Die letzten Tage
bevor Sakera aufstand und hinter die Theke ging, um die Drinks für sie beide zu mixen.
Mit zwei Trojanischen Pferden in der Hand kam sie zurück zum Tisch. Zetoras nahm einen Schluck und lehnte sich entspannt zurück.
„Verrätst du mir heute, was ich hier trinke?“
Sie lachte und streckte ihm ihre Zunge entgegen.
„Keine Chance.“
„Irgendwann krieg ich das schon aus dir raus.“
„Und dann kommst du nie wieder, weil du dir den Drink zu Hause selbst mixen kannst. Ich verliere doch nicht meinen Lieblingskunden.“
„Mach dir da mal keine Sorgen. Zu Hause müsste ich den Drink selber mischen und auch noch bezahlen.“
„Ach, du bist wegen der kostenlosen Getränke hier. Wenn das so ist…“
Ruckartig stand sie auf und drehte sich um, um zu gehen. Lachend griff Zetoras nach ihrem Arm und zog sie auf seinen Schoß.
„Danke.“
„Wofür?“
„Dass du mich nach so einem langen und stressigen Tag zum Lachen bringst.“
„Immer wieder gern. Und nutzt du jetzt endlich die Chance mich zu küssen oder muss ich noch ein paar Monate warten?“
Ohne weitere Worte küsste er sie und der restliche Abend flog nur so dahin.
Neu Berlin – Rateri II
Mit einem Sprung rettete sich Ranai hinter die Kasse, bevor ein Schwall an Kugeln dort einschlug, wo sie eine Sekunde zuvor noch gestanden hatte. Die Kassiererin hatte weniger Glück, eine Kugel traf sie am Kopf und sie fiel zu Boden.
Sie konnte nicht sehen, was die restlichen Kunden und Kassierer taten, konnte aber zumindest keine Schmerzensschreie hören.
Wütend zog Ranai ihre Pistole und gab ein paar kurze Feuerstöße in Richtung der Gruppe Maskierter ab, die den Supermarkt überfallen hatten.
Seit dem Schatten waren Unruhen in der Bevölkerung an der Tagesordnung. Zuerst hatte sich das nur durch Proteste bemerkbar gemacht, aber je mehr Systeme vom Schatten umhüllt wurden, desto schlimmer wurden die Ausschreitungen. Und seit Rateri das letzte verbliebene System war, verging kein Tag ohne zumindest zwei bewaffnete Überfälle auf Banken oder Lebensmittelhändler.
Und das an meinem freien Tag…
In ihrem Kopf spulte sie eine kurze Buchstaben-und-Zahlen-Kombination ab.
Ausgelöst von der Aktivierungssequenz fuhren die Implantate in ihrem Gehirn hoch und im nächsten Moment konnte sie die Überwachungskameras im Geschäft abfragen.
Aus dem Augenwinkel hatte sie zwei Maskierte den Laden betreten sehen, jetzt konnte sie sehen, dass die Zahl sich auf drei Männer im Eingangsbereich und zwei Frauen an den Kassen erhöht hatte. Während die Männer relativ wahllos um sich feuerten, leerten die Frauen die Kassen aus.
Noch war niemand an ihrer Kasse angekommen, aber es war nur eine Frage der Zeit, wenn es ihr nicht gelang, die Männer auszuschalten. Eine weitere Sequenz aktivierte die Implantate in ihren Muskeln und sie synchronisierte sie mit den Informationen, die die Kameras lieferten, um sie als Zielhilfe zu nutzen.
Ohne den Rest ihres Körpers zu bewegen schwang sie den Arm mit der Pistole über die Kasse und gab drei Schüsse auf den ersten der Männer ab. Alle drei trafen ihn direkt in die Brust – ohne Schaden anzurichten.
Die Kamerabilder in ihrem Kopf zeigten ihr kein Flimmern an den Stellen an denen die Kugeln eingeschlagen waren, was bedeutete, dass der Mann unter seiner Jacke zwar Panzerung, aber kein Personenschild trug.
Amateure…
Erneut schwang sie die Waffe über die Kasse, gab eine kurze Salve ab, worauf sie sich sofort wieder vollständig hinter der Kasse zurückzog. Alle drei Männer sackten mit einem Loch zwischen ihren Augen tot zu Boden.
Die Frauen stockten und griffen nach ihren Waffen, doch bevor die Waffen ihre Holster auch nur halb verlassen hatten, sackten sie genauso tot zu Boden, wie ihre Begleiter.
Als die ersten Polizisten in den Laden stürmten, saß sie auf der Kasse und aß genüsslich ein Eis, während sie mit der anderen Hand ihren Dienstausweis hochhielt.
Mit militärisch harter Stimme begrüßte sie die Polizisten: „Kapitän Tasos, Rateri Streitkräfte. Fünf Angreifer, alle tot. Ein ziviler Verlust in der Eröffnungssalve der Angreifer. Sechs Zivilisten stehen unter Schock.“
Mit einer flüssigen Bewegung sprang sie von der Kasse und ging auf den Eingang zu. Einer der Polizisten hob seine Hand.
„Ich kann Sie nicht einfach so gehen lassen. Das ist ein Tatort.“
„Paragraph 5, Absatz 2 des Notfallgesetzes zur Rettung der Menschheit. Ich kann gehen, wann und wohin ich will.“
Der
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