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Die Letzten ihrer Art 01 - Der letzte Elf

Die Letzten ihrer Art 01 - Der letzte Elf

Titel: Die Letzten ihrer Art 01 - Der letzte Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvana de Mari
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Zeit, ihnen zu befehlen, sie sollten alles wieder herausrücken und hierlassen. Durch die Gittertore aufgehalten und vom Labyrinth in die Irre geleitet, waren die Soldaten des Richters nun doch endlich nachgekommen. Sie hatten nicht begriffen, welchen Zeichen sie folgen mussten, aber sie hatten den Vorteil der großen Zahl. Sie waren genug, um in alle Richtungen auszuschwärmen, allen Verzweigungen zu folgen, und so hatten schließlich einige von ihnen den richtigen Weg ausfindig gemacht.
    Sie begannen eben, in den tiefer gelegenen Teil der Höhle vorzudringen, aber noch waren sie nicht zu sehen. Die Säule als Wendeltreppe nutzend, kletterten die vier nach oben, Yorsch als Erster und Meliloto als Letzter. Palladio hatte die Rüstung abgelegt und diesmal blieb er nirgendwo stecken. In einem Farngebüsch dicht beim Fluss kamen sie heraus. Sie waren im Süden der Stadt. Der Dogon führte Hochwasser und jenseits der Uferböschung lag der Palast des Richters. Die Wachsoldaten erblickten sie und legten mit ihren Bögen auf sie an, aber Meliloto und Palladio gelang es, den Eindruck zu erwecken, sie hätten die beiden Flüchtlinge schon gefangen genommen. Es sah wirklich so aus, als würden sie sie abführen. Sie stiegen die Böschung hinauf und gingen in Richtung Palast: Yorsch und Robi in der Mitte, die Hände auf dem Rücken, als ob sie gefesselt wären, die Soldaten zu beiden Seiten, wirklich wie zwei Gefangene und ihre Wächter. Robi tat so, als stürzte sie, und nutzte die Gelegenheit, ein paar Steine aufzulesen. Yorsch hatte Bogen und Schwert bei sich. Er versuchte, sie in den Falten seines langen Gewands zu verbergen. Er hatte die Hände auf dem Rücken, und alles ging gut, bis die Feinde vor sie hintraten. Als die ersten Verfolger im Kiesbett des Flusses zwischen den Farnpflanzen hinter ihnen auftauchten, flog die Täuschung auf. Im Bruchteil einer Sekunde, bevor die ersten Pfeile schwirrten, rannten Meliloto und Palladio los; das war schlau gewesen, denn alle stürzten sich nun auf die beiden Jugendlichen und ihnen lief keiner nach. Sie waren unglaublich flink, auch Palladio, trotz seiner Fässchenfigur. Yorsch betrachtete diese Flucht nicht als Verrat, sondern vielmehr als eine Befreiung. Jetzt brauchte er sich um die beiden Flüchtlinge keine Gedanken mehr zu machen, und auch nicht um ihre Familien, denn irgendwie würden sie alleine zurechtkommen. Also brauchte er es nur mit den acht Soldaten aufzunehmen, die er vor sich hatte, den sechsen auf dem Dach, mit der unbestimmten Zahl, die er hinter sich hatte, dann müsste er sich um die vier berittenen Soldaten kümmern, die die Straße versperrten, das große Tor hinter sich lassen, sein noch namenloses Pferd suchen, in der Hoffnung, es dort wiederzufinden, wo er es hatte stehen lassen. Diesmal konnte er nicht den Fluss als Fluchtweg benutzen, weil Robi nicht schwimmen konnte und auf jeden Fall für das kalte Wasser zu klein und zart war, aber irgendwie würden sie es schon schaffen. Er hatte keine Angst. Nicht mit seinem Schwert in der Hand. Er beugte sich über Robi, um ihr zu sagen, sie solle keine Angst haben. Die Kleine hatte eine echte Schleuder in der Hand und versuchte zu zielen. Sie nickte überzeugt, ohne den Blick von ihrem Ziel abzuwenden.
    Um ein Haar wäre sie von einem Pfeil getroffen worden. Yorsch fuhr mit der Hand an sein Schwert. Helle Wut überkam ihn angesichts dieser schwer bewaffneten und gerüsteten Soldaten, die ihre Pfeile auf zwei arme Geschöpfe richteten, die niemandem etwas zuleide getan hatten und nur wegwollten. Die Wut schwoll an und wurde zum Sturm. Heftiger Wind erhob sich und blies den Soldaten ins Gesicht. Die Augen voller Staub, konnten sie nicht zielen, und die wenigen Pfeile, die sie verschossen, wurden von den Luftwirbeln zu Boden geworfen, bevor sie ihr Ziel erreichten. Die Pferde scheuten und warfen ihre Reiter ab. Yorsch gelang es, mit einem der Tiere Verbindung aufzunehmen, mit der großen, schwarzen Stute, die ihnen am nächsten stand. Er erzählte ihr von Freiheit und goldenen Bohnen. Er erschuf in ihrem Inneren das Bild von Zaumzeug, das abgenommen wird. Die Stute war lange unschlüssig und verdutzt, dann kam sie langsam näher. Eine Gruppe von Soldaten umringte die Flüchtlinge, es waren drei groß gewachsene junge Männer, bewaffnet mit Schwertern, soliden Militärschwertern aus gediegenem Stahl. Yorschs Schwert leuchtete von innen. Beim Zusammenprall mit seiner Klinge zerbrachen die anderen Schwerter und fielen in

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