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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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anderen Bereitschaftsdienste durch die Ausrufung der dritten Alarmstufe, seine Verstärkung erhielt. „Sie beschleunigen äußerst stark und nehmen direkten Kollisionskurs auf unser Schiff! Einschlag in dreizehn Katunen!!“
    Jetzt kam Satury leicht ins Schwitzen! „Borac, Ausweichmanöver A3!!“, wies er den diensthabenden Steuerungsoffizier hastig an. „Und du, Panury, deine Leute sollen mit den Negatronenkanonen das Objekt anvisieren und auf meinen Feuerbefehl warten!“, richtete er anschließend seine Aufmerksamkeit auf die Gruppe der inzwischen ebenfalls verstärkten GSD-Offiziere, welche die Waffenkonsolen bedienten.
    „Achtung, Commander, gleich ist es soweit!“, rief Esrun schon wieder dazwischen. „Einschlag in genau drei Katunen ab – jetzt!!“
    Satury kaute vor inzwischen deutlich sichtbarer Erregung und innerlicher Anspannung auf der Lippe! In Gedanken zählte er die Katunen selber vor sich hin, welche nur null Komma fünf vier unserer heutigen irdischen Sekunden entsprachen! Plötzlich aber sprang er von seinem Kommando-Sessel auf und schrie: „Panury! – Feuer!!!“
    Eins Komma acht Kilometer vor der „Omikron“ trafen die alles vernichtenden Strahlenpakete der negativ geladenen Protonen das doppelt-kegelförmige Raumschiff der daronischen Raumpiraten genau in der Mitte, sozusagen an seinem „Äquator“, und zerstörten es in einem gewaltigen Lichtblitz, größer, gewaltiger und gleißender, als es jemals Atomexplosionen verursachen könnten!! Die daraus resultierende Druckwelle, welche durch diese sogenannte „Annihilation“, der Verschmelzung von Materie und Antimaterie zu reinster Energie, ausgelöst wurde, war unvorstellbar!! Die „Omikron“ ward hin und her gerissen von den sich gleichförmig im Raum ausbreitenden Schockwellen dieser einzigartigen und in ihren Dimensionen heutzutage noch unbekannten, gewaltigen Materievernichtung!!
    Botschafter Xi, der sich zwar auf einem eigens für ihn angefertigten Sitz aufgehalten, aber trotz mehrfacher Belehrungen durch den Commander nicht darauf angeschnallt hatte, wurde mehrmals bis nach vorn an den großen Hauptbildschirm und zurück geschleudert! Mit seinen zarten, libellenartigen Flügeln versuchte er jedenfalls anschließend irgendwie weich zu landen. Der Raum der Kommandozentrale bot ihm dafür genügend Platz und letztlich, unter dem Beifall mehrerer Astronauten, schaffte er es auch. Diese Beifall zollenden und dadurch abgelenkten cromatinischen Astronauten allerdings waren durch den plötzlichen und unerwartet gewaltigen Anstieg des Photonenausstoßes bei dieser quantenatomaren Explosion dermaßen geblendet, dass sie minutenlang nichts mehr sehen konnten!
    „Gibt es Schäden an oder auch auf unserem Schiff?“, wollte Satury natürlich gleich als erstes wissen. Die Sicherheit aller mitreisenden Cromatiner lag ihm sehr am Herzen.
    „Struktureller Art bis jetzt noch nicht!“, antwortete Jupic, der an seinem Computer die Systeme der „Omikron“ ständig überwachte. „Aber unser Professor für Medizin meldet mir soeben mindestens zwanzig leicht- oder schwerverletzte Personen, die von allen möglichen Ebenen bei ihm in der Abteilung eintreffen! – Wahrscheinlich wieder einmal solche Unbelehrbaren, die sich nicht rechtzeitig angeschnallt hatten?“ Dabei fielen seine von Ironie durchsetzten Blicke, wie auch die des Commanders, auf den hastig zu seinem Sitz im wahrsten Sinne des Wortes „zurückkrabbelnden“ tauranischen Botschafter, der davon natürlich nichts merkte, doch diese reichlich seltsame Fortbewegungsart belustigte mindestens die Hälfte aller in der Kommandozentrale anwesenden Astronauten.
    „Commander!“, riefen Janduc und Esrun fast gleichzeitig von ihrem Radarpult aus, doch danach sprach nur noch der Hauptoffizier weiter. „Commander, kurz nach dem Beginn des Beschleunigungsvorganges des daronischen Piratenschiffes setzte sich leider auch diesmal wieder ein kleiner kugelförmiger Körper vom Zielobjekt ab, besetzt mit nur einer einzigen insektoiden Lebensform!“
    „Diese kleinformatigen Kugeln, verehrte cromatinische Astronauten“, piepste es auf einmal aus dem Sprachwandler des Botschafters, der sich inzwischen auf seinem Sitz niedergelassen und sogar vorschriftsmäßig angeschnallt hatte, „sind Rettungskapseln für Schiffskapitäne, wie sie von allen Daronern verwendet werden.“
    „Aha!“, machte Satury mit wahrlich staunendem Gesicht. „Und wieso gibt es da nur eine solche Kapsel? Auf diesen

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