst einmal überhaupt nicht, wie er auf diese, ihm und all den anderen Cromatinern so völlig unbekannte Art der absoluten persönlichen Erniedrigung angemessen reagieren sollte? – Vor allem, was bezweckte eigentlich dieser Daroner mit seiner totalen Unterwürfigkeit ihm gegenüber? War diese Unterwürfigkeit von ihm

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