Die letzten Gerechten: Roman (German Edition)
hässlichen. Der praktische Nutzen, den mir die Ilias mit ihren Schilderungen der Gewaltsamkeiten bot, ist offenkundig. Das Internet im Allgemeinen und YouTube im Besonderen ermöglichten es mir, die Schreie und Rufe von Männern mitten im Kampf in Afghanistan oder im Irak zu hören. Dort fand ich auch Aufzeichnungen der Verleumdungen, die Saddam Hussein während der Versammlung der Baath-Partei im Bahr 1979 gegen seine zukünftigen Widersacher vorbrachte; dieses Material diente mir für Boscos ähnliche Strategie bei dem Kongress in Chartres.
Die Idee für die Klephts (auch Kleften genannt) stammt aus John Keegans kurzer, aber präziser Darstellung dieser so eindrucksvoll unheldenhaften griechischen Banditen, die sich in seiner History of Warfare (dt. Die Kultur des Krieges ) findet. Die detaillierte Schilderung der Operation an Vague Henri lehnt sich eng an den Bericht des Chirurgen John Bradmore an, den er über seine erfolgreich durchgeführte Entfernung eines Pfeils aus dem Gesicht des fünfzehnjährigen Prinzen Henry (dem späteren König HeinrichV.) im Jahre 1403 schrieb. Wer die potenziell große Körperkraft oder taktischen Fähigkeiten von Jugendlichen anzweifelt, sollte den Bericht der Feldzüge des jugendlichen Heinrich lesen, wobei zu beachten ist, dass er seine entsetzliche Wunde im Gesicht schon frühzeitig während der Schlacht von Shrewsbury erhielt, dennoch aber den ganzen restlichen Tag lang im Nahkampf weiterkämpfte und am Abend einen Kavallerieangriff anführte, der den Ausgang der Schlacht maßgeblich beeinflusste.
Die erschütternde Beschreibung der Hungersnöte der Folk, die vorzulesen Arbell von Cale gezwungen wird, stammt aus A View of the Present State of Ireland von Edmund Spenser, dem Autor von Fairie Queene. Spenser ist dabei nicht nur die furchtbare Klarheit der Darstellung zuzuschreiben, denn solche Klarheit konnte von einem Mann erwartet werden, der allgemein als einer der größten englischen Dichter gilt, sondern auch die Sichtweise, dass Massenmord durch Aushungern die einzige Lösung für das Problem Irlands bot. Wer glaubt, dass es nicht möglich sei, entsetzliche Gedanken in schönstem Stil auszudrücken, sollte den vollen Text lesen. Die Annahme, dass ein so schädlicher Mensch wie Hitler, der ein ausgesprochen untalentierter Maler war, definitionsgemäß niemals ein großer Künstler hätte werden können, muss sich mit dieser wenig bekannten Arbeit Spensers konfrontieren lassen.
Cales Idee eines Konzentrationslagers, in dem er seine Gegner von der Unterstützung durch die einheimische Bevölkerung abschneiden könne, wurde während des Burenkriegs zum ersten Mal ausgeführt– mit denselben, zugegebenermaßen unbeabsichtigten Konsequenzen.
Mein Dank gilt auch Nick Lowndes vom Verlag Penguin und Mark Handsley für ihre Mitarbeit bei der Vorbereitung des Textes. Wie immer geht mein Dank an Alexandra Hoffman und meinen Literaturagenten Anthony Goff. Anna Swan las das Manuskript mit scharfem Blick. Ich bin Kate Burton (geborene Brotherhood) zu tiefem Dank verpflichtet, die das Buch in so viele Sprachen brachte.
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