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Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Generation: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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damit zusammen, aber ich glaube nicht, dass Sie der Wahrheit jemals wesentlich näher kommen werden. In der Geschichte hat es immer wieder Menschen mit unerklärlichen Kräften gegeben, die offenbar Raum und Zeit durchdringen konnten. Sie haben diese Kräfte nie verstanden. Ihre Erklärungsversuche waren fast ausnahmslos Unsinn. Ich weiß es – ich habe genug darüber gelesen.
    Aber es gibt eine Analogie, die ... sagen wir, eindrucksvoll und hilfreich ist. Sie wird immer wieder in Ihrer Literatur erwähnt. Stellen Sie sich vor, dass der Geist jedes Menschen eine vom Meer umgebene Insel ist. Jeder erscheint isoliert, aber in Wirklichkeit sind alle durch das Fundament verbunden, dem sie entspringen. Wenn der Ozean verschwinden würde, wäre es das Ende der Inseln. Alle wären Teil eines Kontinents, und sie hätten ihre Individualität verloren.
    Telepathie, wie Sie es genannt haben, ist etwas Ähnliches. Unter angemessenen Umständen können die Gedankenwelten einiger Menschen miteinander verschmelzen und ihren Inhalt austauschen. Sie nehmen die Erinnerung an dieses Erlebnis mit, wenn sie wieder isoliert sind. In der höchsten Form ist diese Kraft nicht den gewöhnlichen Begrenzungen durch Zeit und Raum unterworfen. Daher konnte Jean aus dem Wissen ihres ungeborenen Sohnes schöpfen.«
    Ein langes Schweigen folgte, während George mit diesen verblüffenden Gedanken rang. Allmählich nahm die Idee klarere Formen an. Es war eine unglaubliche Idee, aber sie hatte ihre eigene Logik. Und sie erklärte – sofern dieses Wort auf etwas derart Unfassbares anwendbar war – alles, was seit jenem Abend in Rupert Boyces Hause geschehen war. Sie erklärte auch, wie er jetzt erkannte, Jeans kontinuierliche Neugier bezüglich des Übernatürlichen.
    »Wodurch wurde es in Gang gesetzt?«, fragte George. »Und wohin wird es führen?«
    »Das können wir nicht beantworten. Aber es gibt viele intelligente Spezies im Universum, und einige von ihnen haben diese Kräfte entdeckt, lange bevor Sie – oder wir – auf dem Schauplatz erschienen. Sie haben darauf gewartet, dass Sie sich ihnen anschließen, und jetzt ist diese Zeit gekommen.«
    »Und wann kommt Ihr Auftritt?«
    »Wahrscheinlich haben Sie, wie die meisten Menschen, uns immer als Ihre Herren und Meister betrachtet. Das stimmt nicht. Wir sind nie mehr als Hüter gewesen, die eine Pflicht erfüllt haben, die uns von ... oben auferlegt wurde. Diese Pflicht ist schwer zu erklären. Am besten stellen Sie sich vor, wir wären Hebammen, die einer schwierigen Geburt beiwohnen. Wir helfen, etwas Neues und Wundervolles zur Welt zu bringen.«
    Rashaverak zögerte. Einen Augenblick schien es, als würden ihm die Worte fehlen. »Ja, wir sind die Hebammen. Aber wir selbst sind unfruchtbar.«
    In diesem Augenblick wusste George, dass er Zeuge einer Tragödie war, die seine eigene übertraf. Es war unglaublich  – und doch irgendwie gerecht. Trotz all ihrer Kräfte und ihrer Macht waren die Overlords in einer evolutionären Sackgasse gefangen. Sie waren eine große, edle Zivilisation, in fast jeder Hinsicht der Menschheit überlegen, und doch hatten sie keine Zukunft und waren sich dessen bewusst. Angesichts dieser Tragödie erschienen George seine eigenen Probleme plötzlich banal.
    »Jetzt weiß ich«, sagte er, »warum Sie Jeffrey beobachtet haben. Er war das Versuchskaninchen bei diesem Experiment.«
    »Sehr richtig, obwohl das Experiment außerhalb unserer Kontrolle lag. Wir haben es nicht initiiert, wir haben nur versucht, es zu beobachten. Wir haben uns nicht eingemischt, außer wenn wir es mussten.«
    Ja, dachte George, die Flutwelle. Man dürfte nicht zulassen, dass ein wertvolles Exemplar zerstört wurde. Dann schämte er sich seiner selbst. Eine solche Bitterkeit war unwürdig.
    »Ich habe nur noch eine weitere Frage«, sagte er. »Was sollen wir mit unseren Kindern machen?«
    »Freuen Sie sich an ihnen, solange Sie können«, erwiderte Rashaverak sanft, »Sie werden Ihnen nicht lange gehören.«
    Das war ein Rat, den man allen Eltern zu jeder Zeit hätte geben können, aber jetzt lag darin eine ungeahnte, grauenvolle Drohung.

19
    E s kam die Zeit, als die Welt von Jeffreys Träumen nicht mehr deutlich von seinem Alltagsleben getrennt war. Er ging nicht mehr zur Schule, und auch für Jean und George änderten sich die Lebensgewohnheiten, wie es bald in der ganzen Welt geschehen würde.
    Sie gingen all ihren Freunden aus dem Weg, als wäre ihnen schon jetzt bewusst, dass

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