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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Nacht war dunkel. Von irgendwoher drang das schaurige Heulen eines Coyoten. Der Wind trieb den Staub und auch Sand hoch.
    Beides wehte er als lange Fahnen durch den verlassenen Ort.
    »Du weißt, was du getan hast, Barry?« drang es dumpf unter einer Maske hervor.
    Barry war der Mann im Pentagramm. Er hob den Kopf. Bleich schimmerte sein Gesicht. Es war schweißüberströmt, die Angst hielt den Mann wie mit unsichtbaren Krallen fest.
    »Ich habe nichts Unrechtes getan!« flüsterte er rauh.
    »O doch. Du hast uns verraten und mit einem anderen über den Dämon gesprochen. Der Herrscher auf dem Knochenthron verlangt Genugtuung. Er will auch deine Seele haben, Barry!«
    »Nein!« keuchte Barry. »Nein, nicht!« Er hob die Arme und legte flehend die Hände gegeneinander.
    Die Männer lachten nur. Für sie war Barrys Tod eine beschlossene Sache.
    Obwohl sie einmal seine Freunde gewesen waren, kannten sie jetzt keine Gnade. Barry hatte die Gesetze des magischen Zirkels mißachtet. Der Spuk wollte seinen Tod.
    »Das Lasso!« befahl der Anführer.
    Man sah die Bewegung kaum. Plötzlich wirbelte die Schlinge durch die Luft und senkte sich mit tödlicher Genauigkeit über den bedauernswerten Barry.
    Der wollte noch ausweichen, er schaffte es nicht, das Lasso fiel über ihn und wurde straff gezogen, als es sich in Höhe seiner Ellenbogen befand.
    Barry stöhnte auf, ein Zug am Lasso, und er lag auf dem Boden.
    »Komm hoch!«
    Barry weigerte sich.
    »Okay, Junge, dann nicht. Sterben wirst du so oder so!« Einer der Kerle schnippte mit den Fingern.
    Das Zeichen!
    Barry spürte den harten Ruck in den Armen, dann wurde er von zwei Leuten über den Boden geschleift.
    Das war kein Vergnügen. Denn die kalifornische Muttererde war steinig und von zahlreichen Furchen durchzogen, sowie mit dürrem, widerstandsfähigen Gras bewachsen, dessen Kanten so scharf waren, daß sie die Haut ritzten wie Messer.
    Staub wölkte auf, als die Männer den Gefesselten über den Boden zerrten. Sie passierten die alten, verfallenen Gebäude der Geisterstadt, ließen die Kirche links liegen, gingen am Stiefelhügel vorbei und erreichten den Abhang, der hinunter zum Ufer des Flusses führte.
    Dort hielten sie ein.
    Zehn Augen starrten auf Barry Calw.
    »Hast du noch etwas zu sagen?« wurde er gefragt.
    Barry hob den Kopf. Selbst bei diesen Lichtverhältnissen war zu sehen, welch ein zerschundenes Gesicht er hatte. Die Tortur war verdammt schmerzhaft gewesen.
    »Ich…«, keuchte Barry, »ich möchte noch etwas sagen!«
    »Und was?«
    »Fahrt zur Hölle, ihr verdammten Hundesöhne. Der Teufel soll euch schmoren, und die Rache der Finsternis soll euch treffen wie ein alles vernichtender Schwerthieb!«
    Jetzt lachten die anderen. »Damit wirst du wohl kein Glück haben, Barry. Die Rache der Finsternis trifft nämlich dich allein! Los, packt ihn!«
    Zwei Gestalten beugten sich vor. Ein anderer löste das Lasso.
    Noch einmal sammelte Barry sämtliche Kräfte. Er versuchte sich zu wehren, doch gegen die Kraft dieser Männer kam er nicht an.
    Sie stellten ihn auf die Füße und drehten ihn herum, so daß er auf den schäumenden Fluß schauen konnte.
    Das Wasser sah wild und irgendwie romantisch aus. Die Strömung peitschte es über kleine Felsen und Klippen, Gischt sprühte bis an beide Uferseiten, winzige Tropfen glitzerten, und auf den Wellen ritten helle Schaumkämme.
    Dieser Fluß war bei Wildwasserfahrern beliebt, aber nur ein Teilstück von ihm, der andere war die Hölle.
    Nicht nur das Wasser, sondern auch die beiden Ufer.
    Hier lauerte der tückische Treibsand, dem bereits manche Männer zum Opfer gefallen waren.
    Und auch Barry sollte hier sterben.
    Man ließ ihn los, dafür traten die Männer jetzt hinter ihn. Alle fünf nahmen Aufstellung.
    »Weg mit ihm!« peitschte die Stimme des Anführers.
    Barry bekam einen harten Stoß ins Kreuz. Er wurde nach vorn katapultiert, riß die Arme hoch, um sein Gleichgewicht noch zu halten, doch der Hieb war zu hart.
    Barry rutschte ab.
    In einer Wolke von Staub glitt er den Hang hinunter, versuchte sich noch an kargen Büschen festzuklammern, aber diese Vegetation fand im Boden keinen richtigen Halt. Barry rutschte weiter, während die fünf Maskierten ihn vom Rand der Böschung beobachteten.
    Dem Mann gelang es noch, sich zu drehen, so daß er nicht mit dem Kopf zuerst in den Treibsand stieß, sondern mit den Füßen.
    Sofort sackte er bis über die Knie ein.
    Der Sand war eine tödliche Falle. Nie hatte er ein

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