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Die letzte Generation

Die letzte Generation

Titel: Die letzte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Haltepunkten auf dem glatten, ovalen Rumpf des Unterseebootes suchten, In wenigen Minuten war das Schiff dicht gegen die Wand des Stützpunktes gepreßt, die beiden Eintrittspforten waren zusammengeschlossen worden und bewegten den Rumpf des Unterseeboots weiter vorwärts bis an das Ende einer riesigen hohlen Schraube. Dann kam das Signal, daß der Druck ausgeglichen sei, die Klammern wurden gelöst und der Weg in das Tiefseelaboratorium Nummer Eins stand offen.
    Jan fand Professor Sullivan in einem kleinen, unordentlichen Raum, der als Büro, Werkstatt und Laboratorium zugleich zu dienen schien. Der Forscher spähte durch ein Mikroskop in etwas hinein, was wie eine kleine Bombe aussah. Wahrscheinlich war es eine Druckkapsel, die irgendein Tiefseelebewesen enthielt, das noch glücklich unter seinem normalen Quadratzentimetertonnengewicht umherschwamm.
    „Nun“, sagte Sullivan und blickte von dem Okular auf, „wie geht es Rupert? Und was können wir für Sie tun?“
    „Rupert geht es gut“, erwiderte Jan. „Er läßt bestens grüßen und sagt, er würde Sie gern besuchen, wenn er nicht fürchtete, hier an Platzangst zu erkranken.“
    „Dann würde er sich hier unten etwas unglücklich fühlen, wenn fünftausend Meter Wasser über ihm sind. Macht es Ihnen übrigens nichts aus?“
    Jan zuckte die Schultern. „Nicht mehr, als wenn ich in einem Stratosphärenflugzeug bin. Wenn irgend etwas schiefginge, wäre das Ergebnis in beiden Fällen das gleiche.“
    „Das ist ein vernünftiger Standpunkt, aber es ist erstaunlich, wie wenige Menschen es so ansehen.“ Sullivan spielte an den Schaltern seines Mikroskopes, dann warf er Jan einen forschenden Blick zu.
    „Es wird mir eine große Freude sein, Sie herumzuführen“, sagte er, „aber ich muß gestehen: Ich war etwas überrascht, als Rupert mir Ihre Bitte vortrug. Ich konnte nicht begreifen, warum einer von euch Weltraumfahrern sich für unsere Arbeit interessieren sollte. Gehen Sie nicht nach der falschen Richtung?“ Er lachte belustigt. „Persönlich habe ich nie begriffen, warum Sie es so eilig hatten, in den Weltraum hinauszukommen. Es wird noch Jahrhunderte dauern, bis wir in den Ozeanen alles fein säuberlich aufgezeichnet und rubriziert haben.“
    Jan holte tief Luft. Er war froh, daß Sullivan das Thema selbst angeschnitten hatte, denn dadurch wurde seine Aufgabe sehr erleichtert. Trotz jenes Witzes hatten der Fisch forscher und er vieles gemeinsam. Es dürfte nicht zu schwierig sein, eine Brücke zu bauen und sich Sullivans Anteilnahme und Hilfe zu sichern. Sullivan war ein phantasievoller Mann, sonst wäre er nie in diese Unterwasserwelt eingedrungen. Aber Jan würde vorsichtig sein müssen, denn die Bitte, die er vorbringen wollte, war, gelinde gesagt, etwas unüblich.
    Aber ein Umstand beruhigte ihn. Selbst wenn Sullivan sich weigern sollte, gemeinsame Sache mit ihm zu machen, so würde er doch sicherlich Jans Geheimnis wahren. Und hier in diesem stillen kleinen Büro auf dem Grunde des Pazifiks schien keine Gefahr zu bestehen, daß die Overlords, so seltsame Kräfte sie auch besitzen mochten, ihrer Unterhaltung zuhören konnten.
    „Professor Sullivan“, begann er, „wenn Sie sich für den Ozean interessieren, die Overlords Ihnen aber verböten, sich ihm zu nähern – was für ein Gefühl würden Sie dann haben?“
    „Ich würde zweifellos äußerst ärgerlich sein.“
    „Davon bin ich überzeugt. Und angenommen, Sie hätten eines Tages eine Möglichkeit, Ihr Ziel zu erreichen, ohne daß die Overlords es wüßten – was würden Sie dann tun? Würden Sie die Gelegenheit ergreifen?“
    „Natürlich. Und ich würde später dafür eintreten.“
    Nun habe ich ihn in der Hand, dachte Jan. Jetzt kann er nicht zurück – falls er nicht vor den Overlords Angst hat. Und ich bezweifle, daß Sullivan vor irgend etwas Angst hat. Jan beugte sich über den hochbeladenen Tisch und schickte sich an, seinen Fall vorzutragen.
    Professor Sullivan war kein Narr. Ehe Jan sprechen konnte, schürzten sich seine Lippen zu einem sarkastischen Lächeln. „Also darauf läuft es hinaus?“ sagte er langsam. „Sehr, sehr interessant! Jetzt schießen Sie los und sagen Sie mir, wobei ich Ihnen helfen soll.“
    Ein früheres Zeitalter hätte die Arbeiten Professor Sullivans als kostspieligen Luxus angesehen. Seine Arbeiten kosteten so viel wie ein kleiner Krieg. Tatsächlich konnte er mit einem General verglichen werden, der einen ständigen Kampf gegen einen nie

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