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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Erde
     
    Lieutenant Commander Morton Gorescu erschien auf der Brücke der ALLISON. »Der Brand im Maschinentrakt breitet sich weiter aus. Wir werden schneller die Venus erreichen müssen, als ursprünglich eingeplant«, sagte der Leitende Ingenieur des Dreadnought-Schlachtschiffes. »Inzwischen sind sämtliche Kontrollräume ausgefallen. Ich werde also …«
    »Suchen Sie sich hier einen Platz«, unterbrach ihn Commodore Yamamoto. »Die Brücke eines Dreadnought ist ja Gott sei Dank nicht so eng, wie Sie es von einem Leichten Kreuzer wie der STERNENFAUST gewohnt sein dürften.«
    »Allerdings, Sir«, stimmte Gorescu zu. Er gesellte sich zu Jessica Wu. Die Ortungsoffizierin half im Moment dem Kommunikationsoffizier Lieutenant Commander Derek Chong dabei, die notdürftige Funkverbindung zu den angedockten Solar Defender-Booten aufrecht zu erhalten. Leider kam es immer wieder zu Kommunikationsunterbrechungen. Einzelne Schiffssektionen oder angedockte Raumboote konnten teilweise nicht immer erreicht werden. Ruderoffizier Lieutenant Commander Ron Dales setzte die Raumboote wie konventionelle Schubdüsen ein, wobei es durch die mündliche Befehlsübermittlung immer wieder zu geringfügigen Ungenauigkeiten kam.
    Ungenauigkeiten, die aber große Folgen haben konnten.
    Auf die Entfernung, die noch zwischen der ALLISON und der Venus lag, bedeutete eine Kursabweichung von wenigen Grad bereits, dass man das Ziel völlig verfehlte.
    »Angriff eines einzelnen Diskus-Raumers«, meldete unterdessen Lieutenant Commander Jessica Wu. Die gerade beförderte Ortungsoffizierin veränderte den Zoomfaktor des Panoramabildschirms. Der herannahende Diskus-Raumer war deutlich zu sehen. In einem Nebenfenster wurden die extrapolierten Kurse beider Raumfahrzeuge angezeigt und das Gebiet markiert in dem die ALLISON bis auf Gefechtsdistanz an den Msssarrr-Raumer herankommen würde.
    »Diskus-Raumer drosselt die Geschwindigkeit, um die Gefechtsbegegnung mit uns zu verlängern«, meldete Waffen- und Taktikoffizier Commander Bo Erixon, der die Daten der Ortung ständig auch auf seiner Konsole zugänglich hatte. Seine Funktion beschränkte sich im Moment ohnehin darauf, Feuer frei oder Feuer stopp zu geben. Er hatte zwar die Möglichkeit, zu bestimmen, welche der noch funktionierenden Geschütze des Dreadnought wie lange Projektile auszuspeien hatten, aber damit war sein Spielraum auch schon erschöpft. Seine eigentliche Aufgabe, das Schiff so auszurichten, dass die jeweils eingesetzte Breitseite der ALLISON eine maximale Trefferwahrscheinlichkeit aufweisen konnte, war durch den Totalausfall sämtlicher Antriebssysteme im Augenblick obsolet.
    Im Moment konnte im Gefecht nur einfach wahl- und ziellos gefeuert werden – natürlich immer in der Hoffnung, doch etwas zu treffen.
    »Bandit 1 ist auf Gefechtsdistanz!«, meldete Wu.
    »Wir werden so nichts treffen«, erklärte Erixon. »Dazu müssten wir entweder zehnmal so viele Jagdgeschütze am Bug haben oder dem Feind die Breitseite etwas mehr zudrehen!«
    »Letzteres ist ausgeschlossen«, erklärte Morton Gorescu unmissverständlich. »Wir können uns keinen Umweg leisten, weil ein Teil des Raumschiffs in Flammen steht und wir zu schnellen und vor allem pragmatischen Lösungen kommen müssen.«
    Im nächsten Moment trafen die ALLISON die ersten Strahlenschüsse. Erschütterungen durchliefen das Schiff. Die Notbeleuchtung flackerte und für Sekunden fiel sie sogar aus, sodass es abgesehen von den Leuchtstreifen an den Wänden und dem Licht der Bildschirme keinerlei Leuchtquellen in der Zentrale gab.
    »Feuern Sie, was das Zeug hält, Erixon!«, verlangte Yamamoto. »Und wenn Sie dabei auch nur die Buggeschütze einsetzen können und nur eine sehr geringe Trefferquote haben sollten – wir haben keine andere Wahl. Wenn wir versuchen, mit den Triebwerken der angedockten Solar Defender-Schiffe Manöver zu fliegen sind wir verloren.«
    »Treffer in den Sektionen 5, 6 und 7«, meldete Captain Rahsun Novak, der Erste Offizier. »Abschottung und Evakuierung ist eingeleitet. Es gibt etwa ein Dutzend Verletzte und drei Tote. Vier weitere Crewmitglieder werden vermisst.«
    Yamamoto atmete tief durch. »Wie es scheint sind wir in einer verzweifelten Lage … Haben Sie einen Vorschlag, I.O.?«
    »Ich würde eine Wende wagen, sodass wir dem Feind die Breitseite zeigen!«
    »Den nötigen Schub habe ich schon berechnet«, meldete Rudergänger Dales. »Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass wir sehr leicht in

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