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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten
Autoren: Alfred Bekker
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Extremitäten überprüfte er die Fesselung. »Künstliche Fäden«, stellte er fest. »Sie sind nicht dasselbe wie das, was die Natur hervorbringt. Aber sie sind ein akzeptabler Ersatz.«
    Willst du dich wirklich über die Qualität von Spinnenfäden mit mir unterhalten, du Bestie? , fragte sich Mutawesi.
    »Deinen Begleitern scheint es nicht so gut zu gehen«, meinte er mit Blick auf Clintor und Rissel. Beide waren wieder in einem Dämmerzustand versunken. »Vielleicht ist die Betäubung etwas zu hoch dosiert worden. Die anatomischen Kenntnisse über eure Spezies sind noch sehr begrenzt.«
    »Ach, und da habt ihr gleich mal damit angefangen eine von uns zu untersuchen!«, konnte sich Mutawesi jetzt nicht mehr zurückhalten. »Nur, dass Crewwoman Kücük diese Untersuchung unglücklicherweise nicht überlebt hat, weil der Mensch dazu leider sein Gehirn braucht. Vielleicht ist das bei Euch ja anders!«
    Der Msssarrr reagierte vollkommen ruhig. Vielleicht verstand er die Emotionen auch gar nicht, die Mutawesi ihm entgegenschleuderte. Die Worte des Star Corps Lieutenants wurden vom Translator in eine Reihe von recht eigenartigen und schrillen Lauten übersetzt, die mit Klickgeräuschen durchsetzt waren. Ob diese Geräusch-Melange tatsächlich die gleiche Bedeutung hatte, wie das, was Mutawesi sagte, konnte er natürlich nicht kontrollieren.
    »Wir werden viele Erkenntnisse aus dem Hirn ziehen, das wir extrahiert haben«, sagte der Arachnoide.
    »Ja, und ich kann mir auch schon vorstellen, wie ihr das anstellen wollt. Guten Appetit bei eurem perversen Mahl, kann ich da nur sagen.«
    »Mir ist bewusst, dass die Grundlagen unserer ethischen Vorstellungen völlig verschiedene sind«, erwiderte der Msssarrr mit stoischer Gelassenheit.
    Er entfernte sich etwas von Mutawesi und unterzog die Körper der beiden anderen einer kurzen Untersuchung. Rissel stöhnte kurz auf. Sie hatte die Augen fast geschlossen. Nur ein schmaler Schlitz blieb frei und vergönnte einen Blick auf das Weiße ihrer Augäpfel, was ihr das Aussehen von jemandem gab, der sich in einem tranceähnlichen Zustand befand. Clintor wurde wieder wach. Er stierte den Msssarrr nur ungläubig an. Kein einziger Laut kam über seine Lippen. Wenn er den geöffneten Schädel von Kücük vorhin gesehen hat, glaubt er jetzt vielleicht, dass alles nur ein Albtraum war! , ging es Mutawesi durch den Kopf. Der Glückliche! Ich weiß, dass es Realität war.
    Der Msssarrr griff mit einer seiner Extremitäten an einen Gürtel, der seinen spinnenähnlichen Körper umspannte. Dort befand sich ein winziges Gerät, bei dem es sich offenbar um einen Kommunikator handelte. Er aktivierte das Gerät und wenig später erschien einer der Spinnenroboter. Es war ein besonders kleines Exemplar. Der Körper besaß kaum die Größe eines menschlichen Kopfes.
    Der Roboter krabbelte mit einer schier unglaublichen Geschwindigkeit über den Boden und blieb dabei erstaunlicherweise fast völlig lautlos. In einem der Greifer am Ende seiner Extremitäten hielt er ein zylinderförmiges Injektionsinstrument, mit dem er Rissel und Clinton je eine Dosis verpasste. Wenig später waren beide hellwach.
    Auf ein paar schrille Laute des Msssarrr hin verschwand die Maschine wieder. Was der Arachnoide gesagt hatte, wurde nicht vom Translator übersetzt, der offenbar kurzzeitig deaktiviert war.
    »Mein Name ist Hrrrn. Ich bin der Kommandant dieses Schiffes und gleichzeitig das derzeit einzige Besatzungsmitglied auf dem TODBRINGER.«
    TODBRINGER? , dachte Mutawesi. In diesem Zusammenhang kann das wohl nur der Name des Schiffes sein! Wie passend …
    »Das einzige Besatzungsmitglied?«, fragte er.
    »Die meisten Funktionen an Bord eines Raumschiffs lassen sich durch Roboter ausführen.«
    »Bis auf den Kommandanten.«
    »So ist es.« Der Msssarr schwieg einen Augenblick. Dann begann er von neuem schrille Töne auszustoßen.
    »Ihr habt einen Code benutzt, der in Beziehung zu einem Codierungssystem steht, dass von einer uralten Rasse benutzt wurde, die vor langer Zeit große Teile der Galaxis beherrschte.«
    »Du sprichst von den Erhabenen.«
    »So wurden sie genannt. Aber sie sind auch unter anderen Namen bekannt. Offenbar steht deine Art mit den Erhabenen in einer engeren Verbindung, als wir bisher dachten.«
    Mutawesi schwieg daraufhin. Wahrscheinlich ist dieser Irrtum der einzige Grund dafür, dass er uns nicht alle sofort umbringen und enthirnen lässt! , dachte er.

 
Kapitel 8 – Kampf um die
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